Die verschiedenen Materialien einer Matratze – synthetisch produzierte Schaumstoffe, Latex oder Kunststofffasern und Naturmaterialien wie Naturlatex, Baumwolle oder Schurwolle – können unerwünschte Chemikalien enthalten. „Diese gelangen meist bei der Herstellung, manchmal auch schon über Vorprodukte – beispielsweise durch pestizidbelastete Baumwolle – in die Matratze“, sagt Annette Esklony vom QUL Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V.
Schadstoff-Cocktail
Zu den möglichen Schadstoffen zählen bedenkliche flüchtige organische Verbindungen (VOC) – gasförmige Substanzen, die die Matratzen an die Raumluft abgeben. Zu den VOC gehört auch das möglicherweise krebserregende Dichlorbenzol, das Chemiker in erhöhter Konzentration im Toluoldiisocyanat (TDI) – einem Ausgangsprodukt zur Schaumstoffherstellung – im Rahmen des BASF-TDI-Skandals nachgewiesen haben. Neben VOC können weitere problematische Stoffe wie Weichmacher, Pestizide, Schwermetalle oder halogenorganische Verbindungen in Matratzen enthalten sein.
Gesundheits- und Umweltsiegel bieten Orientierung
Der Schadstoffgehalt in Matratzen wird vom Gesetzgeber nicht reguliert. Matratzenhersteller können ihre Produkte aber freiwillig nach den Kriterien verschiedener Gesundheits- und Umweltsiegel (beispielsweise ÖkoControl-Siegel, eco-INSTITUT-Label oder QUL-Siegel) testen lassen.
An diesen Gütesiegeln können sich Verbraucher auf der Suche nach einer schadstoffarmen Matratze orientieren. Die Label setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte: „Der QUL prüft ausschließlich Naturlatexmatratzen und garantiert mit seinem Gütezeichen einen Naturlatexanteil von 100 Prozent“, so Esklony. Zudem werden alle mit dem QUL-Siegel ausgezeichneten Matratzen einmal jährlich umfassend auf über 300 verschiedene Schadstoffe untersucht.