ESG-Entwicklung im Überblick
Untersucht wurden 110 Banken mit einer Bilanzsumme über 5 Milliarden Euro und mindestens 500 Mitarbeitern. Während Sparkassen und VR-Banken in den Bereichen Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) punktuell zulegen konnten, verzeichneten Privat- und Geschäftsbanken Rückgänge in allen drei ESG-Dimensionen.
Umweltbereich als größte Baustelle
Die durchschnittlichen Werte im Bereich Umwelt sind deutlich gesunken. Nur wenige Institute legen ihre Green Asset Ratio gemäß der EU-Taxonomieverordnung offen. Dabei ist sie ein zentrales Instrument zur Messung nachhaltiger Finanzierungen. Positiv hervor sticht die Helaba mit einem Environment-Score von 5,07 Punkten und einem nachhaltigen Finanzierungsbestand von über 80 Milliarden Euro.
Leuchttürme und Negativbeispiele
Die Sparkasse Düren überzeugt durch konkrete CO₂-Reduktionsmaßnahmen und eine ethisch orientierte Kreditvergabepolitik. Vorbildlich sind auch die Hamburger Sparkasse (Haspa) und die Sparkasse Tübingen, die als erste Institute ihren Bericht bereits gemäß der neuen CSRD-Vorgaben für 2023 veröffentlicht haben.
Demgegenüber stehen Institute wie die Sparkasse Saarbrücken und die Frankfurter Volksbank eG, die für 2023 keinen eigenständigen Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt haben – ein erhebliches Transparenzdefizit in Zeiten wachsender regulatorischer Anforderungen.
Top-Rankings und Labelvergabe
Insgesamt erhielten 14 Banken das CSR-Gütesiegel in Gold, 43 in Silber und 39 in Bronze. Die Sparkasse Düren konnte sich das Label bereits zur werblichen Nutzung sichern. Banken mit einem Score unter 1,59 verfehlten die Mindeststandards.
Ausblick und Appell
„Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Branche ihre ESG-Bemühungen nicht nur ausweiten, sondern auch systematisch dokumentieren und berichten muss“, so Carsten Zielke, Geschäftsführer der Zielke Rating GmbH. „Die neue CSRD-Verpflichtung ist dabei keine bürokratische Last, sondern eine Chance, Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsfaktor zu machen.“
Über die Studie
Die Studie basiert auf den veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichten der Banken für das Jahr 2023. Bewertet wurden die ESG-Dimensionen „Environment“, „Social“ und „Governance“ zu jeweils einem Drittel. Die Methodik orientiert sich an europäischen Richtlinien sowie dem GHG-Protokoll und berücksichtigt auch qualitative Aspekte wie Berichtstransparenz und Verankerung der Nachhaltigkeitsverantwortung.