Am 17. und 18. September spielt das Deutsche Symphonie-Orchester in der Philharmonie Helmut Oehrings ›Das BLAUMEER (aus: Einkehrtag)‹ und Gustav Mahlers vierte Symphonie in Fassungen, die von den Vorschriften der Partitur abweichen, die aber dennoch kongenial die Vorstellungen der Komponisten erfassen und umsetzen. Ingo Metzmachers Idee, sowohl das Sopransolo in Mahlers Symphonie als auch die – ursprünglich für Countertenor geschriebene – Vokalpartie in ›Das BLAUMEER‹ von einer Knabenstimme singen zu lassen, hat natürlich programmatische Bedeutung. Denn in beiden Werken geht es um eine kindliche »heile Welt« und ihre Bedrohung.
Helmut Oehring ist als hörendes Kind bei gehörlosen Eltern aufgewachsen. Daher rührt sein elementares Verhältnis zur Musik. Sein Werk ›Das BLAUMEER (aus: Einkehrtag)‹, entstanden 2003, handelt von verlorenen Kindern, deren musikalische Errettung schließlich die Knabenstimme anstimmt. Mit Soli der Trompete und der E-Gitarre erobert Oehring dabei Klangfarben-Neuland für das klassische Symphoniekonzert.
In den ›Kindertotenliedern‹ Gustav Mahlers kam die Sorge um die eigenen Kindern – die sich biographisch als zutreffend erweisen sollte – in ebenso seelenvollen wie beklemmenden Tönen zum Ausdruck. Für das Sopransolo seiner Symphonie empfahl der Wiener Komponist dagegen einen »kindlich heiteren Ausdruck«. Doch auch die Ruhe dieser vierten Symphonie ist nichts anderes als täuschend zu nennen. Die Harmonie des Himmelreichs, die diese Symphonie darstellen möchte, scheint ständig bedroht vom Einbruch der Kälte, ja des Todes. Das Werk klingt aus mit der Ode vom »himmlischen Leben«, die die kindliche Stimme im letzten Satz anstimmt. »Die englischen Stimmen / Ermuntern die Sinnen,/ Dass alles für Freuden erwacht«, heißt es zum Schluss dieser schein-naiven Musik.
Helmut Oehring ist als hörendes Kind bei gehörlosen Eltern aufgewachsen. Daher rührt sein elementares Verhältnis zur Musik. Sein Werk ›Das BLAUMEER (aus: Einkehrtag)‹, entstanden 2003, handelt von verlorenen Kindern, deren musikalische Errettung schließlich die Knabenstimme anstimmt. Mit Soli der Trompete und der E-Gitarre erobert Oehring dabei Klangfarben-Neuland für das klassische Symphoniekonzert.
In den ›Kindertotenliedern‹ Gustav Mahlers kam die Sorge um die eigenen Kindern – die sich biographisch als zutreffend erweisen sollte – in ebenso seelenvollen wie beklemmenden Tönen zum Ausdruck. Für das Sopransolo seiner Symphonie empfahl der Wiener Komponist dagegen einen »kindlich heiteren Ausdruck«. Doch auch die Ruhe dieser vierten Symphonie ist nichts anderes als täuschend zu nennen. Die Harmonie des Himmelreichs, die diese Symphonie darstellen möchte, scheint ständig bedroht vom Einbruch der Kälte, ja des Todes. Das Werk klingt aus mit der Ode vom »himmlischen Leben«, die die kindliche Stimme im letzten Satz anstimmt. »Die englischen Stimmen / Ermuntern die Sinnen,/ Dass alles für Freuden erwacht«, heißt es zum Schluss dieser schein-naiven Musik.
