Wolfgang F. Driese, Vorsitzender des Vorstands, bewertet das Konzernergebnis der DVB wie folgt:
"Wir sind stolz auf dieses Ergebnis, das nahtlos an den Erfolgstrend der Vorkrisenjahre anknüpft. Getragen von attraktivem Neugeschäft im Transport Finance konnten wir unsere Ertragssäulen kräftigen und den Zinsüberschuss nach Risikovorsorge um 15,5 % (auf 141,0 Mio EUR) und den Provisionsüberschuss sogar um 27,2 % (auf 124,4 Mio EUR) steigern. Bemerkenswert ist, dass diese sehr guten Ergebnisse in einer Phase erzielt wurden, in der die Weltwirtschaftskrise aus unserer Sicht erst zu zwei Dritteln überstanden war. Im Jahresverlauf war eine starke Wiederbelebung des Welthandels zu verzeichnen, die Verkehrsmärkte erholten sich aber erst langsam und regional sehr unterschiedlich. Die Realwerte der Verkehrswirtschaft (Schiffe, Flugzeuge, Schienenfahrzeuge) stabilisierten sich zum Teil, auch im Zuge von höheren Charter- und Leasingraten. Trotz des 2010 in einigen Verkehrsmarktsegmenten weiter bestehenden Neubauüberhangs wurden weitere Neubauaufträge erteilt.
2011 wird die Volatilität anhalten: in der Wirtschaftsentwicklung, auf den Finanzmärkten, in der Nachfrage nach Transporten und vor allem im Angebot von zusätzlichen Transportkapazitäten. Eine noch immer hohe Anzahl an Neubauten drängt 2011 und 2012 auf die Märkte. Wie im Vorjahr gilt weiterhin die Aussage: Es gibt noch keinen Grund zur Entwarnung. Unsere Ziele bleiben dabei allerdings unverändert. Wir wollen unseren Kunden die optimalen Lösungen und unseren Aktionären eine angemessene Eigenkapitalverzinsung bieten. Ob 2011 ein neues Rekordjahr für die DVB wird, wird man sehen. Die Nachhaltigkeit unserer Leistung ist uns wichtig."
Das Geschäftsergebnis 2010 entwickelte sich im Einzelnen wie folgt:
Der Zinsüberschuss lag bei 193,0 Mio EUR. Die Bank schloss 140 neue Transaktionen im internationalen Verkehrsmarkt ab. Das Neugeschäftsvolumen im Transport Finance belief sich auf 4,5 Mrd EUR (Vorjahr: 2,8 Mrd EUR) und die Neugeschäftszinsmarge auf durchschnittlich 327 Basispunkte (Vorjahr: 354 Basispunkte). Es gelang damit, eine adäquate Risiko-Ertragsrelation zu erwirtschaften.
Die weiterhin angespannte Situation an den Transportmärkten, insbesondere in der Seeschifffahrt, belastete zwar die Portfolien der DVB, aber das Risikomanagement der Bank griff mit einer Vielzahl von proaktiven und zielgerichteten Maßnahmen. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft belief sich auf 52,0 Mio EUR (2009: 72,2 Mio EUR). Dabei lagen die Einzelwertberichtigungen gegenüber dem Vorjahr auf vergleichbarem Niveau (2010: 86,0 Mio EUR; 2009: 86,8 Mio EUR), während die Portfoliowertberichtigungen deutlich unter dem Vorjahreswert blieben (2010: 1,3 Mio EUR; 2009: 23,4 Mio EUR).
Der Provisionsüberschuss, der im Wesentlichen Provisionen aus dem Kreditgeschäft sowie zunehmend aus dem Asset Management und dem Advisory enthält, legte auf Konzernebene von 97,8 Mio EUR um 27,2 % auf 124,4 Mio EUR zu. Haupttreiber war auch hier das attraktive Neugeschäft im Transport Finance.
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 reflektiert im Jahresverlauf 2010 die Volatilitäten in den Zins- und Währungsmärkten und nahm deutlich um 68,7 % von 17,9 Mio EUR auf 30,2 Mio EUR zu. 2008 und 2009 enthielt das IAS 39-Ergebnis Abschreibungen auf einen Bankbond; dieser belastende Sondereffekt entfiel 2010.
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um 12,6 % auf 176,2 Mio EUR (Vorjahr: 156,5 Mio EUR). Die Personalaufwendungen nahmen um 13,5 % auf 101,5 Mio EUR zu (Vorjahr: 89,4 Mio EUR). Hier wurden wegen des sehr guten Geschäftsergebnisses erstmals seit 2008 wieder Rückstellungen gebildet für Zahlungen an die Mitarbeiter aus dem DVB Long-Term Incentive Plan. Die Sachaufwendungen lagen mit 69,0 Mio EUR um 10,0 % über Vorjahresniveau von 62,7 Mio EUR.
Das Geschäftsvolumen lag 2010 mit 21,2 Mrd EUR um 11,0 % über dem Niveau des Vorjahres (19,1 Mrd EUR). Auch die Bilanzsumme der DVB nahm stichtagsbezogen auf 19,3 Mrd EUR zu (2009: 17,3 Mrd EUR). Das nominale aufsichtsrechtliche Kundenkreditvolumen (Kundenforderungen, Garantien und Bürgschaften, Derivate sowie unwiderrufliche Kreditzusagen) stieg um 11,0 % auf 19,2 Mrd EUR (2009: 17,3 Mrd EUR).
Die Basel II-basierten und nach Gewinnfeststellung ermittelten Kapitalquoten stellen sich wie folgt dar: Die Kernkapitalquote belief sich auf 18,9 % (2009: 14,2 %) und die Gesamtkapitalquote auf 22,4 % (2009: 18,0 %).
Die Konzern-Steuerungsgrößen verbesserten sich ebenfalls: Der Return on Equity vor Steuern lag bei 13,9 % (2009: 9,4 %) und die Cost-Income-Ratio bei 49,0 % (2009: 49,6 %).
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der DVB Bank SE werden der Ordentlichen Hauptversammlung am 9. Juni 2011 eine unveränderte Dividende von 0,60 EUR pro Stückaktie vorschlagen. Damit soll unseren Aktionären eine gute Dividendenrendite von 2,40 % zufließen und gleichzeitig eine weitere Stärkung der haftenden Eigenmittel der Bank bewirkt werden. Die Kapitalausstattung der DVB erfüllt bereits die momentan diskutierten Kapitalanforderungen nach Basel III.