Ministerin Steffens bekennt sich zur Naturheilkunde
Kernthema der Gesamtveranstaltung jedoch ist die Naturheilkunde. Und eine aktuelle Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, Naturheilmittel werden in Deutschland immer beliebter. Während Anfang der achtziger Jahre erst die Hälfte der westdeutschen Bevölkerung regelmäßig oder gelegentlich Naturheilmittel nahm, verwenden heute inzwischen schon fast zwei Drittel aller Deutschen ab 16 Jahre solche Präparate. Auch die Tatsache, dass die meisten Naturheilmittel von Patienten selbst bezahlt werden müssen, ändert nichts an dem Trend. Nur noch 7% der Deutschen lehnen Naturheilmittel strikt ab. Und auch Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter in Nordrhein-Westfalen, die am 2.April die CAM 2011 eröffnen wird, ist davon überzeugt, dass die Naturheilkunde ihre Stärke immer da beweisen kann, wo die Schulmedizin an Grenzen stößt. Sie fordert: „Wir müssen das „Entweder- Oder“ in der Versorgung überwinden und zu einem „Sowohl -Als-Auch“ kommen.“ Aus ihrer Sicht kommt es auch darauf an, dass überkommene Vorbehalte und falsche Maßstäbe abgebaut werden müssen, etwa der, die Wirksamkeit naturheilkundlicher Verfahren mit den Kriterien der Schulmedizin zu bewerten. Das Vertrauen, dass die Menschen zu Ärzten für Naturheilverfahren und Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern haben, beruht vor allem auf der intensiven Zuwendung. Nicht Symptome werden wegkuriert, sondern Ursachen ganzheitlich angegangen. In Zukunft wird es nach Ansicht von Ministerin Steffens verstärkt darauf ankommen, "sich mit anderen Berufsgruppen im Gesundheitssystem für mehr Kooperation und engere Zusammenarbeit im Interesse einer patientenorientierten Gesundheitsversorgung einzusetzen.“
Reform des Heilpraktikergesetz wird diskutiert
Auch wenn die Ministerin ein klares Bekenntnis für die Naturheilkunde und für Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen abgibt, so fordert sie dennoch eine Reform der Heilpraktiker- Ausbildung. Steffens: „Der Heilpraktiker-Beruf ist in unserer Gesellschaft etabliert. Nicht mehr in die Zeit passt hingegen das Heilpraktikergesetz von 1939.“ Das Heilpraktikergesetz enthält, kritisiert die Ministerin, keine Vorgaben, welches Wissen und welche Kompetenzen ein Heilpraktiker haben muss. Zudem würden die zuständigen Gesundheitsbehörden das Heilpraktikergesetz zum Teil unterschiedlich anwenden. Und weiter: „Auch wenn ich weiß, dass die Heilpraktikerschulen in der Regel gut ausbilden, so halte ich dies aus heutiger gesundheitspolitischer Sicht für eine unbefriedigende Situation. Das Überprüfungsverfahren ist mit zahlreichen Mängeln behaftet. Ich würde mich freuen, wenn die Heilpraktikerverbände sich aktiv an einer Verbesserung des Überprüfungsverfahrens und an der Änderung der Heilpraktiker-Richtlinien beteiligen würden.“ Die zukünftige Ausbildung der Heilpraktiker ist deshalb auch Thema der Podiumsdiskussion im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung, zu der Vertreter unterschiedlicher Ausbildungseinrichtungen eingeladen sind.
Veranstalter:
MCO GmbH
www.cam-expo.eu
www.heilpraktikertag.de