Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 958648

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) Mohrenstraße 58 10117 Berlin, Deutschland http://www.diw.de
Ansprechpartner:in Frau Claudia Cohnen-Beck +49 30 89789252
Logo der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin)
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin)

Wie Deutschland gleichzeitig die Klimaziele erfüllen und Wachstumsimpulse geben kann

(lifePR) (Berlin, )
DIW-Prognosemodell untersucht, unter welchen Voraussetzungen deutsche Emissionsziele erreicht werden können und welche Effekte dies auf das Wirtschaftswachstum hätte – Technologischer Fortschritt müsste sich entweder beschleunigen oder zusätzliche Maßnahmen wie eine CO2-Bepreisung eingeführt werden, um Emissionsziele zu erreichen – CO2-Preis hätte ohne Rückführung der Einnahmen eine dämpfende Wirkung auf das Wirtschaftswachstum

Entweder muss sich der technologische Fortschritt stark beschleunigen oder zusätzliche Maßnahmen wie eine relativ hohe CO2-Bepreisung eingeführt werden, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. Eine CO2-Bepreisung würde aber zu Lasten des langfristigen Wirtschaftswachstums gehen, wenn die daraus generierten Einnahmen nicht an Haushalte und Unternehmen zurückgeführt werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die DIW-Konjunkturexperten Timm Bönke, Geraldine Dany-Knedlik und Werner Roeger haben ein Prognosemodell mit Energiewende entwickelt und analysiert, unter welchen Voraussetzungen die Emissionsziele erreicht werden können und welche Effekte dies auf das langfristige Wirtschaftswachstum hätte. Dazu wurden verschiedene Szenarien im Vergleich zu einem Basisszenario ohne Emissionsreduktionen modelliert.

Bisher wächst der technologische Fortschritt, der zu Energieeinsparungen führt, jährlich lediglich um 2,7 Prozent. Bleibt es bei dieser Geschwindigkeit, können den Ergebnissen zufolge die Emissionsziele bis zum Jahr 2030 nicht erreicht werden, da der Energieverbrauch damit nur um 20 Prozent sänke. Der technologische Fortschritt müsste stattdessen auf jährlich 4,6 Prozent steigen, was den Energieverbrauch um 33 Prozent bis 2030 senken würde. Die Wirtschaft wüchse dadurch um fast 0,15 Prozent stärker als in einem Szenario ohne Emissionsreduzierung. „Dass sich der technologische Fortschritt so rasant beschleunigt, ist nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich“, sagt Studienautorin Dany-Knedlik, die auch Co-Leiterin des Konjunkturteams im DIW Berlin ist.

In einem weiteren Szenario hat sie mit ihren Kollegen daher berechnet, was eine zusätzliche CO2-Bepreisung für Effekte hätte. „Beschleunigt sich der technologische Fortschritt nicht genügend, könnte eine entsprechend hohe CO2-Bepreisung zwar für Energieeinsparungen sorgen. Dadurch steigende Energiepreise würden aber die Unternehmen belasten und das langfristige Wirtschaftswachstum dämpfen“, erläutert Studienautorin Dany-Knedlik. Der langfristige Output könnte so um knapp zwei Prozent bis zum Jahr 2030 niedriger ausfallen.

Einnahmen aus CO2-Bepreisung klug investieren

Das Ergebnis fiele aber anders aus, gibt Dany-Knedlik zu bedenken, wenn die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung zum einen als Klimageld und zum anderen für Förderungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien oder insgesamt als klimazielkonforme Investitionen wieder an Unternehmen und Haushalte zurückflössen. Damit ließen sich wirtschaftliche Verwerfungen und negative Verteilungswirkungen abmildern. „Wie auch immer die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung verwendet werden, müssen wir bei einer erhöhten Geschwindigkeit des energiesparenden technologischen Fortschritts jedenfalls mit keinen wirtschaftlichen Einbußen rechnen“, prognostiziert Dany-Knedlik. Eine Kombination aus einem forcierten technologischen Fortschritt und einer vernünftig gestalteten CO2-Bepreisung könne nicht nur den Energieverbrauch so stark senken, dass die Emissionsziele erreicht werden, sondern auch für wirtschaftliche Impulse sorgen.


Studie im DIW Wochenbericht 34+35/2023

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin)

Das DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) ist seit 1925 eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland. Es erforscht wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Zusammenhänge in gesellschaftlich relevanten Themenfeldern und berät auf dieser Grundlage Politik und Gesellschaft. Das Institut ist national und international vernetzt, stellt weltweit genutzte Forschungsinfrastruktur bereit und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das DIW Berlin ist unabhängig und wird als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert.

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2023, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.