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"Ambulante und stationäre Angebote besser vernetzen"

Gesundheitsbericht 2013 beschäftigt sich mit dem psychotherapeutischen Angebot

(lifePR) (Hannover, )
Statistisch gesehen ist die Region Hannover bestens versorgt mit Psychotherapeutinnen und -therapeuten: Im Umland kommt ein Psychotherapeut auf rund 10.000 Patienten, in der Landeshauptstadt auf rund 2.500 Patienten. Das entspricht laut Bedarfsplanung in den 20 Umlandkommunen einer Versorgungsquote von 150 Prozent, in der Stadt Hannover von fast 120 Prozent. Also ist alles im grünen Bereich bei der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung in der Region Hannover? "Nein", sagen die Expertinnen und Experten. Im Gesundheitsbericht 2013 der Region Hannover haben Beteiligte von zehn Institutionen Herausforderungen und Schwachstellen aufgezeigt und Lösungen entwickelt.

"Die Region Hannover hat mit dem Fachbereich Gesundheit auch die Pflicht einer Gesundheitsberichterstattung", erläutert Barbara Thiel, Dezernentin für Öffentliche Gesundheit und Sicherheit. "Das Thema der psychischen Erkrankungen ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus gerückt - immer mehr Menschen werden mit psychischen Belastungen nicht fertig und benötigen Hilfe." Der Gesundheitsbericht treffe daher ein hochaktuelles Thema. Ziel müsse es sein, Patientinnen und Patienten Zugang zu niedrigschwelligen Angeboten zu ermöglichen und mit präventiven Instrumenten psychischen Erkrankungen vorzubeugen. "Natürlich kann die Region Hannover das Gesundheitssystem nicht umkrempeln", betont Thiel. "Aber der Gesundheitsbericht, an dem viele Kennerinnen und Kenner mitgearbeitet haben, stellt Gegebenheiten infrage und gibt einen Anstoß, die Herausforderungen anzugehen."

"Rechnerisch steht die Region Hannover gut da. Wir stellen aber eine zunehmende Nachfrage nach ambulanter Psychotherapie fest", sagt Dr. Hans-Bernhard Behrends, Leiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover. In der Wahrnehmung gebe es eine Unterversorgung: "Es gibt lange Wartezeiten; oft haben die Patientinnen und Patienten im Anschluss an eine stationäre Behandlung eine Lücke in der therapeutischen Betreuung. Weil sich die Patienten meisten selbst einen Therapeuten oder eine Therapeutin suchen müssen, ist es fast immer Zufall, welche Art von Therapie zum Einsatz kommt." Erkenntnisse zum wahren Bedarf an Psychotherapie fehlten, macht Dr. Behrends deutlich.

Die Deutsche Rentenversicherung mit ihrem Standort in Hannover hatte im Gesundheitsplenum - einem informellen Kreis von Institutionen aus dem Gesundheitsbereich, initiiert vom Fachbereich Gesundheit - berichtet, dass sich die Zahl der Frühberentungen aufgrund psychischer Erkrankungen zwischen 1998 und 2003 mehr als verdoppelt hat. Im Gesundheitsbericht kommen die Experten zu dem Schluss: Je psychisch kränker ein Patient ist, umso geringer sind seine Aussichten adäquat behandelt zu werden. "Menschen mit einer geistigen Behinderung und psychiatrische Patienten mit Suchtproblemen haben die geringsten Chancen, einen entsprechenden Behandlungsplatz zu finden", sagt Silke Gerdes vom Fachbereich Gesundheit, die Autorin des Berichts. Für Krisenintervention habe kaum ein Therapeut Zeitbudgets, Kurzzeittherapien seien rar, die meisten Psychotherapeuten setzten auf langfristige Behandlungen. "Ob das immer angemessen und notwendig ist, ist schwer nachzuvollziehen", berichtet Gerdes.

Im Gesundheitsbericht fordern die Institutionen deshalb eine flexiblere Dauer von Psychotherapien, abhängig vom Bedarf, eine bessere Vernetzung zwischen ambulantem und stationärem Sektor und einen Clearingstelle, die feststellt, ob ein Patient überhaupt einer Psychotherapie bedarf. "Eine zentrale Sammlung freier Therapieplätze wäre ebenfalls sinnvoll. Im ambulanten Sektor brauchen wir eine bessere Vernetzung von Psychotherapeuten, Psychiatern, Hausärzten und Sozialpsychiatrie", sagt Dr. Behrends. Weitere Vorschläge sind eine Verstärkung des Angebots an Gruppentherapie und ein erhöhtes Angebot von Kurzzeitinterventionen durch Berufseinsteiger. "Der Bericht stellt gute Ansätze vor, um die Lage nicht nur statistisch, sondern auch real zu verbessern", betont Gesundheitsdezernentin Thiel. "Für die Umsetzung benötigen wir aber viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Der Gesundheitsbericht ist ein erster, aber guter Schritt auf diesem Weg."

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