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Entwicklung eines Naturwaldverbundes: neues Naturschutzgroßprojekt im Wispertaunus

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium

(lifePR) (Berlin/Bonn, )
Das Naturschutzgroßprojekt „Wispertaunus“ im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis wird zum 1. Oktober starten. Ziel ist es, einen großen Verbund an Waldflächen ohne forstliche Nutzung zu schaffen, der sich zukünftig natürlich entwickeln kann. Diese Naturwälder sollen den Erhalt der Biodiversität unterstützen, indem sie störungsempfindlichen und bedrohten Arten einen Rückzugsraum bieten und ihre Lebensräume vernetzen. Die erste Projektphase wird im Programm „chance.natur“ - Bundesförderung Naturschutz“ gefördert. Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz, das Land Hessen sowie die Zoologische Gesellschaft Frankfurt als Projektnehmerin stellen rund 1,2 Mio. Euro zur Verfügung.

Wälder, die sich eigendynamisch ohne menschliche Eingriffe entwickeln können, sind in Deutschland selten. In Hessen nehmen sie rund vier Prozent der Waldfläche ein. Ziel des Naturschutzgroßprojektes „Wispertaunus“ ist es, die bestehenden Gebiete mit natürlicher Waldentwicklung (NWE-Flächen) im Wispertaunus und dem angrenzenden Kammerforst zu erweitern, miteinander zu vernetzen und dauerhaft zu sichern. Darüber hinaus soll in den die Flächen umgebenden Wirtschaftswäldern die Lebensraumqualität für waldtypische Arten wie die Bechsteinfledermaus oder die Wildkatze verbessert werden, indem beispielsweise Habitatbäume erhalten und Altholzinseln geschaffen werden. Auch wandernden Arten wie der Fischart Groppe oder Bachflohkrebsen soll das Projekt zugutekommen, indem Waldbäche wieder durchgängig gemacht werden.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die drei großen Krisen unserer Zeit, die Klimakrise, die zunehmende Verschmutzung und das Artenaussterben, belasten unsere Ökosysteme und immer stärker auch uns Menschen. Wir müssen daher den Artenreichtum bewahren und schützen, im Meer, auf den Wiesen und in den Wäldern. Das Naturschutzgroßprojekt setzt Naturschutzziele aus der Nationalen und der Hessischen Biodiversitätsstrategie ganz konkret um. Solche Projekte sind ganz entscheidend: Nur so kann unsere Luft sauberer werden und können unsere Böden fruchtbar bleiben.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Es wäre ein großer Erfolg für den Naturschutz, wenn sich fünf Prozent unserer Wälder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln könnten und auf zwei Prozent der Landesfläche eine neue Wildnis entstehen würde. Darüber hinaus gilt es, den Blick nicht nur auf unberührte oder bereits geschützte Flächen zu richten, sondern die Waldbewirtschaftung insgesamt stärker an Naturschutzzielen auszurichten – und das immer in enger Kooperation mit allen Beteiligten. Und genau diesen so wichtigen Schritt geht das neue Naturwald-Projekt in Hessen!“

Hintergrund
Mit dem Programm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ verfolgt die Bundesregierung das Ziel, herausragende repräsentative Landschaften Deutschlands zu erhalten und zu sichern. Seit 1979 wurden 89 Projekte mit einer Gesamtfläche von mehr als 4.300 Quadratkilometern und einem Fördervolumen von über 500 Millionen Euro gefördert. Derzeit stehen jährlich 15 Millionen Euro für den Erhalt und die Optimierung bundesweit bedeutender Natur- und Kulturlandschaften zur Verfügung.

Naturschutzgroßprojekte untergliedern sich in der Regel in zwei Projektphasen – in der ersten Phase steht die Planung im Vordergrund, die Umsetzung folgt in der zweiten Phase.
In Projekt I des Naturschutzgroßprojektes „Wispertaunus“ wird im Zeitraum von 2023 bis 2026 zunächst ein umfangreicher Pflege- und Entwicklungsplan erstellt, der verschiedene Fachgutachten und Konzepte einschließt. Die Gesamtkosten für Projekt I in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro werden zu 75 Prozent vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und zu 15 Prozent vom Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie das Regierungspräsidium Darmstadt, getragen. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt beteiligt sich als Projektträgerin zu 10 Prozent an den Kosten. Das Bundesamt für Naturschutz begleitet das Vorhaben fachlich.

Nach einem erfolgreichen Abschluss des Projektes I soll im Anschluss die Umsetzung des Pflege- und Entwicklungsplans im Projekt II erfolgen. Dafür ist ein Zeitraum von 10 Jahren und ein Gesamtfördervolumen von mehr als 14 Millionen Euro vorgesehen.

Weitere Informationen
Bundesförderprogramm „chance.natur“: https://www.bfn.de/thema/naturschutzgrossprojekte
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