„Ein Metzger für den Tierschutz?“ – Petition fordert eigenes Bundesministerium für Tiere

Die Ernennung von Alois Rainer (CSU) zum neuen Landwirtschaftsminister sorgt für Kritik. Der Metzgermeister, der sich öffentlich für sinkende Fleischpreise und die Anbindehaltung stark gemacht hat, soll künftig den Tierschutz verantworten. Eine Person, die bisher in Tierschutzfragen unterdurchschnittlich schlecht abschnitt. Für die Tierschutzorganisation Animal Society e.V. zeigt sich immer deutlicher, dass es sich um ein systemisches Problem handelt, nicht nur um ein Problem mit der Personalie Rainer. Die Ernennung des neuen Ministers nimmt die Organisation zum Anlass für eine Petition mit einer überfälligen Forderung: Ein eigenständiges Bundesministerium für Tierschutz und Tierethik.

„Tierschutz gehört nicht in ein Ministerium, das wirtschaftliche Interessen an Tiernutzung vertritt“, so Animal Society. „Solange Tierschutz im Landwirtschaftsministerium verwaltet wird, ist er politisch nie frei – sondern immer schon ein wirtschaftlicher Kompromiss.“

Kernforderungen der Petition:

• Ein eigenes Ministerium für Tiere – unabhängig vom Landwirtschaftsressort, mit eigenem Budget, eigenem Personal und echter politischer Gestaltungsfreiheit, wie es 64% der Bevölkerung befürworten.
• Schluss mit Interessenkonflikten – Tierschutz und Tiernutzung lassen sich in einem Ressort nicht glaubwürdig vertreten.
• Verfassungsauftrag ernst nehmen – Seit 2002 ist Tierschutz Staatsziel. Doch strukturell fehlt bislang die institutionelle Umsetzung.
• Stärkung der Zivilgesellschaft – Tierschutzorganisationen, Wissenschaft und Bürger*innen brauchen einen verlässlichen Ansprechpartner auf Augenhöhe, welcher auch Aufklärung im Sinne der Tiere leisten kann.
• Politische Teilhabe für Tiere – Milliarden fühlender Lebewesen haben bislang keine echte Vertretung in der Politik. Das muss sich ändern.

Die Petition kann hier unterzeichnet werden:
https://innn.it/tierschutzministerium