Zum Hintergrund:
Die Mütter der beiden Elefantenbabys, Lisa und Ria, sind Teil der ersten Elefanten-Schutzpatrouille Sumatras: Seit 2004 überwachen sie zusammen mit zwei Bullen mehrmals in der Woche den Lebensraum ihrer wilden Artgenossen - die wenigen noch verbliebenen Regenwälder von Tesso Nilo. Die vier Elefanten waren einst in Plantagen aufgefunden worden und leben nun unter der Obhut von WWF-Rangern (so genannte "Mahouts"). Die Aufgabe der Patrouille besteht darin, ihre wild lebenden Artgenossen von den Menschen fernzuhalten. Denn um zu überleben, drängen die letzten 210 Sumatra-Elefanten auf der Suche nach Nahrung immer weiter aus den rasant schrumpfenden Regenwäldern in die Plantagen und Dörfer vor. Hat sich wieder mal ein Elefant verirrt, wird er mit Megafonen und Schreckschuss-Kanonen vertrieben. So bewahrt die Schutzpatrouille die letzten Sumatra-Elefanten davor, von aufgebrachten Anwohnern gefangen oder sogar erschossen oder vergiftet zu werden. Hin und wieder wird das Team auch zum Lebensretter in akuten Notfällen: So bargen die Elefanten zum Beispiel einen verletzten Tapir, der tief in einem Schlammloch eingesunken war. In einem anderen Fall halfen sie, die offensichtlich verwirrte Mutter eines verwaisten Elefanten-Babys aufzuspüren.
"Die Geburten von Nella und Tesso bestätigen uns, dass sich die Tiere offensichtlich sehr wohlfühlen und dass wir mit unserer Elefanten-Patrouille auf dem richtigen Weg sind", freut sich WWF-Expertin Nina Griesshammer, die die Schutzpatrouille von Deutschland aus betreut. "Hier helfen Elefanten den Elefanten. Unsere Tierkinder Nella und Tesso sind unsere große Hoffnung, wenn wir ihre wilden Artgenossen noch vor dem rasanten Verlust ihres Lebensraums, dem Regenwald von Tesso Nilo, retten wollen."
Übrigens:
Beide Elefantenbabys wurden - von ihren Pflegern unbemerkt - von wilden Elefantenbullen gezeugt, die offensichtlich eine "günstige Gelegenheit" für den Liebesakt genutzt hatten.
Wie der WWF Indonesien berichtet, haben die beiden Elefantenkinder Tessos Namenstaufe, die Anfang März stattfand und bei der die zwei Tiere im Mittelpunkt des Interesses standen, trotz des Blitzlichtgewitters der Fotografen weitgehend emotionslos hingenommen. Tessos prominenter Taufpate ist der Vizegouverneur der indonesischen Provinz Riau. Elefantenmutter Ria bedankte sich bei dem Paten, indem sie ihm zur Begrüßung einen traditionellen Blumenkranz um den Hals legte.