Deutsche Bahn, Preußler, Spaenle: Wer wird "Sprachwahrer des Jahres"?
(lifePR) (Erlangen, )Die Bahn stellte Anglizismen aufs Abstellgleis, nachdem ihr Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn, Sprachpanscher des Jahres 2007, das Unternehmen verlassen hatte und Peter Ramsauer, Sprachwahrer des Jahres 2010, Bundesverkehrsminister geworden war. Bahnchef Rüdiger Grube sorgt nun dafür, daß die Deutsche Bahn möglichst durchgängig die deutsche Sprache verwendet. Das Unternehmen ersetzte nicht nur die "Service Points" durch Schalter mit der Aufschrift "Information", sondern nutzt ein großes Glossar zur Vermeidung entbehrlicher Anglizismen. So sollen Mitarbeiter nicht mehr von "Flyern", sondern von Handzetteln sprechen.
Außerdem sind zwei Schriftsteller nominiert. Der Anfang 2013 verstorbene Otfried Preußler schuf zahlreiche Kinderbuchklassiker, konnte es jedoch nicht mehr verhindern, daß seine Bücher "politisch korrekt" umgeschrieben wurden. Harry Fröhlich, Nachfahre von Zigeunern, wird bedrängt, weil er das Wort "Zigeuner" verwendet.
Unter den weiteren Kandidaten sind zwei bayerische Minister: Der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle stärkt mit dem neuen Grundschullehrplan den Rechtschreibunterricht und die Schreibschrift. Die scheidende Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner sorgte für verständlichere Informationsblätter für Geldanlagen.
Ferner stehen auch Musiker auf der Auswahlliste: Sängerin Beatrice Egli gewann bei "Deutschland sucht den Superstar" mit einem deutschsprachigen Lied ("Mein Herz"). Die bayrische Blasmusikgruppe "LaBrassBanda" hätte mit "Nackert" das Land mit einem deutschsprachigen Lied beim "ESC" vertreten können.
Die Auszeichnung "Sprachwahrer des Jahres" erhielten bisher etwa Frank Plasberg (2012), Loriot (2011), Porsche (2007), Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002).
Ausführliche Begründungen zu allen Kandidaten:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer
Abstimmungsformular:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer/Formular/form.html