Der in Offenburg geborene Jurist war 1959 als Leiter des Referats "Organisation und Recht" zu der Handwerkskammer nach Karlsruhe gekommen und wurde im November 1966 zum Hauptgeschäftsführer gewählt.
Zu den herausragenden Erfolgen des verdienstvollen Wirkens von Heribert Scherer zählt die Entwicklung von Existenzgründungslehrgängen im Kammerbezirk, die zum Vorbild für ganz Baden-Württemberg wurden. Er erweiterte das Dienstleistungsspektrum der Kammer um Serviceleistungen wie beispielsweise die Innovationsberatung, die Betriebs-, EU- und Umweltberatung.
Hauptgeschäftsführer a. D. Heribert Scherer war maßgeblich an der Konzeption des 1975 errichteten Bildungs- und Technologiezentrums der Handwerkskammer Karlsruhe beteiligt. In seine Amtszeit fielen insbesondere die dort durchgeführten überbetrieblichen Lehrlingsausbildungen als Pflichtbestandteil in den meisten Handwerksausbildungsberufen. Das Ausbildungszentrum entwickelte sich zu einem der größten der Region, das heute über 5.000 Lehrlinge in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung und 3.000 Teilnehmer pro Jahr in der Erwachsenenfortbildung qualifiziert.
Scherer baute die Außenstellen in Baden-Baden und Pforzheim zu Häusern des Handwerks um mit dem Ziel, das Dienstleistungs- und Beratungsangebot in der Region zu verbessern. Mit der Akademie des Handwerks wurde eine "Managementschule" in Karlsruhe eingerichtet, die eine Qualifikation zum Betriebswirt des Handwerks anbietet und damit der gestiegenen Nachfrage der Mitgliedsbetriebe nach modernem Managementwissen Rechnung trägt.
In die Ära von Heribert Scherer fielen die Vereinbarung für eine Charta zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Handwerk und die Partnerschaft mit der Handwerkskammer in Nancy. Der langjährige Hauptgeschäftsführer engagierte sich in zahlreichen regionalen und kammerübergreifenden handwerksnahen Institutionen.
Sein Engagement für Handwerk und Gesellschaft wurde mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, der Goldenen Ehrennadel des Baden-Württembergischen Handwerkstags und der Ehrenmitgliedschaft bei der Handwerkskammer Karlsruhe gewürdigt.
Das Interesse am Handwerk ist dem rührigen Pensionär nicht abgekommen. Seine Verbundenheit mit der Handwerkskammer Karlsruhe wird durch die Anwesenheit bei zahlreichen Veranstaltungen und persönlichen Begegnungen immer wieder neu unterstrichen.