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neue Parkinson-Zellltherapie zeigt erste Erfolge

Eine Pilotstudie zeigt eine signifikant verbesserte motorische Parkinson Symptomatik

(lifePR) (München, )
Eine Pilotstudie zeigt eine signifikant verbesserte motorische Parkinson Symptomatik, und zwar ohne die durch das Transplantat üblicherweise hervorgerufenen Dyskinesien

Es ist nicht das erste Mal, dass das Parkinson-Journal an dieser Stelle über Zelltherapien berichtet, jedoch konnten die bisherigen Anläufe in dieser Richtung noch nicht überzeugen.

Die Grundidee bei dieser Therapie klingt einfach: Man ersetze die zugrunde gegangenen dopaminergen Zellen in der Substantia Nigra von Parkinson Kranken durch speziell gezüchtete dopaminerge Vorläuferzellen,  mit dem Ziel, die motorischen Symptome spürbar zu verbessern.  Ersetzen heißt in dem Fall transplantieren und da lag in der Vergangenheit auch das größte Problem, denn die Nebeneffekte der Transplantation konnten bisher kaum kontrolliert werden. In den meisten Studien erhöhte sich nämlich die Rate von Dyskinesien als Folge des Eingriffs deutlich.

Neues Verfahren zur Teilung fetaler Vorläuferzellen

Das zweite Problem, mit dem sich die Forscher in den vergangenen Studien  konfrontiert sahen, war die Quelle der Zellen.  Denn bisher wurden fetale dopaminerge Vorläuferzellen aus abgetriebenen menschlichen Feten verwendet.  Die stehen aber nicht unbegrenzt zur Verfügung  und  ihre Verwendung ist unter ethischen Gesichtspunkten bedenklich. Zur Lösung dieser Probleme hat eine Arbeitsgruppe aus Südkorea gemeinsam mit Forschenden der Technischen Universität München ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die fetalen dopaminergen Vorläufer-Zellen etwa 20 Mal teilen lassen und sie konnten anhand spezieller Biomarker die Zellen auswählen, die mit einem geringen Dyskinesie Risiko einhergingen.(Movement Disorders 2023, online 24.Januar https://doi.org/...).

Vorläuferzellen aus abgetriebenen Feten

Die Vorläuferzellen wurden aus in der 14. Schwangerschaftswoche abgetriebenen Feten gewonnen.  Bevor die Zellen am Menschen getestet wurden, wurden sie Mäusen injiziert, wobei diese weder eine erhöhte Mortalität noch eine verstärkte Krebsneigung zeigten.

Die 15 Probanden,  denen nach diesem Sicherheitscheck die dopaminergen Vorläuferzellen transplantiert wurden, waren im Durchschnitt 60 Jahre alt und seit ungefähr sieben Jahren an Parkinson erkrankt. Sie wurden in drei Gruppen  zu je fünf Personen eingeteilt, die unterschiedliche Dosierungen erhielten (4,12 und 40 Millionen Zellen).

Nebenwirkungen während der Studie

wie verhielt  es sich mit den Nebenwirkungen während der Pilotstudie?

Gruppe mit niedriger Dosis: 44 Nebenwirkungen

Gruppe mit mittlerer Dosis: 56 Nebenwirkungen

Gruppe mit hoher Dosis 24 Nebenwirkungen

Daraus lässt sich herleiten, dass die Dosis keine Auswirkungen auf die Häufigkeit von Nebenwirkungen hat.

Die toxischen Effekte der beobachteten Nebenwirkungen waren allesamt kleiner oder höchstens gleich Grad 3.

Dyskinesien oder gar eine Verschlechterung in der Motorik konnten in keinem Fall beobachtet werden.

Ein Studienteilnehmer erlebte einen Tag nach der Zellverpflanzung einen kleinen, folgenlosen hämorrhagischen Infarkt.

Typische, postoperative Schmerzen konnten erfolgreich mit Analgetika behandelt werden.

Was hat die Zelltherapie gebracht?

Die Veränderungen wurden unter anderem mit Hilfe der UPDRS-III- Skala gemessen, wobei nachgewiesen werden konnte, ,dass die Verbesserung im Wesentlichen auf die Höhe der Dosis zurückzuführen war. Eine Untersuchung mit einem funktionellen Bewegungstest(CAPSIT-PD) zeigte ebenfalls spürbare Verbesserungen und zwar sowohl im on als auch im off-status. Die Effekte traten in beiden Körperhälften, sowohl in der Betroffenen, als auch in der weniger stark betroffenen Körperhälfte auf.  Dass sie in der weniger stark betroffenen Körperhälfte sogar noch stärker waren, lässt darauf schließen, dass eine noch .frühere Behandlung wesentlich effektiver sein könnte.

Fazit:

Es spricht viel für eine therapeutischen Effekt dieser neuen Zelltherapie,  die ihre versaWirksamkeit nun in größeren Studien unter Beweis stellen muss.

Jürgen Zender, Parkinson-Journal, im Februar 2023

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