Das Vinoforum ist sowohl Produktionsstätte als auch Wein-Präsentationsraum. Darüber hinaus wird es für Veranstaltungen und Feierlichkeiten genutzt. Auf einer großzügigen Außenterrasse genießen die Gäste in der Tourismus-Saison die Aussicht auf den Valwiger Herrenberg, eine Weinbergslage, die für etliche Spitzenrieslinge international bekannt ist.
Eine der wichtigsten Aufgabenstellungen für den Architekten hinsichtlich des Raumkonzeptes war es, ein wirtschaftliches Arbeiten auf einer Ebene zu schaffen. Hinzu kamen die erwähnten Funktionen der Weinpräsentation und des Ausschanks. Auf Basis einer rationellen Bauweise ist in nur fünf Monaten Bauzeit ein Gebäude entstanden, welches an der Terrassenmosel von Pünderich bis Koblenz durchaus architektonische Maßstäbe setzt.
Im architektonischen Konzept ist bezüglich der Gestaltung die Rede vom "unverwechselbaren unikativen und modernen Design als Wiedererkennungsmerkmal zur Unterstützung des Marketings". Und genau das ist das Vinoforum: unverwechselbar wie ein Lieblingswein, den der Genießer immer wieder bestellt. Durch die nach außen und oben gewölbten, leicht goldfarbigen, polierten Edelstahlbleche wird nicht nur die Farbe des vornehmlich angebauten hochwertigen Weinweißes assoziiert, sondern dies symbolisiert auch eine einladende Geste.
Dass die Winzer ganz bewusst zum Schauen in ihre Arbeit einladen wollten, erkennt man an der transparenten Einsicht in den Weinproduktionsbereich. Sie wird durch eine verglaste Verbindung von der Vinothek zum weinbaulichen Arbeitsbereich möglich. Das Motto "Den Wein probieren wo er wächst" wird durch die großzügige verglaste Gebäudefront und die Einbeziehung der Terrassen-Mosellandschaft in die Vinothek sichtbar. Das klare Bekenntnis der Eigentümer und des Architekten zur Weinkulturlandschaft der Terrassenmosel sticht schon vor dem Eintritt ins Gebäude ins Auge: Das Vorgelände von der Bundesstraße bis zum Gebäude ist terrassiert.
Walter Andre lächelt noch heute über die Entstehung einer Idee für ein Gestaltungselement im Inneren des Vinoforums: "Auf die schwebenden Fässer an der Decke bin ich bei einem Besuch im spanischen Anbaugebiet Rioja gekommen." Gäste, die am Vinoforum vorbeifahren, können die Fässer durch eine entsprechende Visualisierung so wahrnehmen, als ob sie tatsächlich im Raume schwebten - alleine schon dieses Element zieht Menschen an.
"Wir verfügen nun über eine Produktionsstätte mit ausreichendem Platz zum Arbeiten und zum Lagern. Weiterhin haben wir die Möglichkeit, unsere Weine in einer modernen und angenehmen Atmosphäre zu präsentieren, auszuschenken und zu verkaufen. Weinmarketing heißt im Jahre 2015, Authentizität, Funktionalität und Gastlichkeit miteinander zu verbinden. Genau das ist unserem Architekten, seinem Team und allen ausführenden Firmen gelungen. Wir sind stolz auf unser Vinoforum, und nicht zuletzt deshalb zeigen wir es am Tag der Architektur gerne allen Besuchern, die es sehen möchten", unterstreichen die beiden Eigentümer Rolf-Dieter Gansen und Karl Andries.
Am Tag der Architektur ist das Vinoforum samstags von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, am Sonntag von 11 Uhr bis 18 Uhr. Es werden an beiden Tagen Führungen durch die Betriebsräume mit ausführlichen Erläuterungen angeboten. Außerdem gibt es entsprechenden Powerpoint-Präsentationen über die einzelnen Bauphasen.