Im Geschichtsbewusstsein der Deutschen ist die Vertreibung der Juden mit polnischer Staatsangehörigkeit allenfalls als Vorgeschichte der Reichspogromnacht präsent. Für Hannover ist diese "Polenaktion", wie sie von den Nationalsozialisten genannt wurde, bisher weitgehend unerforscht geblieben. Aufschluss über die Abschiebung polnischer Juden aus Hannover geben Zeitzeugenberichte und neu aufgefundene Akten. Sie liefern Hinweise auf die Vorgeschichte, den Verlauf und die Folgen der Massenabschiebung, aber auch auf den Umgang mit dem Vermögen, das die Abgeschobenen zurücklassen mussten.
Dr. Hans-Dieter Schmid ist Historiker und Geschichtsdidaktiker am Historischen Seminar der Leibniz-Universität Hannover. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte des Nationalsozialismus und der Juden in der Region Hannover.