Zum dritten Mal findet in diesem Jahr Forum expanded statt, die begleitenden Veranstaltungen des Forums mit Ausstellungen, Film- und Videoprogrammen, Performances und Gesprächen. Vertreten sind über 50 bildende Künstler, Filmemacher, Musiker und Performer aus mehr als zehn Ländern.
Film und Kunst rangeln nicht mehr um Zuständigkeitsbereiche, sondern schaffen Neues zwischen den Genres. Dafür steht, wissbegierig und spielfreudig, die Installation Green Porno, bei der Isabella Rossellini in Zusammenarbeit mit Jody Shapiro, Rick Gilbert und Andy Byers zum Filmerlebnis im Terrarium lockt: Mit Hilfe einer Lupe kann der Besucher auf kleinen Monitoren alles über das Sexualleben von Fliegen, Würmern und Glühwürmchen erfahren. "Die tausendfachen bizarren und ‚anrüchigen’ Sexualpraktiken von Insekten haben mich schon immer fasziniert", so die Künstlerin und Insektenperformerin Rossellini. Einige dieser Green Porno-Kurzfilme sind auch als Vorfilm zu Guy Maddins My Winnipeg im Forum zu sehen.
Schon vor 30 Jahren lag dem Forum daran, Film und Video einen gleichberechtigten Platz neben anderen Künsten einzuräumen. Dem Whitney Museum of American Art New York – in dieser Hinsicht damals wie heute richtungweisend – war seinerzeit eine eigene Programmreihe gewidmet. Als Teil von Forum expanded zeigt Chrissie Iles, heute Kuratorin am Whitney Museum, ein Programm, das die Brücke zwischen dieser Vergangenheit und heutigen Fragen kuratorischer Praxis schlägt.
Die im Kino Arsenal und in den Ausstellungen gezeigten Arbeiten reflektieren die Selbstverortung des Künstlers in der Film- und Kunstgeschichte, wie etwa die fulminante Performance Years When I Was A Child Outside (Family Multi-Channel) des philippinischen Künstlers John Torres. Sie experimentieren mit der Reduktion in Form und Inhalt wie die auf Atmung konzentrierte Installation Mirage (Club "Silencio") von Franziska Cordes, oder die Arbeit Spaziergang am Rand der Demokratie von Jörg Hommer, der es um ein unmittelbares Erfassen politischer Realität geht.
In die Vorführung von Heinz Emigholz’ Filmen Die Basis des Make-up I-III im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart werden Schauspieler Tagebuch- und Notizbucheinträge des Künstlers einsprechen. One Hand On Open von Stefan Pente und William Wheeler ist eine Selbstinszenierung des Drag-Diskurses. In Hila Pelegs Film Crime Against Art klagt ein Teil der zeitgenössischen Kunstszene in einer Gerichtsshow sich selbst an, politisch versagt zu haben.
Den filmhistorischen Referenzen in zeitgenössischen Arbeiten widmet sich die Reihe "Back and Forth: Cinema Talks". Die Arbeiten von Grahame Weinbren und Marie Losier stellen biografische und kunstgeschichtliche Bezüge her und erkunden deren Schnittmenge. Allgemeinplätze aus Cowboy- und Indianerfilmen dienen Kent Monkman und Gisèle Gordon als Folie für eine Arbeit zu den Themen First Nation und Drag, die in der Botschaft von Kanada zu sehen ist. Luis Jacob und Noam Gonick projizieren in ihrer performativen Installation Wildflowers of Manitoba (kuratiert von Wayne Baerwaldt) Jugendträume auf das Dach eines Campingzeltes.
Auch hierzulande unbekannte Filmgeschichte kommt zum Vorschein: Shai Heredia, Gründerin des Festivals "Experimenta" in Bombay, führt durch die Geschichte des indischen Experimentalfilms bis in die Gegenwart. John Torres und Khavn De La Cruz präsentieren und diskutieren philippinische Avantgardegeschichte aus den 80er Jahren. Wie schon 2007 präsentiert Jerry Tartaglia nie gesehene Juwelen des Undergroundstars Jack Smith: Sinbad of Baghdad & Jack Smith Performances 1975-1985.
Veranstaltungs- und Ausstellungsorte sind das Filmhaus am Potsdamer Platz, dessen Atrium wieder die Künstlergruppe CHEAP mit ihrem "Gossip Studio" bespielen, mit dem Kino Arsenal, dem Museum für Film und Fernsehen und der Volkswagen startklar Lounge sowie der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, die Botschaft von Kanada und erstmals die Wilde Gallery.
Mit Maria Thereza Alves, Ute Aurand, Scott M. Berry, Tim Blue, Agnieszka Brzezanska, CHEAP (John Blue/Tim Blue/Vaginal Davis/Daniel Hendrickson/Susanne Sachße/Marc Siegel), Tony Conrad, Franziska Cordes, Keren Cytter, Stephen Dwoskin, Heinz Emigholz, Jeanne Faust/Jörn Zehe, Hollis Frampton, Niklas Goldbach, Noam Gonick/Luis Jacob, Jörn Hintzer/Jakob Hüfner/Mark Formanek, Jörg Hommer, Ken Jacobs, Karl Kels, Khavn De La Cruz, Monika Kijas/Vanessa Aab, Mike & Goerge Kuchar, Marie Losier, Johann Lurf, Sabine Marte, Bady Minck, Kent Monkman/Gisèle Gordon, Olaf Nicolai, Tomonari Nishikawa, Hila Peleg, Stefan Pente/William Wheeler, Isabelle Prim, Isabella Rossellini/Jody Shapiro/Rick Gilbert/Andy Byers, Natascha Sadr Haghighian, Deborah Schamoni, Jeremy Shaw, Jack Smith, Stefanie Schneider, John Torres, Grahame Weinbren, Florian Zeyfang, sowie den Gastkuratoren Chrissie Iles, Wayne Baerwaldt, Shai Heredia und Jerry Tartaglia. Kuratiert von Anselm Franke und Stefanie Schulte Strathaus.
Film und Kunst rangeln nicht mehr um Zuständigkeitsbereiche, sondern schaffen Neues zwischen den Genres. Dafür steht, wissbegierig und spielfreudig, die Installation Green Porno, bei der Isabella Rossellini in Zusammenarbeit mit Jody Shapiro, Rick Gilbert und Andy Byers zum Filmerlebnis im Terrarium lockt: Mit Hilfe einer Lupe kann der Besucher auf kleinen Monitoren alles über das Sexualleben von Fliegen, Würmern und Glühwürmchen erfahren. "Die tausendfachen bizarren und ‚anrüchigen’ Sexualpraktiken von Insekten haben mich schon immer fasziniert", so die Künstlerin und Insektenperformerin Rossellini. Einige dieser Green Porno-Kurzfilme sind auch als Vorfilm zu Guy Maddins My Winnipeg im Forum zu sehen.
Schon vor 30 Jahren lag dem Forum daran, Film und Video einen gleichberechtigten Platz neben anderen Künsten einzuräumen. Dem Whitney Museum of American Art New York – in dieser Hinsicht damals wie heute richtungweisend – war seinerzeit eine eigene Programmreihe gewidmet. Als Teil von Forum expanded zeigt Chrissie Iles, heute Kuratorin am Whitney Museum, ein Programm, das die Brücke zwischen dieser Vergangenheit und heutigen Fragen kuratorischer Praxis schlägt.
Die im Kino Arsenal und in den Ausstellungen gezeigten Arbeiten reflektieren die Selbstverortung des Künstlers in der Film- und Kunstgeschichte, wie etwa die fulminante Performance Years When I Was A Child Outside (Family Multi-Channel) des philippinischen Künstlers John Torres. Sie experimentieren mit der Reduktion in Form und Inhalt wie die auf Atmung konzentrierte Installation Mirage (Club "Silencio") von Franziska Cordes, oder die Arbeit Spaziergang am Rand der Demokratie von Jörg Hommer, der es um ein unmittelbares Erfassen politischer Realität geht.
In die Vorführung von Heinz Emigholz’ Filmen Die Basis des Make-up I-III im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart werden Schauspieler Tagebuch- und Notizbucheinträge des Künstlers einsprechen. One Hand On Open von Stefan Pente und William Wheeler ist eine Selbstinszenierung des Drag-Diskurses. In Hila Pelegs Film Crime Against Art klagt ein Teil der zeitgenössischen Kunstszene in einer Gerichtsshow sich selbst an, politisch versagt zu haben.
Den filmhistorischen Referenzen in zeitgenössischen Arbeiten widmet sich die Reihe "Back and Forth: Cinema Talks". Die Arbeiten von Grahame Weinbren und Marie Losier stellen biografische und kunstgeschichtliche Bezüge her und erkunden deren Schnittmenge. Allgemeinplätze aus Cowboy- und Indianerfilmen dienen Kent Monkman und Gisèle Gordon als Folie für eine Arbeit zu den Themen First Nation und Drag, die in der Botschaft von Kanada zu sehen ist. Luis Jacob und Noam Gonick projizieren in ihrer performativen Installation Wildflowers of Manitoba (kuratiert von Wayne Baerwaldt) Jugendträume auf das Dach eines Campingzeltes.
Auch hierzulande unbekannte Filmgeschichte kommt zum Vorschein: Shai Heredia, Gründerin des Festivals "Experimenta" in Bombay, führt durch die Geschichte des indischen Experimentalfilms bis in die Gegenwart. John Torres und Khavn De La Cruz präsentieren und diskutieren philippinische Avantgardegeschichte aus den 80er Jahren. Wie schon 2007 präsentiert Jerry Tartaglia nie gesehene Juwelen des Undergroundstars Jack Smith: Sinbad of Baghdad & Jack Smith Performances 1975-1985.
Veranstaltungs- und Ausstellungsorte sind das Filmhaus am Potsdamer Platz, dessen Atrium wieder die Künstlergruppe CHEAP mit ihrem "Gossip Studio" bespielen, mit dem Kino Arsenal, dem Museum für Film und Fernsehen und der Volkswagen startklar Lounge sowie der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, die Botschaft von Kanada und erstmals die Wilde Gallery.
Mit Maria Thereza Alves, Ute Aurand, Scott M. Berry, Tim Blue, Agnieszka Brzezanska, CHEAP (John Blue/Tim Blue/Vaginal Davis/Daniel Hendrickson/Susanne Sachße/Marc Siegel), Tony Conrad, Franziska Cordes, Keren Cytter, Stephen Dwoskin, Heinz Emigholz, Jeanne Faust/Jörn Zehe, Hollis Frampton, Niklas Goldbach, Noam Gonick/Luis Jacob, Jörn Hintzer/Jakob Hüfner/Mark Formanek, Jörg Hommer, Ken Jacobs, Karl Kels, Khavn De La Cruz, Monika Kijas/Vanessa Aab, Mike & Goerge Kuchar, Marie Losier, Johann Lurf, Sabine Marte, Bady Minck, Kent Monkman/Gisèle Gordon, Olaf Nicolai, Tomonari Nishikawa, Hila Peleg, Stefan Pente/William Wheeler, Isabelle Prim, Isabella Rossellini/Jody Shapiro/Rick Gilbert/Andy Byers, Natascha Sadr Haghighian, Deborah Schamoni, Jeremy Shaw, Jack Smith, Stefanie Schneider, John Torres, Grahame Weinbren, Florian Zeyfang, sowie den Gastkuratoren Chrissie Iles, Wayne Baerwaldt, Shai Heredia und Jerry Tartaglia. Kuratiert von Anselm Franke und Stefanie Schulte Strathaus.
