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Rohstoffreport-Update

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Offenbar fehlen bei Rohstoffen weiterhin die Impulse für einen nachhaltigen Auftrieb der Notierungen. Mittlerweile steht selbst die Idee des Superzyklus, d.h. eines langfristig die Rohstoffpreise stark treibenden Wachstumsmix der Schwellenländer in Frage. Gleichzeitig scheinen Verteilungswirkungen der Globalisierung und der damit verbundenen Verände-rung der Terms of Trade zu Gunsten der rohstoffproduzierenden Länder die Konsumnach-frage in den Industrieländern nachhaltig zu verändern. Fraglich ist damit, ob die neuen Mit-telschichten in den Schwellenländern mit Blick auf die Rohstoffnachfrage in den nahrungs-mittelfernen Bereichen für eine deutliche Überkompensation sorgen werden. Auch aufgrund von Regulation und Strukturbereinigung nach der Finanzkrise werden die Finanzinvestoren tendenziell über geringere Hebel verfügen. Indes dürften die zyklischen Kräfte auf der Nachfrageseite in 2013 den Rohstoffen allmählich wieder Unterstützung geben.
- Zumindest bei Energie und Nahrung bleibt das Preisrisiko hoch, da auf der Angebotsseite wahrscheinlich weiterhin Geopolitik und Klimaveränderungen immer wieder für Schocks sorgen können. Zwar beruhigen die Beibehaltung der bisherigen Quoten seitens der OPEC und das wachsende Angebot der Nicht-OPEC-Staaten sowie hohe Lagerbestände, den-noch könnte das Iran-Problem kurzfristig durchaus wieder an den Märkten für Mineralölpro-dukte virulent werden. Jenseits kritischer Risiken ist in 2013 aufgrund der makroökonomi-schen Entwicklung und der fundamentalen Marktverhältnisse aber eigentlich nicht mit Preissprüngen zu rechnen.

Überblick Rohstoffgruppen

Energie: Produktionsüberschüsse halten Mineralölprodukte in Zaum

Das Rohölangebot wird 2013 wahrscheinlich deutlicher als im laufenden Jahr über dem Verbrauch liegen. Zudem sind die Abnehmerlager zumeist gut gefüllt. Die spekulativen Netto-Long-Positionen sind immer noch sehr hoch, wenn auch zuletzt zum Teil etwas rückläufig. Deutlich niedrigere Preise für Mineralölprodukte wären eigentlich angesagt. Wir halten es aber für möglich, dass die Grenzspieler Saudi-Arabien ("Swing-Produzent") und China ("Swing-Abnehmer") spätestens unter 100 $/bbl durch geringere Exporte bzw. höhere Importe zur Auffüllung der strategi-schen Reserven stabilisierend wirken. X-Faktor bleibt eine Eskalation des Iran-Konflikts in 2013.

Edelmetalle: Noch Zweifel an Durchlagskraft der Geldpolitik
Inzwischen hat die US-Notenbank auf Q3 gleich noch Q4 draufgesattelt. Scheinbar ist es ihr in den letzten Monaten auch gelungen, den Anstieg der US-Realzinsen zu stoppen. Allerdings führt die unterschiedliche Auslegung der Koppe-lung der Geldpolitik an die US-Arbeitslosenquote zur Ver-unsicherung darüber, ob die Fed tatsächlich noch bis Mitte 2015 eine ultralockere Geldpolitik fahren wird. Zuletzt hat auch dies zu Gewinnmitnahmen bei Institutionellen geführt. Da die Notenbanken aber vermutlich 2013 der Wirtschaft weitere Schützenhilfe leisten werden, darf eher noch einmal mit einem leichten Ertragsplus als mit der langfristigen Trendwende bei Gold gerechnet werden.

Industrie: Erholungsansätze noch nicht überzeugend
Das Aktivitätsniveau der großen Metallverarbeiter müsste für nachhaltig positive Impulse bei den Primärmetallen noch deutlich gesteigert werden. Insbesondere in China wären hierfür wieder wesentlich höhere Wachstumsraten notwen-dig. Gleichzeitig greift beim aktuellen Preisniveau der stra-tegische Lageraufbau nicht. Schnäppchenpreise liegen heutzutage etwa bei Kupfer eher deutlich unter 7000 $/t. Zumeist sind die Lager reichlich gefüllt. Preisverzerrungen nach oben durch Aktivitäten des Finanzsektors dürften auch eher nachlassen. 2013 wird vermutlich kein Hausse-Jahr für Industrierohstoffe.

Getreide: Wetterrisiken und strukturelles Nachfragewachstum tragen
Wachsender Futtermittelbedarf für die Fleischproduktion und die intensive Verarbeitung von Getreide zu Bio-Sprit und -gas halten ebenso wie relativ geringe Lagerbestände die Preise von Zerealien auf hohem Niveau. Kurzfristig könnten die Notierungen aufgrund von Nachfrageüberhän-gen sogar noch einmal anziehen. Spätestens ab der Jah-resmitte dürften aber wieder höhere Ernteerträge etwas auf die Preise drücken. Wir behalten unsere Prognose-Spannen zunächst bei: Mais 600-780 $ ¢/bu; Sojabohnen 1.400-1.600 $ ¢/bu; Weizen 700-900 $ ¢/bu.

Genußmittel: Anhaltender Gegenwind durch Angebotsüberschüsse
Die Aussicht auf Rekordernten in der Saison 2012/2013 und zuvor nicht erwartete hohe Produktionsüberschüsse sowie wachsende Lager setzen den Notierungen von Zucker und Kaffee weiter zu. Allerdings sind viele Marktteilnehmer bei beiden Genussmitteln bereits ziemlich bearish positioniert. Der Zuckerpreis könnte zudem durch Ernteunsicherheiten in Asien und eine Förderung der Ethanol-Nachfrage durch staatliche Benzinpreiserhöhungen in Brasilien gestützt wer-den. Andernfalls wäre Raum bis 15 $¢/lb. Kaffee scheint sich in der historischen Spanne zwischen 100 und 150 $¢/lb seinen Platz zu suchen.

Tierprodukte: Temporäre Preisberuhigung voraus
Das hohe Preisniveau und der Abschluss des saisonalen Lageraufbaus lassen bei Rindfleisch kurzfristig eher eine geringere Nachfragedynamik und leicht nachlassende No-tierungen erwarten. Der seit 2010 bestehende mittelfristige Aufwärtstrend dürfte gleichwohl intakt bleiben. So könnte auch der Wettbewerb durch konkurrierende Fleischsorten wie Schwein und Geflügel aufgrund dort angestrebter höhe-rer Preisdisziplin nachlassen. Nach dem Einbruch im Herbst scheinen sich inzwischen auch die Notierungen für US-Magerschweine allmählich zu erholen.
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