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Tradition und Wirklichkeit

Wirtshauskultur im Haifischbecken

(lifePR) (Dorfen, )
Luxusmode anstatt Weißwurst. Uhren und Schmuck statt Schweinsbraten mit Knödel. Bodycareprodukte statt die Halbe Weißbier. So könnte das Erlebnis an einer sehr traditionsreichen Stätte in München in Zukunft aussehen. Es wird kräftig spekuliert, ob der Franziskaner demnächst „Opfer eines Immobilien-Deals“ wird.

Es ist diesen Tagen sicher nicht ungewöhnlich, wenn sich Immobilien-Portfolien verändern. Zu wenig Zinsen auf Kapital, unsichere Anlagemöglichkeiten, Kursschwankungen durch Einflüsse auf den Weltmärkten und selbstgemachte Pleiten, Pech und Pannen von Dax-Unternehmen sind einige der Verursacher. Gewiefte Vermögensverwalter erinnern sich dann gerne an „Steine in 1A-Lage“. Gemeint sind die Immobilien-Rosinen in Innenstadtlage der hippen Großstädte. In München zählt das Terrain rund um das Nationaltheater sicher dazu. Und dort befindet sich auch der Franziskaner, der nun zum Objekt der Begierde wird. Der Besitzer möchte gleich eine ganze Shopping-Mall (meint Einkaufszentrum mit möglichst vielen gut zahlenden Mietern) bauen. Tradition hin oder her, für Sentimentalitäten lässt die Gier kaum Platz. Nein, man muss dieses Vorhaben nicht gleich verteufeln, aber man darf und sollte sich einmischen dürfen. Schließlich handelt es sich beim Franziskaner um eine der bekanntesten und beliebtesten Gastronomieeinrichtungen der Landeshauptstadt und gilt als Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen. An diesem Ort wurden schon wichtige politische Entscheidungen vorbesprochen und dort trifft man sich auch heute noch, um in bayerischer

Wirtshausgemütlichkeit den Gedankenaustausch zu pflegen. Das soll nun der Vergangenheit angehören?

Diskussionen um solche herben Einschnitte in das Stadtbild und die Lebensraum-Kultur Münchens gab es schon mehrfach. So wurde auch über das Projekt Schrannenhalle lebhaft debattiert, bis man zu einem Kompromiss kam. Besser wurde es bekanntlich nicht, denn die „geldwerten Konzepte“ der Investoren stimmen nicht immer mit der Realität überein. Vor allem dann nicht, wenn die Kunden eigentlich lieber an Bewährtem festgehalten hätten. So mahnt auch Conrad Mayer,Vorsitzender der Kreisstelle München und stellvertretener Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hotel-und Gaststättenverbandes DEHOGA-Bayern e.V.: „„Sollten sich die schon sehr konkreten Gerüchte um den Abriss des ‚Franziskaner‘ bewahrheiten, handelt es sich hier nicht um ein ‚Wirtshaussterben‘, wie es in Bayern überall auf dem Land stattfindet, sondern es wäre ein gezielter ‚Wirtshausmord‘, der zum Traditions- und Identitätsverlust durch die weitere Filialisierung der Münchner Innenstadt führt. Dieses Vorhaben wäre eine Attacke auf die Münchner Wirtshauskultur.“

Auch der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur VEBWK e.V. und dessen Landesvorsitzender Franz Bergmüller macht sich erhebliche Sorgen um die Wirtshauskultur in München: „Eingriffe dieser Art in das Bild der Stadt und die rigorose Vernichtung von Gastronomiekultur sorgen nicht nur für Frust bei den Gästen, sondern sie bergen ein immenses Risiko. Wird das neue Konzept nicht angenommen beginnt ein Fluktuationskarussell der Mieter. Ein teurer Neubau wird so schnell zur Ruine. Wirklich gute Konzepte integrieren wesentliche Elemente. Der Franziskaner wäre sicher ein besser funktionierender Anziehungspunkt, als zahlreiche Kopien von weltweit gleichen Geschäften. Einzigartigkeit durch Tradition kann deutlich mehr Wert sein, als stereotype Planungen auf dem Reißbrett. Darüber sollten Investoren und auch Immobilienbesitzer einmal in Ruhe nachdenken. Vielleicht bei einer guten Halben und ein Paar Weißwürsten im Franziskaner.“

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Bodo Meinsen, Pressesprecher
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