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Ausbildungszahlen stabilisieren sich

(lifePR) (Reutlingen, )
Auch in diesem Jahr lag das Angebot an Ausbildungsplätzen in den Handwerksbetrieben in der Region über der Nachfrage nach selbigen. Die Probleme, junge Menschen für eine Handwerksausbildung zu begeistern sind in den vergangenen Jahren nicht kleiner geworden. Zum Ausbildungsstart waren noch 281 Ausbildungsplätze unbesetzt. Dennoch fällt die Bilanz bei den Neuabschlüssen von Ausbildungsverhältnissen erfreulich aus. Lediglich ein minimaler Rückgang von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (11 Auszubildende weniger) hat die Handwerkskammer Reutlingen zu verzeichnen. Bis zum 31. Oktober 2023 wurden 1.789 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen.

Dementsprechend fällt die Bilanz in den fünf Landkreisen des Kammerbezirks unterschiedlich aus. In drei Kreisen liegt die Zahl der Neuverträge im Plus. Dazu zählt neben Reutlingen (plus 0,54 Prozent), Tübingen (plus 1,81 Prozent) auch der Landkreis Freudenstadt. Dort wurden 256 neue Lehrverträge geschlossen, eine außerordentliche Steigerung von 30,61 Prozent. Ganz anders sieht die Situation im Landkreis Sigmaringen und dem Zollernalbkreis aus. Mit 247 neuen Auszubildenden stellen die Sigmaringer Betriebe 52 Lehrstellen weniger als vor einem Jahr, im Zollernalbkreis gibt es 29 Auszubildende weniger.

„Was an den Ausbildungszahlen auffällt, ist, dass es im Landkreis Reutlingen und Freudenstadt einen deutlichen Anstieg im Berufsfeld Bau und Ausbau gibt. Wohingegen in Tübingen ebendort ein Minus von 10,47 Prozent zu verzeichnen ist, in Sigmaringen sogar ein Minus von 26,83 Prozent“, sagt Christiane Nowottny, Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Geschäftsbereichs-leiterin Berufsausbildung, Prüfungs- und Sachverständigenwesen der Handwerkskammer Reutlingen. „Demografische Veränderungen, branchenspezifische Unterschiede, wirtschaftliche Bedingungen und Bildungs- und Karrierevorlieben beeinflussen im unterschiedlichen Maße diese Zahlen.“

Über alle fünf Landkreise hinweg hat ein Beruf besonders an Zuwachs gewonnen: Der Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung, Klima legte um 33,55 Prozent zu. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien langfristige Herausforderungen, die in Zukunft verstärkt an Bedeutung gewinnen würden, so Nowottny. Die steigende Sensibilisierung für Umweltprobleme, Klimawandel und Ressourcenknappheit, gepaart mit Nachhaltigkeit als wichtiger Wert in der Gesellschaft, Innovationspotenzial, Jobwachstum und Sicherheit machten Klimaberufe attraktiv für junge Leute. Nowottny ist der Ansicht, dass besonders Schulen in die Pflicht genommen gehören, dem Handwerk in der Berufsorientierung mehr Raum zu geben. „Dabei könnten den Mädchen und Jungen handwerkliche Tätigkeiten nähergebracht werden. Auf diese Weise könnten Berufsfelder des modernen Handwerks begleitend zum Unterricht praxisnah vorgestellt werden, etwa durch Betriebsbesichtigungen, Projektarbeiten in den Betrieben oder die Vorstellung der Ausbildungsberufe durch Auszubildende, so wie wir das schon mit unseren Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschaftern seit Jahren machen“.

Bemerkenswert an den aktuellen Zahlen ist auch der Anstieg an jungen Menschen mit Abitur und Fachhochschulreife, die eine duale Handwerksausbildung einem Studium vorziehen. Im Vergleich zum letzten Jahr haben 5,5 Prozent mehr Abiturientinnen und Abiturienten eine Lehre im Handwerk begonnen, seit 2020 sogar 14,79 Prozent mehr. „Erfreulich ist auch, dass wieder mehr Jugendliche mit Hauptschulabschluss (plus sieben Prozent) eine Ausbildung beginnen. Hier konnten wir die Abwärtsspirale aufhalten. Gleichzeitig wurden weniger Heranwachsende ohne Schulabschluss ins Handwerk vermittelt" erklärt Christiane Nowottny. 

Leichte Veränderungen gab es auf den Spitzenplätzen der beliebtesten Ausbildungsberufe. Platz eins belegt nach wie vor mit 214 Auszubildenden der/die Kraftfahrzeugmechatroniker/in. Auf dem zweiten Platz, und im Vergleich zum letzten Jahr erheblich verbessert, hat sich der/die Anlagen-mechaniker/in Sanitär, Heizung, Klima. Der dritte Platz geht in diesem Jahr an den/die Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik. Dann folgen die Zimmerinnen und Zimmerer, die Tischlerinnen und Tischler, Friseurinnen und Friseure und Malerinnen und Maler.

Um das Angebot an Ausbildungsstellen stets aktuell zu halten, werden die Betriebe im Kammerbezirk der Handwerkskammer drei Mal im Jahr angefragt. Für das Ausbildungsjahr 2024 sind bereits 561 neue Ausbildungsplätze gemeldet.

Alle freien Lehrstellen sind unter www.hwk-reutlingen.de/... und mit der kostenfreien App „Lehrstellenradar“ abrufbar.

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