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Etwas mit eigenen Händen zu schaffen, erfüllt mit Stolz

Handwerker bewerten sich laut Studie gesünder und zufriedener als die Gesamtgesellschaft – Interview mit dem Handwerkspräsidenten

(lifePR) (Mannheim, )
Handwerk tut den Menschen, die in einem Handwerksberuf arbeiten, offensichtlich gut. Sie sind gesund und fühlen sich wohl. So könnte man das Ergebnis einer deutschlandweiten, repräsentativen Studie der IKK classic in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln zusammenfassen. In Zahlen: 85 Prozent der befragten Handwerkerinnen und Handwerker beschreiben der Studie zufolge ihren aktuellen Gesundheitszustand als „gut“ bis „sehr gut“. Im Gegensatz dazu liegt die befragte deutsche Gesamtgesellschaft mit 70 Prozent deutlich darunter. Das lässt vermuten, dass Handwerkerinnen und Handwerker irgendetwas anders machen. Was das wohl sein könnte und wie er über die anderen Ergebnisse der Studie denkt, haben wir den Präsidenten der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald und Schreinermeister Klaus Hofmann im Interview gefragt:

Schon in der Studie 2020/21 kam heraus, dass Handwerkerinnen und Handwerker gesund leben und zufriedener sind als die Gesamtgesellschaft. Gilt das auch für Sie?

Klaus Hofmann: Ich kann schlecht beurteilen, wie sich andere fühlen. Für mich selbst gesprochen: Ja, ich fühle mich gut und bin ein zufriedener Mensch.

Der Zufriedenheits- und Glücks-Trend im Handwerk hat sich mit der aktuellen Studie noch einmal verfestigt und fortgesetzt. Was denken Sie, macht Handwerk zu einem Glücks- und Gesundheitstreiber?

Klaus Hofmann: Woran man sein persönliches Glück und die persönliche Zufriedenheit festmacht, ist sicher die individuelle Entscheidung jedes Einzelnen. Ich kann aber etwas über „Arbeitszufriedenheit“ sagen. Wenn Sie Handwerker fragen, was sie an ihrem Job besonders lieben, dann steht das bewusste Erleben dessen, was man tagsüber buchstäblich „geschafft“ oder „erschaffen“ hat, ganz oben auf der Liste. Jeder Handwerker kann sehen, was er bei der Arbeit leistet. Der Bäcker zieht duftende Brote aus dem Ofen, der Fliesenleger sieht, wie ein Raum nach und nach fertig wird, der Zahntechniker feilt an einer Brücke, bis sie perfekt ist. Ganz gleich, welches Handwerk Sie nehmen – immer ist am Abend nachzuvollziehen, was tagsüber geleistet wurde. Das macht zufrieden.

Bei vielen Handwerken kommt zudem ein kreativer Aspekt hinzu. Denken Sie, dass dies auch positiv stimmt?

Klaus Hofmann: Das denke ich schon. Etwas mit eigenen Händen erschaffen, selbst geplant und umgesetzt oder zum Laufen gebracht zu haben, erfüllt einen mit Stolz. Und das wiederum stärkt die Freude an der Arbeit und am täglichen Tun. Auch das Thema Sinnhaftigkeit finde ich wichtig: Handwerksberufe sind sehr sinnstiftend. Sie werden für alle Bereiche des täglichen Lebens gebraucht – ob die Berufe im Lebensmittelhandwerk, im Gesundheitshandwerk, im Bau- und Ausbaugewerbe oder rund um die Mobilität. Wer in einem Handwerk arbeitet weiß, dass seine Tätigkeit gesellschaftsrelevant ist.

Eigentlich ist dies ein gutes Argument, um junge Menschen für eine berufliche Zukunft im Handwerk zu begeistern. Warum fehlen trotzdem Auszubildende?

Klaus Hofmann: Das hat verschiedene Gründe, wobei der demografische Wandel besonders ins Gewicht fällt. Wir stellen aber fest, dass sich wieder mehr junge Menschen für das Handwerk interessieren, eben weil es Tätigkeiten mit Sinn und Relevanz bietet. Nehmen wir nur das Stichwort „Klimawende“. Gerade im Handwerk ist es möglich, aktiv an der Klimawende mitzuarbeiten. Das ist für junge Menschen ein überzeugendes Argument.

Bedenklich stimmt manche hingegen die körperliche Herausforderung, die mit einigen Handwerksberufen verbunden ist. Immerhin geben 75 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker der Studie zufolge an, dass sie glauben, bis zum gesetzlichen Renteneintritt arbeitsfähig zu sein. Auffällig ist jedoch, dass die jüngeren Befragten ihre Arbeitsfähigkeit bis zur Rente als geringer einstufen. Woran könnte das liegen?

Klaus Hofmann: Auch unter den Jungen sind es laut Studie noch über 70 Prozent, die davon ausgehen, im Handwerk gut bis zum Rentenalter arbeiten zu können. Bei den über 60-Jährigen sind es mit 85 Prozent zwar mehr, doch hier könnte man auch sagen, dass die Generation kurz vor der Rente eben weiß, dass es kein Problem ist. Wir dürfen Handwerk auch nicht nur mit körperlicher Schwerstarbeit in Verbindung bringen. Selbstverständlich gibt es Gewerke, in denen angepackt werden muss. Doch die Technik hat selbst da vielfach Erleichterung verschafft. Andere Handwerksgruppen sind hingegen sehr filigran. Denken Sie nur an die Orthopädietechnik oder Hörakustik – neben vielen anderen. Handwerk umfasst schließlich über 130 sehr unterschiedliche Berufe.

Es kann auch nicht von ungefähr kommen, wenn sich Handwerkerinnen und Handwerker laut Studie gesünder einschätzen als der deutsche Durchschnitt. Bewegung hilft sicher dabei. 40 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig zu Fuß zu gehen. Betrachtet man die Gesamtheit der körperlichen Aktivität im Arbeitskontext, bei Transportwegen und im Alltag, sind 81 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker ausreichend körperlich aktiv, sagt die Studie. Stellen Sie das in Ihrem Umfeld auch fest?

Klaus Hofmann: Ich gehöre als Schreinermeister einer Berufsgruppe an, in der auch körperliches Anpacken gefragt ist. Man ist auf den Beinen und aktiv. Das macht gegenüber einem Bürojob, bei dem man den ganzen Tag sitzt, natürlich einen Unterschied. Und vielleicht ist es dann auch abseits der Arbeit einfacher, sich zu bewegen, wenn man sich ohnehin körperlich fit fühlt.

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen auch, wie wichtig der Faktor Mitarbeitergesundheit im Hinblick auf eine längere Lebensarbeitszeit und den Nachwuchsmangel für die Zukunft des Handwerks ist. Was empfehlen Sie, um die Aufgaben von morgen zu stemmen?

Klaus Hofmann: Um den Aufgaben von morgen im Handwerk gewachsen zu sein, müssen wir schon heute etwas tun. Im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit unseres Angebots brauchen wir wieder mehr Menschen, die Handwerk ausüben. Ich bin guter Dinge, dass das Handwerk in der gesellschaftlichen Wahrnehmung erneut an Wertschätzung gewinnt und auch die handwerkliche Ausbildung als ein gleichberechtigter Weg neben anderen Karrieremöglichkeiten verstärkt in Betracht gezogen wird. Wir dürfen nicht müde werden, über die Vielfalt handwerklicher Karrierechancen aufzuklären und die Vorzüge unserer Berufe zu betonen. Zufriedenheit mit der Arbeit, Aufstiegs- und die damit verbundenen Verdienstmöglichkeiten, Sinnhaftigkeit, Gebrauchtwerden – all das macht Handwerk attraktiv, sorgt für Erfüllung im Job und letztlich auch für einen gesunden Umgang mit Arbeit.

Haben Sie Freude an Ihrem Beruf?

Klaus Hofmann: Ich liebe ihn und möchte ihn gegen keinen anderen tauschen. Ich habe den Beruf als Jugendlicher über ein Praktikum kennengelernt und gleich gewusst, dass es das ist, was ich tun möchte. Das hat sich bis heute nicht geändert. Ja, ich habe große Freude an meinem Beruf und kann nur bestätigen, dass er mich absolut zufrieden macht.

Informationen rund um das Thema Ausbildung im Handwerk bietet Schülern, Auszubildenden, Eltern, Lehrern und Ausbildungsbetrieben die Website zur regionalen Ausbildungskampagne der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald auf www.handwerk-das-isses.de.

Zur Studie:

Für die deutschlandweite, repräsentative Studie „So gesund ist das Handwerk“ der IKK classic in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln wurden 1.830 Handwerkerinnen und Handwerker bei computergestützten Telefoninterviews im Zeitraum zwischen September und November 2022 befragt. Für die Durchführung der Befragung wurde das unabhängige Marktforschungsinstitut Gfk SE in Nürnberg beauftragt. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse stand die physische und psychische Gesundheit der Handwerkerinnen und Handwerker im Mittelpunkt. Ein Fokus lag in diesem Jahr zudem auf dem Zusammenhang zum Klima- und Umweltschutz.

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