Ehrengast NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens gratulierte der Initiative zu diesem besonderen Jubiläum: „Ich bin sehr stolz darauf, dass Nordrhein-Westfalen bundesweit die Nummer Eins bei „Babyfreundlich“ ist: Von insgesamt 100 Geburts- und Kinderkliniken mit der internationalen Auszeichnung gibt es jetzt 27 in unserem Bundesland. Drei der fünf zertifizierten Kinderkliniken haben ihren Standort in NRW“. An zweiter Stelle steht Baden-Württemberg und an dritter Niedersachsen. „Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung, die Bindung zwischen Mutter und Kind zu fördern“, betonte die Ministerin. Babyfreundliche Geburts- und Kinderkliniken leisteten einen Beitrag zu wirksamer Prävention. Gestillte Babys entwickelten sich besonders gut, und durch das möglichst ununterbrochene Zusammensein von Mutter / Eltern mit ihrem Kind könne eine besonders intensive Bindung entstehen. „Die Entwicklung von der `Entbindungs´- hin zur `Bindungsklinik´ ist eine wichtige Ergänzung, von der Babys und ihre Mütter gemeinsam profitieren. Deshalb begrüße ich das Konzept `Babyfreundlich´ als wirkungsvolle Unterstützung der Eltern und wichtigen Beitrag für das Kindeswohl“, so die Ministerin.
„Das Personal einer Babyfreundlichen Geburtsklinik wird speziell in der Stillförderung geschult und macht die Eltern `fit´ für die Stillzeit, unterstrich Dr. Detlev Katzwinkel, Schatzmeister der WHO/UNICEF-Initiative in seinem Statement. „Betonen möchte ich aber, dass es Babyfreundlichen Kliniken nicht nur um das Stillen geht. Zentral ist auch die Bindungsförderung“. Ermöglicht werde möglichst viel Nähe zwischen Eltern und Kindern, beispielsweise durch den Hautkontakt direkt nach der Geburt. Eine gelungene Bindung zwischen Mutter und Kind erleichtere den Stillbeginn. Und das Stillen wiederum stärke die Verbindung zwischen den beiden. „Wir alle wissen, wie tragisch es sein kann, wenn ein Kind in bindungslosen Strukturen aufwachsen muss – und dass dies bei extremem Fällen der Vernachlässigung mit dem Tod des Kindes endet“. Eine gelungene Eltern-Kind-Bindung mache das Baby stark für seinen weiteren Lebensweg. „Mit der Bindungsförderung leisten Babyfreundliche Einrichtungen einen wichtigen Beitrag für das Wohlergehen und Aufwachsen der Kinder. Dies ist ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag, der nicht unterschätzt werden darf“, unterstrich Dr. Katzwinkel abschließend
Große Freude als 100. Babyfreundliche Geburtsklinik
„Diese Anerkennung, mit der die besonderen Leistungen unserer babyfreundlichen Geburtshilfe bei der Betreuung von Mutter und Kind gewürdigt werden, ist eine große Freude für uns“, betonte Dr. Stefan Kniesburges, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe im St. Marien-Krankenhaus Ratingen. Die Klinik verwirkliche die Anforderungen der B.E.St.®-Kriterien für eine „Babyfreundliche Geburtsklinik“ auf hervorragende Weise in der täglichen Arbeit und habe in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, die B.E.St.®-Kriterien zu erfüllen. Bei der Auditierung sei deutlich geworden, dass es allen beteiligten Berufsgruppen sehr wichtig sei, den Müttern und Eltern einen guten Bindungs- und Stillstart zu ermöglichen. „Daran zeigt sich das besondere Engagement aller Mitarbeiter, die Identifikation mit der Klinik und dem babyfreundlichen Konzept. Die Eltern auf Station hätten sich für die Geburt ihres Kindes bewusst das Marien-Krankenhaus Ratingen ausgewählt. Besonders gelobt würde die geduldige und gute Begleitung bei der Geburt und die zugewandte Beratung der jungen Familien auf der Wochenstation, betonte der Chefarzt.