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Gute Zeiten sind vorbei

Probleme in USA, drastisch gestiegene Ölpreise und hoher Euro-Kurs - Desaster im Einzelhandel

(lifePR) (Gießen-Friedberg, )
Die konjunkturelle Situation im Bezirk der IHK Gießen-Friedberg hat sich fühlbar verschlechtert. Bereits zu Jahresbeginn waren die konjunkturellen Bremsspuren deutlich erkennbar. Nunmehr wird es zur Gewissheit: Die guten Zeiten sind vorbei. Ausschlaggebend sind die hohen ökonomischen Hindernisse, die der im Grunde robusten Konjunktur den Garaus machen. Die Finanzkrise in den Vereinigten Staaten hat dort fast zu einer Rezession geführt. Die Auswirkungen treffen nun auch uns. Der Benzinpreis, der zu immer neuen Rekordhöhen strebt, ist fast tödliches Gift für die sensible Konjunkturpflanze. Immerhin ist der Ölpreis heute mehr als viermal so hoch, wie zu Beginn der Dekade. Zwar sorgt der ebenso rekordverdächtig hohe Euro-Kurs für günstige Importpreise - also auch für Rohöl. Doch ungleich schwerer wirkt sich die Verteuerung der Außenhandelsgüter für den Exportweltmeister Deutschland aus.

Index stürzt ab

Auch der Klimaindex aus der Umfrage der IHK Gießen-Friedberg bestätigt den Trend nach unten. Für die gesamte Wirtschaft aus den Kreisen Gießen, Vogelsberg und Wetterau wird ein Wert von 103,0 errechnet. Im Vorquartal lag der Index noch bei 107,2 und im Vorjahr bei 123,9. Mithin ein Rückgang um mehr als 20 Prozentpunkte. Der Klimaindex ist ein Durchschnittswert aus den Antworten zur Gegenwart und zur Zukunft. Er kann zwischen 200 als bestem Wert und Null als schlechtestem Wert liegen. Diese Ergebnisse hat die aktuelle Konjunktur-Umfrage der IHK Gießen-Friedberg im Frühjahr 2008 ergeben. Die Befragung fand von Anfang April bis Anfang Mai statt. Befragt wurden 1.200 Unternehmen aus den Landkreisen Gießen, Vogelsberg und Wetterau.

Vogelsberg abgeschlagen

Der Weg geht nach unten, wird aus allen drei Kreisen vermeldet. So liegt der Landkreis Gießen mit einem Klimaindex von 110,5 (gegenüber 130,1 im Vorjahr) noch am besten. Der Wetteraukreis kommt auf einen Wert von 106,8 (gegenüber 123,1 im Vorjahr). Der Vogelsbergkreis landet abgeschlagen bei einem Klimaindex von 86,6 (gegenüber 113,1 im Vorjahr). Ähnlich die Entwicklung im Bundesland Hessen. Hier wird ein aktueller Index von 110,2 (gegenüber 128,6 im Vorjahr) ermittelt. Überall ist mithin eine rapide Abkühlung der Stimmung in der gesamten, regionalen Wirtschaft festzustellen.

Enormer Rückgang bei Elektroindustrie

Immerhin bewegt sich der Klimaindex in der Industrie noch über der Zufriedenheitsschwelle von 100 Einheiten: Derzeit kommen die produzierenden Betriebe auf einen Index von 112,7 (gegenüber 134,0 im Vorjahr). Aber der Absturz ist auch hier mit über 20 Prozentpunkten enorm. Derzeit ist man in der Industrie noch überwiegend zufrieden und kommt auf einen positiven Stimmensaldo. Doch für die nahe Zukunft dreht sich diese Relation: Während 17,6 Prozent (35,8 Prozent im Vorjahr) von einem eher günstigeren zukünftigen Geschäftsverlauf ausgehen, sehen 24,6 Prozent (11,7 Prozent im Vorjahr) einen eher ungünstigeren weiteren wirtschaftlichen Verlauf des Jahres. Damit wird ein negativer Stimmensaldo von knapp sieben Prozentpunkten ermittelt - im Vorjahr lag er bei 24,1 Prozentpunkten und war positiv. Den stärksten Absturz erlebt derzeit die Elektrotechnik wo sich der Klimaindex von 130,4 auf 90,2 Einheiten verringert hat. Auch der Maschinenbau schwebt nicht mehr auf Wolke Sieben und verzeichnet einen Absturz des Index um knapp 20 Prozentpunkte.

Keine Rezession, aber schleppendes Wachstum

Gründe sind vornehmlich in einer zurückgehenden weltwirtschaftlichen Dynamik zu finden. Obwohl die befürchtete Rezession in den USA noch nicht eingetreten ist, ist die dortige Dynamik zumindest abgebrochen. Derzeit gehen viele US-Experten eher von einer längeren Periode schleppenden Wachstums aus. Gepaart mit dem Höhenflug des Euro hat dies natürlich fühlbare Auswirkungen auf die Exporteure in den Dollarraum. Noch erweitern andererseits viele deutsche Unternehmen ihre Kapazitäten durch Inlandsinvestitionen - auch dank ihrer guten Positionierung auf den Wachstumsmärkten Asiens, Lateinamerikas sowie Mittel- und Osteuropas. Der Beschäftigungsaufbau setzt sich immer noch, wenn auch nur noch zaghaft, fort. Die Auftragsbücher sind zufriedenstellen gefüllt, oft mit Orders aus dem Ausland. Damit folgt dieser Aufschwung dem seit einiger Zeit zu beobachtenden Muster: Die Exporte und auch die Investitionsnachfrage laufen weiter gut. Beide tragen zu rund vier Fünftel der 1,5-Prozent-Wachstumsrate aus dem vergangenen Jahr bei.

Sorgenkind Konsum

Die privaten Konsumausgaben bleiben das Sorgenkind. Zunächst wurde der Verbraucher gebeutelt von der Mehrwertsteuererhöhung. Als Stütze der Konjunktur fiel der private Verbrauch somit aus. Auch deshalb weil der Schock aus der Verbrauchsteuererhöhung länger andauert, als erwartet. Nun aber kommen die Inflation und die Verunsicherung der Konsumenten aus Nachrichten über die US-Finanzkrise oder dem Bedürfnis nach mehr Eigenleistung zur Altersversorgung hinzu. Daher ist auch ein neuerlicher Anstieg der Sparquote auf 11,9 Prozent zu erklären. Das verfügbare Einkommen aber bestimmt andererseits die Höhe des Konsums. Da die Beschäftigung nach wie vor steigt, steigt auch das verfügbare Einkommen. Auch deshalb, weil die Löhne in diesem Jahr wieder stärker steigen und die staatlichen Sozialleistungen wieder ausgeweitet werden, wird der Konsumnachfrage in diesem Jahr noch einiges zugetraut.

Desaster im Handel

Der negative Stimmensaldo im Einzelhandel liegt bei dramatischen 46 Prozentpunkten. Weil gerade einmal 2,2 Prozent der Einzelhändler mit der derzeitigen Lage zufrieden sind, verwundert das nicht. Im vergangenen Jahr haben sich die positiven und negativen Stimmenanteile noch ausgeglichen und die Unternehmen waren halbwegs zufrieden mit der Gegenwart. Auch für den Rest des Jahres kann keine Entwarnung beim Einzelhandel gegeben werden: Während 8,9 Prozent (18,2 Prozent im Vorjahr) mit Zuversicht in die kommenden Wochen blicken, sind 28,9 Prozent (27,3 Prozent im Vorjahr) skeptisch. Die Anzahl der Skeptiker also ist gleich geblieben, während die Zahl der Optimisten gesunken ist. Daraus ergibt sich ein Klimaindex von 65,3 Einheiten gegenüber 95,3 Einheiten im Vorjahr. Also ein besonders dramatischer Einsturz im Einzelhandel.

IHK Gießen-Friedberg

Rund 40.000 Unternehmen haben ihren Sitz im Bezirk der IHK Gießen-Friedberg. Von diesen arbeiten rund 1.800 Unternehmerinnen und Unternehmer ehrenamtlich in den IHK-Gremien mit. Weitere Infor-mationen finden Sie unter www.giessen-friedberg.ihk.de.

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