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Friedrich Schillers "Maria Stuart" hat im Großen Haus Premiere

Hinrichtung einer Königin - Anatomie eines politischen Skandals

(lifePR) (Heilbronn, )
Sie sind sich in Wirklichkeit nie begegnet. Aber Friedrich Schiller machte die direkte Konfrontation zwischen der schottischen Königin Maria Stuart und der englischen Königin Elisabeth zum Höhepunkt seines Dramas. Am Samstag, dem 25. Juni, hat sein Trauerspiel "Maria Stuart" in der Inszenierung von Alejandro Quintana um 19.30 Uhr Premiere im Großen Haus des Heilbronner Theaters. Schiller war ein Meister darin, historische Fakten dramatisch zu bearbeiten, um aktuelle Fragen von Macht und Politik daran durchzuspielen. Die geschichtliche Wahrheit trat dahinter zurück. Heute, über 200 Jahre nach Entstehung von Dramen wie "Don Karlos", "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua", "Wallenstein" oder eben "Maria Stuart" verblüfft die Zeitlosigkeit dieser Werke, die sie zu Dauerbrennern auf den Theaterbühnen machen.

Das Inszenierungsteam um Alejandro Quintana und Chefdramaturg Christian Marten-Molnár hält das Trauerspiel "Maria Stuart" für ideal, um damit die Funktionsweise von Politik zu demonstrieren. Es wirft einen Blick in die Hinterzimmer der politischen Schaltzentrale, da wo die Mächtigen ungeschminkt um ihren Machterhalt ringen. Wo Intrigen gesponnen und Verleumdungskampagnen geschmiedet werden, wo vor der öffentlichen Meinung gezittert und überlegt wird, wie man diese in die gewünschte Richtung lenken kann und wo Bauernopferausgewählt werden, die im Falle eines Scheiterns aller Ränkespiele über die Klinge springen.

Das ist heute so. Das war vor 200 Jahre so, als Schiller seine Dramen schrieb. Und das war vor 450 Jahren so, als die englische Königin Elisabeth ihre schärfste Konkurrentin um den Thron, Maria Stuart, ausschaltete. Von 1568-1587 war die schottische Königin Maria Stuart eine Gefangene der englischen Königin. Bis Elisabeth ihre Rivalin unter dem Vorwand, diese sei an einem Mordkomplott gegen die englische Krone beteiligt, hinrichten ließ.

Eigentlich hatte Maria 19 Jahre zuvor ihre Cousine Elisabeth um Schutz angefleht, da sie in Schottland wegen der angeblichen Ermordung ihres Mannes verfolgt wurde. Elisabeth, die nicht wirklich an der Aufklärung des Verbrechens interessiert war, sperrte Maria ein. Denn seit ihrer Thronbesteigung war die katholische Maria Stuart, unterstützt vom Papst und dem katholischen Adel ihres Landes, eine ständige Gefahr für die protestantische Elisabeth, deren Herrschaft vom Oberhaupt der katholischen Kirche nie anerkannt wurde.

Bei Schiller setzt die Handlung drei Tage vor der Hinrichtung Maria Stuarts ein. Maria ist wegen angeblicher Beteiligung an einem Mordkomplott gegen Elisabeth zum Tode verurteilt. Aber noch zögert die englische Königin, das Urteil zu unterzeichnen. Die Hinrichtung einer Königin wäre ein Skandal ersten Ranges und ließe auch sie international in schlechtem Licht dastehen. Als sie dann doch ihr Signum unter das Urteil setzt, versteht es Elisabeth perfekt, dies als Willen ihres Volkes darzustellen und letztlich die Verantwortung für die Tötung der Königin auf andere abzuwälzen. Maria fühlt sich zu Unrecht verurteilt und kämpft um ihr Leben. Doch alle Schritte, die zu ihrer Rettung unternommen werden, führen sie schneller zum Schafott.

Zwei erbitterte und so unterschiedliche Gegnerinnen: Maria, die katholisch-lebenslustige Frau, die ihre weibliche Verführungskunst zur Durchsetzung ihrer politischen Interessen einsetzt, und Elisabeth, die "jungfräuliche Königin", die alles Handeln der Staatsräson und dem Erhalt der Krone unterstellt. Man ahnt, dass es Elisabeth mit der Vollstreckung des Todesurteils nicht um Gerechtigkeit ging, sondern darum, einen jahrelangen Machtkampf ein für alle mal für sich zu entscheiden.
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