Kleine Verletzungen mit schlimmen Folgen
Diabetiker sind besonders gefährdet, weil sie oft als Folgeerkrankung an Nervenschädigungen leiden. Schon kleine Verletzungen wie eine Schnittwunde beim Schneiden der Fußnägel oder ein kleines Druckgeschwür durch schlecht sitzendes Schuhwerk können sich besonders bei einer bestehenden Vorerkrankungen wie Diabetes zu nicht heilenden Wunden und sogar lebensbedrohlichen Infektionen entwickeln. Der Grund: Der chronisch überhöhte Blutzuckerwert bei Diabetes mellitus führt auf Dauer zu einem Verschluss der kleinsten Blutgefäße vor allem im Fußbereich. Durch die mangelnde oder schlechte Sauerstoffversorgung können Wunden trotz optimaler Wundpflege nicht abheilen und infizieren sich oder Zehen werden schwarz. Häufig ist eine Operation mit Amputation oder Teilamputation der betroffenen Gliedmaße erforderlich. Oft verschlechtert sich die Problemwunde trotz der langen Behandlungszeit und einer intensiven Fußpflege so sehr, dass der behandelnde Arzt die Amputation empfiehlt.
Bei der Mehrzahl der Zuckerkranken sind dann aber noch Folge-Amputationen nötig. Dies macht viele Diabetiker zu Pflegefällen. So werden in Deutschland jährlich rund 40.000 Amputationen bei Diabetes mellitus-Patienten wegen chronischer, nicht heilender Wunden infolge des sogenannten Diabetischen Fußsyndroms (DFS) durchgeführt. Dies sind zwei Drittel aller durchgeführten Amputationen.
Begleitende HBO-Therapie hilft schonend und ambulant bei Problemwunden
Bis heute ist selbst in Fachkreisen noch wenig bekannt, welche Möglichkeiten die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) in der Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms bietet. Die HBO ist eine nicht-operative und wissenschaftlich durch zahlreiche Studien abgesicherte ergänzende, konservative Behandlungsmethode, die weltweit zum Einsatz kommt. Durch das Einatmen von Sauerstoff in der Therapie-Druckkammer wird mehr Sauerstoff, der für die Wundheilung dringend benötigt wird, ins Gewebe transportiert. Blutkapillaren werden neu gebildet und es entsteht neues Bindegewebe. Dadurch können chronische Wunden besser abheilen. Eine schmerzfreie „Sauerstoffmessung“ testet zuvor, ob genügend Sauerstoff in die Wundregion gelangt, so dass der Patient mit der HBO erfolgreich behandelt werden kann. In Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten und einer optimalen Wundpflege lassen sich durch unsere HBO-Therapie meistens Amputationen vermeiden oder zumindest begrenzen. Wie evidenzbasierte Studien zeigen, beschleunigt die HBO nicht nur die Wundheilung, sie kann auch dann noch helfen, wenn herkömmliche Therapien keinen Erfolg mehr zeigen. Damit eröffnet sie nicht nur neue Chancen auf Heilung, sondern erweist sich auch als eine wirtschaftliche Behandlungsmethode.
Kostenübernahme für ambulante HBO-Therapie gesetzlich geregelt
Private Krankenversicherungen und Beihilfestellen entscheiden bei der Kostenübernahme der ambulanten HBO-Therapie in der Regel nach den individuellen Bedürfnissen ihres Versicherten. Nach aktueller Rechtsprechung müssen gesetzliche Krankenkassen ebenfalls die Kosten einer ambulanten HBO-Therapie bei Diabetischem Fußsyndrom im Stadium Wagner III und Wagner IV mit amputationsbedrohter Extremität übernehmen. Das HBO2 Druckkammerzentrum in Freiburg informiert Patientinnen und Patienten in einem persönlichen Gespräch über die Möglichkeiten der HBO-Therapie und regelt die Formalitäten der Kostenübernahme für sie.
Mit einem kostenfreien Informationsabend informiert das Druckkammerzentrum HBO2 Freiburg Betroffene und Interessierte: am Dienstag, den 26.09.2017, 18:00 Uhr
Vortragsthema:Diabetischer Fuß / Wundheilungsstörungen - Behandlungsmöglichkeit Hyperbare Sauerstofftherapie
Referentin: Dr. med. Claudia Haizmann, leitende Ärztin HBO2 Freiburg, Fachärztin für Anaesthesiologie, Notfallmedizin, Ärztin für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM).
Veranstaltungsort: Druckkammerzentrum Freiburg, Habsburgerstraße 116, 79104 Freiburg
Anmeldungen bitte unter 0 761 38 20 18
Weitere Informationen auf www.hbo2.de