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Fachtag an der Hochschule Osnabrück widmet sich der "Neuen Autorität"

(lifePR) (Osnabrück, )
Idan Amiel, Leiter der Beratungsstelle für Eltern am Schneider's Hospital in Tel Aviv, stellt das in Israel entwickelte Konzept vor. 80 Studierende, Lehrerinnen und Lehrer sowie Fachkräfte der Sozialen Arbeit diskutieren lebhaft über den Begriff der Autorität.

Der Israeli Idan Amiel, Psychologe und Leiter der Beratungsstelle für Eltern am Schneider's Hospital in Tel Aviv, referierte an der Hochschule Osnabrück über das Konzept der "Neuen Autorität". Amiel ist einer der führenden Vertreter dieses Ansatzes. Im Vorwort des Buches "Stärke statt Macht" schreibt er: "Die Erschütterung der erzieherischen Autorität im Allgemeinen und der elterlichen im Besonderen während der letzten Jahrzehnte gilt als eine der entscheidenden Ursachen für den dramatischen Anstieg von Gewalt und Kriminalität unter Kindern und Jugendlichen." Heute bestehe Konsens darüber, dass elterlicher und pädagogischer Autorität eine wichtige Bedeutung zukomme, und es gebe den Ruf nach ihrer Wiederherstellung. Eben das soll der Ansatz der "Neuen Autorität" leisten.

Das Konzept setzt bei der Entwicklung und Wiederherstellung der persönlichen und professionellen Präsenz der handelnden Personen wie Eltern, Lehrerinnen und Lehrern oder Führungskräften in Unternehmen an. Das Hauptanliegen sei, diesen Personenkreis zu befähigen, im Lebens- und Arbeitsalltag respektvoll, achtsam, mit Begeisterung und gewaltfrei präsent zu sein. Die Methoden, die auf diesem Ansatz basieren, werden in der Literatur sehr konkret beschrieben. Ein Beispiel ist das "Sit-in", das sich aus der Idee des gewaltfreien Widerstandes nach Gandhi ableitet. Vereinfacht dargestellt werden hier gewalttätige oder aggressive Kinder oder Jugendliche von Eltern oder Pädagogen in einen Raum gebeten. Ihnen wird deutlich gesagt, dass ihr Verhalten nicht hinnehmbar ist und das Kind oder der Jugendliche einen Lösungsvorschlag machen soll. Die Eltern oder Pädagogen sitzen dann so lange schweigend da, bis es diesen Vorschlag gibt.

Haim Omer, Familientherapeut und Professor für Psychologie an der Universität von Tel Aviv, entwickelte den systemischen Ansatz der "Neuen Autorität" in den 1990er-Jahren, der in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Arist von Schlippe in Deutschland Einzug hielt. "Dieses Konzept bringt es natürlich mit sich, dass intensiv über den Begriff der Autorität diskutiert wird", erläutert Michael Tiaden, Dozent im Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule Osnabrück. Besonders in Deutschland ist dieser Begriff über Jahrzehnte gerade in Bezug auf Elternschaft überaus kritisch gesehen worden, er galt "beinahe als Schimpfwort", wie Amiel schreibt.

Entsprechend engagiert diskutierten vor diesem Hintergrund 80 Studierende, Lehrerinnen und Lehrer, Fachkräfte der Sozialen Arbeit sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Berufsanerkennungsjahr während des Fachtages zur "Neuen Autorität" an der Hochschule. Auch Workshops zur methodischen Vertiefung wurden angeboten. Amiel betonte in seinem Vortrag genau diese Notwendigkeit, sich über Autorität Gedanken zu machen und die sogenannte "alte Autorität" abzulösen, die eher mit Begriffen wie Angst, blindem Gehorsam oder der Anwendung von Macht verknüpft ist. Der Studiengang Soziale Arbeit bot die Veranstaltung in Kooperation mit der Systemischen Akademie Bramsche an. Prof. Dr. Wilfried Hellmann, Studiengangsbeauftragter Soziale Arbeit, hatte in den Fachtag eingeführt. Die Vortragsreihe soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Zudem bietet der Studiengang Soziale Arbeit in diesem Sommersemester ein Modul zum Thema "Neue Autorität" an.

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