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Devisenfokus Britisches Pfund

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
  • Während der Euro gegenüber US-Dollar und Britischem Pfund leicht zulegte, standen viele andere Währungen deutlich unter Druck. Vor allem die Devisen aus Schwellenländern werteten z.T. stark ab.
  • Das Britische Pfund zählt in diesem Jahr zu den stärksten Währungen. Höhere Lohnsteigerungen schüren die Erwartung auf eine Zinswende. Angesichts der niedrigen Inflation, des teuren Pfunds sowie des weniger dynamischen Wachstums wird sich die Bank of England aber wohl weiter Zeit lassen. Daher könnte der Euro-Pfund-Kurs sich wieder erholen. Erst mit Blick auf das kommende Jahr verbessern sich die Aussichten für das Pfund Sterling.
  • Helaba Währungsprognosen
GBP: Vorerst wenig Chancen

Das Britische Pfund gehört in diesem Jahr zu den stärksten Währungen, gegenüber dem Euro legte es seit Jahresbeginn rund 9 % zu. So notiert der Euro-Pfund-Kurs mit 0,71 fast schon wieder auf dem Niveau, wo er sich vor der globalen Finanzkrise bewegte. Gibt es darüber hinaus noch weiteres Aufwertungspotenzial?

Die Erwartung höherer Zinsen treibt das Britische Pfund. Schließlich tendiert die Bank of England (BoE) im Gegensatz zur sehr expansiven EZB in Richtung einer restriktiveren Geldpolitik. Nach der tiefen Rezession und der zunächst nur schleppenden Erholung hat die britische Konjunktur seit 2013 deutlich an Fahrt gewonnen. Gemessen am Vorkrisenbruttoinlandsprodukt hat Großbritannien sogar Deutschland überholt. Die Arbeitslosenquote fiel von 8,5 % auf 5,5 %.

Die Löhne der Beschäftigten haben sich – dank der niedrigeren Arbeitslosenquote – in den letzten Monaten auf knapp 3 % merklich beschleunigt, nachdem sie in der bisherigen Erholung ungewöhnlich niedrig blieben. Als wichtigste Kostenkomponente für die Unternehmen und angesichts des bescheidenen Produktivitätswachstums kommen daher gewisse Inflationssorgen bzw. Zinserwartungen auf. Muss die BoE schleunigst ihren historisch niedrigen Leitzins von 0,5 % anheben?

Im zweiten Quartal 2015 wuchs die britische Wirtschaft mit 0,7 % gegenüber der Vorperiode kräftig. Allerdings deuten einige Frühindikatoren auf eine nachlassende Dynamik hin. Während der private Konsum von steigenden Realeinkommen getragen wird, sind die Unternehmen in ihrer Investitionsbereitschaft gehemmt. Der Staat steht ohnehin auf der Bremse. Aus dem Außenhandel sollten angesichts des teuren Pfunds kaum positive Impulse kommen. Für das gesamte Jahr 2015 dürfte die britische Wirtschaft um rund 2,5 % nach noch 3,0 % im Vorjahr wachsen.

Die Inflation lag im Juli mit 0,1 % gegenüber Vorjahr nur marginal im positiven Bereich. Die gefallenen Rohölpreise sowie das starke Pfund dämpfen die Preise. Selbst die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel lag trotz eines Anstiegs auf 1,2 % klar unter dem Inflationsziel von 2 %. Das Lohnwachstum wird im Weiteren wohl nur noch leicht anziehen, da der Rückgang der Arbeitslosenquote zuletzt stagnierte. Mangels akuter Inflationssorgen hat es die BoE mit der Zinswende zumindest nicht eilig.

Wenn sich britische Konjunktur bzw. der Arbeitsmarkt weiter solide entwickelt und die Teuerung etwas anzieht, dürfte die britische Notenbank bereit sein, Anfang 2016 ihren Leitzins anzuheben. Der Erhöhungszyklus wird sich aber voraussichtlich auf eine Anhebung pro Quartal beschränken. Auch wird die BoE aus Rücksicht auf den Außenwert erst im Gefolge der US-Notenbank reagieren. Der Renditevorteil von britischen Staatsanleihen gegenüber deutschen Papieren hat sich zwar im laufenden Jahr erhöht, ist dennoch nicht besonders ausgeprägt, insbesondere im Vergleich zum Euro-Pfund-Kurs.

Aufgrund der zögerlichen BoE und der Gefahr einer weiteren Verschiebung der Zinswende drohen in den nächsten Monaten leichte Rückschläge für das Pfund. Außerdem bestehen mit der deutlichen Überbewertung nach Kaufkraftparitäten gegenüber dem Euro sowie mit dem hohen Leistungsbilanzdefizit von fast 6 % am BIP noch weitere Risiken für das Pfund – ganz zu schweigen von dem Referendum über die EU-Mitgliedschaft. Insgesamt begrenzt dies zunächst das weitere Aufwertungspotenzial für die britische Währung, der Euro-Pfund-Kurs könnte sogar von rund 0,71 auf 0,74 ansteigen. Erst mit Blick auf das kommende Jahr dominieren die Chancen, wenn das Pfund von dann höheren Leitzinsen profitiert.

Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.

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