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Prima facie

Premiere am 30.September 2023, 19.30 Uhr, Großes Haus Theater Heilbronn

(lifePR) (Heilbronn, )
 

Schauspiel von Suzie Miller
Deutsch von Anne Rabe


Regie & Bühne: Elias Perrig
Kostüm: Manuel Roy-Schweikart
Musik: Biber Gullatz
Dramaturgie: Dr. Mirjam Meuser


Es spielt: Sarah Finkel

Weitere Vorstellungen: 4. Oktober 19.30 Uhr, 6. Oktober 19.30 Uhr, 22. Oktober 18.00 Uhr, 6. November 19.30 Uhr, 10. November 19.30 Uhr
weitere Termine unter www.theater-heilbronn.de


Im Zweifel für den Angeklagten
Schauspiel »Prima facie« von Suzie Miller hinterfragt die juristische Praxis in Sexualstrafverfahren

Von einhundert angezeigten Vergewaltigungen in Deutschland endet im Durchschnitt eine mit einer Verurteilung. Ernüchternd, weil davon auszugehen ist, dass überhaupt nur ein Bruchteil aller Straftaten zur Anzeige kommt. Die Verfahren sind für die mutmaßlichen Opfer oft retraumatisierend, die Beweisführung ist schwer, wenn Aussage gegen Aussage steht und es keine Zeugen gibt. Das mehrfach preisgekrönte Schauspiel »Prima facie« von Suzie Miller, 2019 in Sydney uraufgeführt und nunmehr auf Siegeszug durch Europa und die USA, greift genau dieses Thema auf. Es wurde in seiner gnadenlosen Analyse der juristischen Praxis und in seiner Wucht mit einem »Schlag in die Magengrube« verglichen.
Kurz nach der Deutschsprachigen Erstaufführung am Deutschen Theater Berlin hat »Prima facie« am 30. September 2023 im Großen Haus des Theaters Heilbronn Premiere. Sarah Finkel spielt in der Inszenierung von Elias Perrig die junge, erfolgreiche Anwältin Tessa. Sie hat sich als knallharte Juristin einen Namen gemacht, die vor Gericht die Beweisketten gegen mutmaßliche Sexualstraftäter erschüttert und sie damit freibekommt. Unabhängig davon, ob sie schuldig sind oder nicht. Ihre Sicht auf das juristische System ändert sich, als sie selbst Opfer eines Übergriffs wird.
Heiß diskutiertes Stück in juristischen Kreisen
»Prima facie« wurde und wird intensiv in juristischen Kreisen diskutiert. »Das ist unser Leben« – so haben Juristen in Sydney und 2022 in London auf dieses Stück reagiert.
Der Autorin war bewusst, dass sie mit diesem Stück und dessen zentraler Frage einen schlafenden Löwen geweckt hatte: Wie können Gerichte den Opfern sexueller Gewalt, die so oft die Verlierer in den Verhandlungen sind, besser gerecht werden? Im Zweifel für den Angeklagten heißt eben auch oft, im Zweifel gegen das Opfer, das zusätzlich zur traumatisierenden Erfahrung des Übergriffs die Demütigung hinnehmen muss, vor Gericht demontiert zu werden.

Zum Inhalt
Dem ersten Anschein nach – Prima facie – ist der Sachverhalt klar: Eine Frau gibt an, vergewaltigt worden zu sein, der Mann steht vor Gericht. ›Prima facie‹ bedeutet aber auch: Bis auf Widerruf. Steht ein Anscheinsbeweis fest, so obliegt es der Gegenseite, ihn zu erschüttern. Darauf hat sich die junge Strafrechtsanwältin Tessa spezialisiert.
Ihr Hauptgebiet ist die Verteidigung von Männern, die wegen sexueller Übergriffe angeklagt sind. Die Prozesse sind für sie wie Sport, ein Spiel, das sie unbedingt gewinnen will. Ob ihr Mandant die Dinge getan hat, die ihm zur Last gelegt werden, will sie gar nicht wissen. Sie ist auf der Suche nach den Ungereimtheiten in den Aussagen der Opfer und der Zeugen, den Argumenten, mit denen sie den Prima-facie-Beweis aushebeln kann. Und sie findet sie. Immer! »Bei sexuellen Übergriffen steht meist Aussage gegen Aussage. Ja, die sexuelle Handlung fand statt, aber war sie auch einvernehmlich?« Tessa muss nicht beweisen, ob das Opfer, das fast immer weiblich ist, zugestimmt hat, sondern dass der Mann nicht wusste, dass es kein Einvernehmen gab.
Auf diese Weise hat es Tessa geschafft. Aus einfachsten Verhältnissen stammend, hat sie sich zur Top-Anwältin hochgearbeitet. Sie gewinnt fast jeden Prozess.

Die Freisprüche feiert sie dann mit ihren Anwaltskollegen. Doch Vorsicht: »Eine Regel unter Anwälten lautet, schmücke dich nicht mit dem Sieg. Schon am nächsten Tag kannst du verlieren.« Aber das passiert Tessa selten, ihr Rat ist unter den Kollegen gefragt. Auch ihr Kollege Julian braucht ihre Hilfe. Abends nach der offiziellen Arbeit, bei Wodka und Smalltalk, kommen die beiden sich näher und schlafen gleich in Julians Büro miteinander. Wird das eine Beziehung? Fast sieht es so aus.

Doch dann passiert etwas, was Tessa nicht für möglich gehalten hat. Julian wird übergriffig, ignoriert ihr Nein, ihre körperliche Abwehr und vergewaltigt sie!
Obwohl für Tessa alles auf dem Spiel steht  ̶  ihre Karriere, ihre Freunde, ihr Privatleben  ̶  geht sie noch am selben Tag zur Polizei und zeigt Julian an.

Plötzlich steht sie auf der anderen Seite und erlebt die Vorgänge in einem Vergewaltigungsprozess als Opfer und Zeugin der Anklage. Die Erkenntnisse, die sie dabei gewinnt, verändern ihre Sicht auf die Dinge und das juristische System.

Laurence Olivier Award 2023
Suzie Millers aufwühlender Monolog wurde 2019 in Sydney in Australien uraufgeführt, tourte zwei Jahre durch das Land und hatte einen großen Erfolg. Seit 2022 ist das sensationell gut gebaute und ergreifende Stück auf Siegeszug in Europa. Im Frühjahr 2022 wurde es mit der Britischen Filmschauspielerin Jodie Comer (»Killing Eve«) in London aufgeführt und 2023 als bestes neues Stück mit dem Laurence Olivier Award ausgezeichnet. Seit April 2023 steht Jodie Comer als Tessa auch am Broadway auf der Bühne. Und die deutsche Übersetzung von »Prima Facie« von Anne Rabe wird in der Spielzeit 2023/2024 in 15 Theatern in Deutschland aufgeführt.

Reduzierte Inszenierung ganz auf die Darstellerin zugeschnitten
Regisseur Elias Perrig wurde gleich beim ersten Lesen von dem Stück gepackt, wie er in der Konzeptionsprobe berichtet. Nicht nur der Stoff, sondern auch die Lösung, alle Sichten auf diese Problematik von einer Darstellerin spielen zu lassen, haben es ihm angetan. Eine große Herausforderung für Sarah Finkel! Die Bühne wird eine leere Fläche sein. Die jeweiligen Räume und Tessas Zeitempfinden entstehen über die Toneinspielungen und die Musik, die Biber Gullatz parallel zu den Proben für diesen Abend entwickelt hat – ähnlich wie im Film.

Suzie Miller (Autorin) ist eine britisch-australische Dramatikerin, Librettistin und Drehbuchautorin. Wie ihre Heldin Tessa in »Prima facie« stammt sie und aus einfachen Verhältnissen, wurde deshalb in der Schule gemobbt und musste sich alles selbst erarbeiten. Wahrscheinlich gilt deshalb ihr Hauptaugenmerk der Bekämpfung von Ungerechtigkeiten und bringt ihr den Ruf ein, eine besonders mutige Autorin zu sein, deren Stücke sich mit komplexen menschlichen Geschichten beschäftigen. Sie wurde in Melbourne geboren und pendelt heute zwischen London und Sydney. Zunächst machte sie einen Abschluss in Immunologie/Mikrobiologie und studierte anschließend Jura in Sydney und arbeitete als Anwältin für Menschen- und Kinderrechte. Eine Berufung zur Richterin lehnte sie 2009 ab und zog mit ihrer Familie 2010 nach London, um sich ausschließlich dem Schreiben zu widmen. Sie arbeitet für das Theater, aber auch für Film und Fernsehen. Suzie Miller ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Ihr erstes Stück »Cross Sections« basiert auf eigenen Erlebnissen als Anwältin für obdachlose Jugendliche in Sydneys Rotlichtbezirk. Die beiden folgenden Stücke »Sold« und »All the Blood and all the Water« erhielten den Inscription Award und damit eine Mentorenschaft durch Edward Albee. Auch ihre weiteren Stücke feierten in Australien große Erfolge. Mit »Prima facie« gelang ihr der internationale Durchbruch.

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