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Geisteswissenschaften verlieren in zehn Jahren 663 Professuren

Kempen: „Lehrstühle statt Leerstellen“

(lifePR) (Bonn, )
Im Zeitraum von 1995 bis 2005 haben die 16 Bundesländer in den Sprach- und Kulturwissenschaften 663 Professorenstellen nicht wiederbesetzt und damit eingespart – ein Rückgang von 11,6%. Dies ergibt sich aus einer vom Deutschen Hochschulverband vorgestellten Auswertung der amtlichen Erhebung des Statistischen Bundesamtes.

„Angesichts dieser Zahlen brauchen wir im Jahr der Geisteswissenschaften 2007 nicht darüber zu streiten, ob es eine wirkliche oder eine gefühlte Krise der Sprach- und Kulturwissenschaften in Deutschland gibt“, erklärte der Präsident des Hochschulverbandes, Professor Bernhard Kempen. Kempen warnte davor, die von den Hochschulen geforderte Profilbildung weiter zu Lasten der Geisteswissenschaften zu betreiben. Die angestrebte Kartierung sogenannter Kleiner Fächer in den Geisteswissenschaften sei als „Frühwarnsystem“ sinnvoll, als Mittel gegen weitere Stellenstreichungen tauge die Kartierung aber nur begrenzt.

Die vom Deutschen Hochschulverband vorgelegten Zahlen belegen einen überproportionalen Abbau von Professuren in der klassischen Philologie (- 35%) und in den Erziehungswissenschaften (- 34,8%). Aber auch in anderen Fächergruppen gibt es überraschende Ergebnisse: Die Ingenieurwissenschaften verlieren in einer Dekade bundesweit 356 Professuren (- 13,3%), die Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften 96 Professuren (- 16,9%), die Mathematik und Naturwissenschaften 264 Professuren (- 4,3%) und die Humanmedizin 86 Professuren (- 2,7%). Im Aufwind befinden sich lediglich die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (+ 5,6%) und die Kunstwissenschaft (+ 9,4%). Insgesamt haben die Universitäten in einem Zeitraum von zehn Jahren 1.451 Professorenstellen verloren. Die Zahl der Studierenden hat sich in demselben Zeitraum um 0,5% erhöht.

Kempen forderte Bund und Länder erneut auf, den Universitäten die gestrichenen nahezu 1.500 Professorenstellen zurückzugeben. „Eine Qualitätsverbesserung unseres Hochschulsystems und der Studienbedingungen ist ohne spürbare Veränderung des international nicht konkurrenzfähigen Zahlenverhältnisses von 60 Studierenden pro Hochschullehrer nicht möglich. Die Exzellenzinitiative ist gut und nützlich, aber mit immer weniger Professoren kann das Gesamtsystem nicht besser werden“, erklärte Kempen. Kempen erwartet von den Ländern, die Studiengebühren erheben, ein klares Signal, dass aus diesen Gebühren auch zusätzliche, neue Professuren finanziert werden. Der Deutsche Hochschulverband fordere „Lehrstühle statt Leerstellen“.

- Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der deutschen Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses mit über 22.000 Mitgliedern. -
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