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Pilotprojekt: Osnabrücker Schülerinnen sehen MINT

(lifePR) (Osnabrück, )
In einem Kooperationsprojekt mehrerer engagierter Partner lernen Neuntklässlerinnen der Osnabrücker Wittekind-Realschule ein Schuljahr lang technische Berufe kennen. So können sie prüfen, ob sie später auf dem weiten Feld der "Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik" (kurz MINT) arbeiten wollen.

Fachkräftemangel in der deutschen Industrie ist in aller Munde. Personalchefs großer Konzerne und kleiner Betriebe, aber auch viele Wirtschaftswissenschaftler sehen zurzeit schwarz: "Wenn wir die Ingenieurlücke nicht schließen können, wird der weiter fortschreitende Fachkräfte-Engpass zu einer Bedrohung des Geschäftsmodells Deutschland führen", warnt etwa der Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft Hans-Peter Klös.

"Ein guter Wege aus der Misere ist, Talente von Frauen zu nutzen", sagt Prof. Barbara Schwarze. "Denn zu oft liegen deren Potentiale noch brach", so die Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück weiter. Doch nicht nur Unternehmen trügen dafür Verantwortung: Trotz guter Noten in Mathematik, Chemie und Physik trauen sich laut Prof. Schwarze viele Schulabgängerinnen ein Ingenieurstudium oder eine technische Ausbildung nicht zu. Oft läge es daran, dass ihnen weibliche Vorbilder fehlen - und auch schlicht das Wissen darüber, welche technischen Berufe es gibt und wie genau sie aussehen.

Um das gemeinsam zu ändern, hat sich im letzten Jahr ein breites Bündnis zusammengeschlossen: Die Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik (IuI) der Hochschule Osnabrück, die Agentur für Arbeit, das Bildungsbüro der Stadt, die IHK und die Handwerkskammer, die Gleichstellungsbüros der Hochschule und der Stadt, die Koordinierungsstelle "Frau und Betrieb" und die Wittekind-Realschule.

Unterstützt von den Firmen ebm Elektro-Bau-Montage, Flughafen Münster-Osnabrück, KME, Stadtwerke und Volkswagen, erarbeiteten die Bündnis-Partner ein umfangreiches Programm für den Wahlpflichtkurs "MINT" an der Osnabrücker Wittekind-Realschule am Sonnenhügel.

Im letzten Jahr fand der erste Durchlauf statt, im Herbst 2012 startete nun mit 16 Neuntklässlerinnen die zweite Kohorte. "In einem Technik-Parcours an der Fakultät IuI und in den beteiligten Unternehmen testen die Realschülerinnen nun ihre technischen Fähigkeiten und Interessen", erzählt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Ulrike Heuer, die sich an der HS Osnabrück um den MINT-Nachwuchs kümmert. "Ein ganzes Schuljahr lang werden die Teilnehmerinnen mittwochnachmittags in die unterschiedlichsten Bereiche hinein schnuppern. So können sie feststellen, ob sie später in einem der zahlreichen MINT-Berufe arbeiten wollen. Nach einer erfolgreichen Erprobungsphase soll das Konzept der Wittekind-Realschule auch anderen Schulen der Stadt zur Verfügung stehen", so die Projektbetreuerin der HS Osnabrück weiter.

Zum Start des Wahlpflichtkurses besuchten die Schülerinnen im September die Hochschule Osnabrück und bewältigten dort einen Technikparcours. Vier Stationen standen dabei auf dem Programm, und jede Schülerin musste sie alle absolvieren. Die Kursteilnehmerinnen konnten "Industriespionage" betreiben und versuchen, mit einem Schraubenzieher ein Schloss zu knacken und dessen Funktionsweise zu erkunden. An der nächsten Station sollten die Schülerinnen aus Holzplättchen ohne Niet und Nagel die sogenannte Leonardo-Brücke konstruieren. Bei der dritten Aufgabe ging es darum, mit einem Fischertechnik-Baukasten ein eigenes Fahrzeug bauen - mit dem Ziel, dass es nach dem Start auf einem angewinkelten Brett die längste Stecke von allen Autos zurücklegt. Und zuletzt galt es, ein Rechner-Netzwerk aufzubauen, um untereinander zu chatten.

Das Besondere: An allen Stationen warteten erfahrene Ingenieurinnen, um die Schülerinnen einzuweisen und "nebenbei" das eine oder andere Vorurteil abzubauen. So wie Nicole Kreie, die beim Mindener Unternehmen WAGO Kontakttechnik die Abteilung "Market Management Gebäudetechnik" leitet: "Ich selbst hatte in meinem Ingenieurstudium keine Rollenvorbilder und engagiere mich deshalb sehr gern ehrenamtlich beim Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Wir wollen junge Frauen an den MINT-Bereich heranführen und ihnen zeigen, wie vielfältig unser Berufsfeld ist: Es ist alles andere als nur trockene Theorie und hat vielmehr mit kreativem Denken und Teamarbeit zu tun - und da braucht sich keine Frau zu verstecken!"

Während Bianca, Naomi und Tugce an der Station von Nicole Kreie Autos konstruieren, versuchen sich Elisabeth und Antje an der Leonardo-Brücke. Auch hier ist Teamarbeit gefragt - und vor allem Fingerspitzengefühl und gutes räumliches Denken. In der Pause erzählen die beiden, dass sie keine Ingenieurinnen im Bekanntenkreis haben. "Aber meine Schwester hat im letzten Jahr den MINT-Kurs absolviert und mir gesagt: 'Den musst du einfach machen!'", erzählt Antje. Sie hat diese Entscheidung nicht bereut.

"Auch die anderen Schülerinnen sind froh, dabei zu sein", berichtet deren Lehrerin Inge Kunz. "Die Nachfrage nach dem ersten Durchlauf war groß, auch seitens der Eltern. Und diejenigen, die im Kurs einen Platz bekommen haben, wissen: Hier können sie selbst etwas machen und nicht nur zuschauen." Denn auch später, in den Unternehmen, bleiben die Schülerinnen aktiv: Sie programmieren Schaltungen, absolvieren einen Schweißkurs und kommen oft in Kontakt mit Ingenieurinnen und weiblichen Azubis. In einem Jahr werden sie genau wissen, wie es im MINT-Bereich aussieht und ob sie dort in Zukunft arbeiten wollen.
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