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Windindustrieanlagen bei Uppershausen werden zur Todesfalle für den Rotmilan

Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI) fordert das Abschalten der Anlagen und eine Minimierung der Schlaggefahr

(lifePR) (Quirnbach/Westerwald, )
Jürgen Zedler, Länder- und Fachbeirat der Naturschutzinitiative e.V. (NI) aus Neuerburg (Eifel) musste am 21. Mai 2019 einen makabren Fund machen. Unter der Windindustrieanlage nördlich Uppershausen (Kreis Bitburg) fand sich ein zur Hälfte zerteilter Rotmilan, der unzweifelhaft hier zum Schlagopfer geworden ist.
Der Rotmilan hat sein wichtigstes Verbreitungsgebiet in Deutschland, wo nach Angaben aus dem Natura 2000-Steckbrief Rheinland-Pfalz mit über 10000 Brutpaaren ca. 65% der Weltpopulation brüten. Damit trägt unser Land weltweit die höchste Verantwortung für den Erhalt dieser Art.
„Bei der enormen Zunahme von Windindustrieanlagen in unserer Gegend, die auch eine sehr starke Population des Rotmilans beherbergt, müssen wir uns ernsthaft um den Fortbestand der Art in der Südeifel sorgen“, betonte Jürgen Zedler. Laut Daten des Statistischen Landesamtes aus 2016 weist der Kreis Bitburg-Prüm mit damals 221 Windindustrieanlagen nach dem Rhein-Hunsrück-Kreis die zweithöchste Anzahl pro Landkreis in Rheinland-Pfalz auf.
Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent des Umweltverbandes Naturschutzinitiative e.V. (NI) verweist auf die aktuelle bundesweite Schlagopferdatei an der Vogelschutzwarte Brandenburg. Danach führen der Rotmilan mit 478 und der Mäusebussard mit 579 gemeldeten Totfunden die Schlagopferliste an. Zu beachten ist, dass es sich bei der Schlagopferdatei ohnehin nur um eine Sammlung von Zufallsfunden handelt (Stand April - 4001 Einträge), da nur wenige systematische Untersuchungen zu Schlagopfern existieren und von diesen nur sehr wenige die Ergebnisse nach Brandenburg melden. Die wirkliche Zahl der in Deutschland durch Windenergieanlagen (WEA) getöteten Vögel liegt also erheblich höher, so der NI-Fachmann.
Für den Rotmilan stellen Windindustrieanlagen mittlerweile die Todesursache Nr. 1 dar. Vollmer begründet diese Gefahr mit den Ergebnissen der aktuellen „Progress-Studie“. Hiernach werden deutschlandweit jedes Jahr 1000-1200 Rotmilane durch Windindustrieanlagen getötet, so dass eine absehbare Populationsgefährdung vorliegt.
„Nach dieser Studie ist es absehbar, dass bei einem weiteren Windkraftausbau die Nachwuchsrate unter die Totschlagsrate zusätzlich zu den anderen Todesursachen sinkt. In Rheinland-Pfalz ist nach Angaben der Staatlichen Vogelschutzwarte in Brandenburg (Zentrales Schlagopferregister) jährlich von 120-140 durch WEA getöteten Rotmilanen auszugehen. Langfristig werden wir so die streng geschützte Art Rotmilan verlieren“, erklärte Immo Vollmer.
Harry Neumann, Landesvorsitzender der NI fordert die Kreisverwaltung in Bitburg deswegen auf, die hiesige Anlage so lange stillzulegen, bis wirksame Maßnahmen zur Vermeidung des Vogelschlages gefunden sind. „Absolut unabdingbar sind gerade jetzt zur Erntezeit eine Abschaltung der Windindustrieanlagen“, so Harry Neumann. Die NI verweist hierbei auf ein Positionspapier der Länderarbeitsgemeinschaft aller Staatlichen Vogelschutzwarten in Deutschland. Hiernach empfehlen die Experten, bei Feldarbeiten (v.a. Erntearbeiten) in einem Umfeld von 300 m zu WEA während des Bearbeitungstages und den drei darauf folgenden Tagen, die Anlagen abzuschalten.
Das Umweltministerium im benachbarten Luxemburg hat in einem ähnlichen Fall im Windpark Weiler vorbildlich gehandelt. „Hier wurde ein Windpark nach einem wiederholten Totfund eines Rotmilans umgehend abgeschaltet. Es handelte sich hier höchstwahrscheinlich sogar um ein Elternteil einer nahegelegenen Brut.
„Wir erwarten jetzt ein ähnliches konsequentes Einschreiten der Kreisverwaltung Bitburg“, so Harry Neumann und Jürgen Zedler.

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