Der Bayerische Staatsminister des Inneren, für Sport und Integration, Joachim Herrmann, stellte in seiner Festrede das Thema Gesundheit, den Gesundheitstourismus sowie die große Rolle der bayerischen Kurorte und Heilbäder heraus. „Heilbäder sind Orte der Heilung, Besinnung und Entschleunigung“, so Herrmann und es braucht „mutige Kommunen“, die solche Projekte in die Tat umsetzen.
Manfred Busch, 1. Vorstand Kommunalunternehmen Kurortentwicklung Weißenstadt AdöR, und Stephan Gesell, Geschäftsführer des Siebenquell GesundZeitResorts und des Kurzentrum Bad Weißenstadt am See, gaben einen Rückblick über den länger als 20 Jahre dauernden Weg der Bad-Werdung. Von der Suche nach einer Radon-Heilquelle mithilfe eines ‚hoch wissenschaftlichen Kuslwurfes‘* und der Suche nach Investoren für eine gesundheitstouristische Einrichtung zur medizinischen Nutzung des Heilwassers, über die Eröffnung des Kurzentrums im Jahre 2007 sowie der Einweihung des Siebenquell GesundZeitResort im Jahre 2016 beschrieben sie spannend und humorvoll die turbulente Zeit.
Das Kurzentrum Bad Weißenstadt am See hat als staatlich anerkannter Heilquellen-Kurbetrieb an diesem Meilenstein entscheidend mitgewirkt. Nachdem es am 22. Dezember des letzten Jahres vom Bayerischen Staatsministeriums schon grünes Licht für das Heilbad-Prädikat gab, musste allerdings als Voraussetzung das Anwendungszentrum noch die Zertifizierung für kurmedizinische Leistungen (QReha) erlangen. In Rekordzeit wurde die Zertifizierung in der Therapieabteilung des Kurhotels absolviert, seit dem 14. April wurde dieses Qualitätsmerkmal für das Vier-Sterne-Gesundheitshotel offiziell bestätigt.
Die Eröffnung des Siebenquell GesundZeitResort in Weißenstadt im Herbst 2016 war ein weiterer Baustein in der gesundheitstouristischen Entwicklung von Bad Weißenstadt am See, aber auch für das gesamte Fichtelgebirge. Als „Leuchtturmprojekt“ mit Strahlkraft für den Tourismus und die Freizeitgestaltung in der gesamte Region bietet das Thermen- und Wellnessresort unter einem Dach ein 4-Sterne Superior Hotel, eine Therme mit Wasserwelt, Saunawelt und der außergewöhnlichen GesundzeitReise, Beauty & SPA, Medical Wellness, Fitness-Studio und Gastronomie.
Das Siebenquell verfügt über eine eigene Thermalquelle mit fluoridhaltigem Schwefel-Thermalwasser. Das Wasser der Siebenquell-Quelle ist eines der stärksten fluoridhaltigen Wässer in Deutschland und ist in ihrer mineralischen Zusammensetzung grundsätzlich auch zur Anerkennung als Heilwasser geeignet.
Im feierlichen Rahmen des Festakts erhielt Matthias Beck vom Landrat Peter Berek noch den Bescheid für die Stadt, dass sie zukünftig den Namenszusatz „am See“ führen darf. Mit der Übergabe eines persönlich signierten und modifizierten Mundart-Ortschildes aus einer Freiraum für Macher-Kampagne war der neue Ortsname „Bad Weischdood am See“ für jedermann im Festzelt weithin sichtbar.
Es folgten weitere Grußworte des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, Martin Schöffel, der von einer neuen Epoche für die Stadt sprach, sowie vom Fraktionsvorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Holger Grießhammer. Er lobte den Weißenstädter Stadtrat, der zu jeder Zeit mit Geschlossenheit und Entschlossenheit das Ziel Heilbad verfolgte.
Nach dem ökumenischen Segen galt der Dank von Bürgermeister Beck nochmals allen, die die Stadt auf ihrem langen Weg zur Bad-Ernennung unterstützt haben. Entscheidend für diesen Erfolg waren vor allem das Engagement und die Überzeugung des Initiators und damaligen Zweiten Bürgermeisters von Weißenstadt, Stephan Gesell, gewesen sowie sein Mut und die Bereitschaft zu viel Arbeit und Investitionen in seine Heimatstadt und die Region. Mit der Heilbad-Anerkennung wurden die realisierten Visionen des Unternehmers nun gekrönt.
Beck schloss seine Dankesrede – in Hinblick auf den Dauerregen des Tages – mit den Worten: „Wie könnte eine Bad-Taufe besser gestaltet sein, als mit einer Taufe von oben?“
* „Kusl“ ist ein regionaler Ausdruck in Mundart für einen Tannenzapfen.