Viele Hunde und Katzen müssen angstlösende Medikamente in der Silvesternacht bekommen oder kauern mit ihren Haltern stundenlang unter Tischen und in dunklen Zimmern, damit sie den Lärm einigermaßen gut überstehen. Manche Tiere laufen in Panik davon und finden nicht mehr zu ihren Familien zurück.
So ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Fachleute das Silvesterfeuerwerk als ernstes Tierschutz-Problem einordnen. Studien zeigen, dass Feuerwerksgeräusche bei ihnen Angstreaktionen auslösen können, die tagelang anhalten oder ernsthafte Traumata auslösen können. Um das Tierleid zu verhindern, fordert die Tierschutzstiftung Vier Pfoten gemeinsam mit weiteren Tier- und Umweltschutzorganisationen in einem offenen Brief an Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, den bereits über 650.000 Menschen unterzeichnet haben, ein Verbot privater Feuerwerke. „Ich wünsche mir für dieses Jahr, dass wir friedlich und fröhlich ohne ohrenbetäubende und verängstigende Böller und Raketen feiern“, sagt Volker Gaßner, Geschäftsleitung von Vier Pfoten Deutschland. „Die Politik muss endlich handeln und ein dauerhaftes Böllerverbot beschließen – für das Wohl tausender Tiere, der Umwelt und Menschen.“
Die Tierschutzstiftung hat bereits 2023 ein Meldetool eingeführt, über das Bürger Fälle von Tierleid durch Böllerei dokumentieren können. Es ist unter kurz.vierpfoten.de/pyrotechnik erreichbar. Zudem haben die Tierschützer in diesem Jahr bereits 600.000 Türanhänger gedruckt. Zwischen Weihnachten und Silvester werden Tausende Aktive die Türhänger in ihrer Nachbarschaft verteilen und zum Verzicht auf Feuerwerk aufrufen. Denn je mehr Menschen ohne Raketen und Böller feiern, desto ruhiger wird die Nacht – für Hunde, Katzen, Wildtiere, Tiere in der Landwirtschaft und alle, die lieber ohne Panik ins neue Jahr starten.