Nach den letzten verfügbaren Informationen der Bundesnetzagentur hatten demnach weniger als 3 Prozent der Haushaltskunden in Vorpommern und Westniedersachsen ihren Anbieter gewechselt. Die Bereitschaft zum Wechsel des Stromanbieters war bei Kunden in Schleswig-Holstein (6 Prozent), Sachsen-Anhalt (6 Prozent) und Brandenburg (5 Prozent) ebenfalls sehr gering. Alle anderen Verbraucher verharrten passiv bei ihrem bisherigen Stromanbieter. In anderen Regionen liegt die Wechselquote hingegen deutlich höher, so etwa in Thüringen, Baden-Württemberg, Bayern, in Sachsen sowie in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens.
"Durch einen Wechsel können Stromkunden sehr einfach etwas gegen die hohen Strompreise tun", sagt Robert Mundt, Gründer des unabhängigen Stromanbieters FlexStrom. "Nur wenn Kunden diese Wechselmöglichkeiten aktiv nutzen, wird der Anstieg der Strompreise abgemildert werden können", so Mundt weiter. Unabhängige Energieversorger, wie das seit 2003 existierende Unternehmen FlexStrom, zählen zu den wesentlichen Treibern des deutschen Energiemarktes.
Die Bundesnetzagentur untersucht regelmäßig die Wechselquote der privaten Haushalte in Deutschland und veröffentlicht diese Zahlen. Laut Monitoringbericht des vergangenen Jahres wird dabei deutlich, dass es regional sehr große Unterschiede gibt. Insgesamt werden in Deutschland schätzungsweise nach wie vor 85 Prozent der Stromkunden vom Grundversorger beliefert. Diese könnten mit dem Wechsel zu einem günstigen Versorger meist deutlich sparen.
Zuletzt war bekannt geworden, dass unter anderem die Ökostrom-Umlage die Strompreise in Deutschland weiter nach oben treibt. Ab Januar 2013 steigt die EEG-Umlage um rund 47 Prozent und beträgt künftig 6,28 Cent für jede einzelne Kilowattstunde (5,277 Cent, zzgl. 19 Prozent Umsatzsteuer).