Die Preisträger*innen:
Friedrich Fromm (MA Mode-Design) übersetzt mit seiner Herrenkollektion „Fernah“ historische Schwarzwälder Trachten und alemannische Fastnacht-Kostüme in zeitgenössische Designs mit kräftigen Farben, vielfältigen Mustern, Stickereien und recycelten Stoffen.
Langjie Jian (Diplom Bildhauerei) stellt seine zeichnerischen Fähigkeiten per Open Call Fremden zur Verfügung und zeichnet nach Fotos deren „Wunschbilder“ – begleitet von Gesprächen. Stuhl, Zeichnung und Tonaufnahmen ergeben Porträts der abwesenden Personen.
Nazlı Karaturna (Diplom Malerei) beschäftigt sich in ihrer Arbeit „Yuva“ am Beispiel des Schicksals ihrer Familie, die 2023 bei dem großen Erdbeben in der Türkei ums Leben kam, mit den Themen Herkunft und Erinnerung und übersetzt Familienfotos in großformatige textile Collagen.
Marlene Kargl (Diplom Bildhauerei) schafft mit ihrer Rauminstallation „You May Not Go Any Further“ eine eindringliche Atmosphäre, in der Materialien und Objekte zu einer neuen Formensprache verschmelzen.
Tibor Koehne (Diplom Malerei) erzählt in dem Film „Piccin Gemellone – Lil Twin“ im Stil eines grimmschen Märchens vom Zwist mit seinem Zwillingsbruder und verhandelt dabei Fragen nach dem Ursprung des Eigentums sowie Kapital und Arbeit.
Leonard Neuberger (BA Produkt-Design) hat mit seinem Projekt „Sofia Handprothese“ einen innovativen Prototyp entwickelt, der Funktionalität, Ästhetik und Nutzerinteraktion neu definiert.
Bastian Schwenteck (BA Visuelle Kommunikation) veranschaulicht mit der Arbeit „Wind Harp“ die Wirkung des Windes auf drei Screens: eine Äolsharfe, die Wetterdaten in Klänge übersetzt, die Windkräfte an einer Brücke sowie Henry David Thoreaus Beobachtungen von Telegraphendrähten im Wind.
Xiao Zhang (MA Raumstrategien) verarbeitet in „The Politics of Appetite“ den Zusammenhang von Geschmack, Heimat und Zugehörigkeit in einer performativen Beerdigung.
Prof. Stefan Koppelkamm, Vorsitzender der Mart Stam Gesellschaft und Jurymitglied, zeigt sich beeindruckt von den Arbeiten. Nicht nur die Qualität der eingereichten Arbeiten, sondern auch die enorme Vielfalt der Perspektiven fasziniere. „Thema vieler Arbeiten war die Auseinandersetzung mit der familiären oder kulturellen Herkunft, mit der Veränderung der eigenen Identität zwischen unterschiedlichen Kulturen.“
Der Jury gehörten an:
Alexandra Hackelsberger, Kunstsammlerin und Mitglied des Vorstands der Mart Stam Gesellschaft
Charlotte Knaup, Kuratorin am Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Prof. Stefan Koppelkamm, ehemaliger Professor für Visuelle Kommunikation und Vorsitzender der Mart Stam Gesellschaft
Ingeborg Lockemann, Künstlerin und Mart-Stam-Preisträgerin 1997
Dr. Angelika Richter, Präsidentin der weißensee kunsthochschule berlin
Johannes Schmidtner, Produkt-Designer und Mart-Stam-Preisträger 2023
Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow