Aktive Stromsparhilfe
Kann ein Haushalt die Rechnung nicht bezahlen, kann das auch an einem hohen Energiever¬brauch liegen. Geräte im Standby-Betrieb, Unerfahrenheit beim Heizverhalten, veraltete energiefressende Haushaltsgeräte und kein Geld für Neuanschaffungen – es gibt viele Gründe, die dazu beitragen, dass die Rechnung scheinbar unbezahlbar wird. Ein niedrigerer Energieverbrauch hilft deshalb dabei, klammen Haushalten mehr finanziellen Spielraum zu verschaffen und in Folge auch die Energiekosten dauerhaft zu senken. Dem Runden Tisch ist es gelungen, die Stromsparhelfer der Bremer Wabeq und des Bremerhavener Förderwerks zu gewinnen. Die beiden gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften bilden Energiesparhelfer aus. Diese kommen, sofern die Betroffenen den Wunsch haben, in die Haushalte und führen vor Ort den bundesweit etablierten Stromspar-Check durch.
„Die geschulten Mitarbeitenden kommen direkt ins Haus und zeigen auf, wie man am besten Energie und damit auch Kosten sparen kann“, erklärt Jürgen Ritterhoff von der Energieeffizienzagentur BEKS, die das Programm fachlich begleitet. „Diese sogenannten aufsuchenden Beratungen haben sich bewährt. Oftmals können die Betroffenen schon mit wenig Aufwand bis zu 150 Euro an Energiekosten pro Jahr einsparen.“ Über die Website www.sos-stromsperre.de oder mit einer extra für die Präventionskampagne entworfenen „Strom-Monster“-Postkartenaktion kann man die Stromsparhelfer anfordern.
Kleine Anpassungen verschaffen dringend benötigten Spielraum
Dass die am Runden Tisch diskutierten Kundenbedürfnisse auch umgesetzt werden, zeigen die Veränderungen und Anpassungen der Abrechnungsprozesse bei Energieversorger swb. So können Kunden ihren Abbuchungstermin künftig selbst festlegen: Um die monatliche Abschlagszahlung in dem Moment zu leisten, wenn auch Geld auf dem Konto ist, stehen fünf Termine zur Auswahl.
Haushalte mit wenig Geld sollten zudem auch auf die verbrauchsgerechte Höhe ihrer Abschläge achten, das heißt, der monatliche Abschlagsbetrag sollte weder zu hoch noch zu niedrig angesetzt sein. Gelingt das, werden zu hohe monatliche Belastungen oder eine hohe Nachzahlung bei der Jahresabrechnung vermieden. Dazu müssen Kunden ihre Zählerstände an swb durchgeben. swb hat hierfür die Kommunikationswege erweitert: Bisher ging das telefonisch, online oder persönlich in den Kundencentern, jetzt geht es zusätzlich auch über WhatsApp und die swb-Service-App. Sinnvollerweise melden Kunden ihre Zählerstände bei Um- oder Neueinzug oder zwischendurch zum Beispiel zu Beginn oder Ende der Heizsaison.
Auch die „Energiebudgetberatung“, die swb gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Bremen e.V. initiiert hat, hat dazu beigetragen, dass 2017 in vielen Fällen Stromsperren abgewendet werden konnten – dank intensiver Beratung und dem direkten Kontakt zu swb.
Der Runde Tisch wird seine vertrauensvolle Zusammenarbeit auch im nächsten Jahr fortsetzen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dann auf der Umsetzung der vorbeugenden Aktivitäten und darauf, eine bessere Kenntnis potenziell betroffener Haushalte zu gewinnen, um noch angemessener auf deren Bedürfnisse reagieren zu können. Im Februar 2018 soll ein Pressegespräch des Runden Tisches stattfinden.
Über den „Runden Tisch“
Der Runde Tisch ist eine im Herbst 2014 ins Leben gerufene Initiative von swb in Kooperation mit: Aktionsgemeinschaft arbeitsloser Bürgerinnen und Bürger e.V., Amt für Soziale Dienste Bremen, BEKS EnergieEffizienz GmbH, Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, Fachzentrum Schuldenberatung Bremen e.V., Jobcenter Bremen und Bremerhaven, Sozialamt Bremerhaven, Verbraucherzentrale Bremen e.V., Verein für Innere Mission in Bremen. Alle Beteiligten haben sich zur Kooperation verpflichtet und arbeiten gemeinsam daran, Betroffenen transparent und schnell helfen zu können, um Energiesperren künftig zu verhindern und soziale Härten besser auffangen zu können.
„Zappenduster!“ ist eine Kampagne des Runden Tisches zum Thema ‚Energie- und Wassersperren vermeiden‘ in Bremen und Bremerhaven.
www.sos-stromsperre.de
Kostenlose Info-Hotline 0800 8765430