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Insolvenz der DR Deutsche Rücklagen GmbH

Ansprüche der Wohnungseigentümergemeinschaften

(lifePR) (München, )
Verschiedene Hausverwaltungen haben Rücklagen von Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) in Anleihen der DR Deutsche Rücklagen GmbH gesteckt. Nun zeigt sich, dass es sich dabei um riskante Investitionen handelte. Denn die DR Deutsche Rücklagen GmbH ist insolvent. Das Amtsgericht Frankfurt hat das vorläufige Insolvenzverfahren am 4. März 2025 eröffnet. Für die Wohnungseigentümergemeinschaften und andere Anleger bedeutet das, dass ihnen hohe finanzielle Verluste drohen.

Um sich gegen die drohenden Verluste zu wehren, haben die Wohnungseigentümergemeinschaften verschiedene Möglichkeiten. Sie können ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter anmelden, sobald das Insolvenzverfahren regulär eröffnet ist. Das ist bislang noch nicht der Fall. „Zudem kann ganz unabhängig vom Insolvenzverfahren geprüft werden, ob ihnen Schadenersatzansprüche entstanden sind. „Forderungen können sich u.a. gegen die Anlageberater oder auch gegen die Hausverwaltungen richten“, sagt Dr. Henning Leitz, CLLB Rechtsanwälte.

Wohnungseigentümergemeinschaften bilden Rücklagen für Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten am Gemeinschaftseigentum. Die Rücklagen müssen nach dem Wohnungseigentumsgesetz mündelsicher, d.h. ohne großes Risiko, anlegt werden. Außerdem muss das Geld kurzfristig verfügbar sein. Diese Kriterien haben die Anleihen der DR Deutsche Rücklagen GmbH offenbar nicht erfüllt.

Die Gesellschaft hatte die Anleihen DR Rücklage Anleihe 2026, 2029 und 2031 aufgelegt. Auf ihrer Homepage bewarb sie die Anleihen als besonders sicher und renditestark. Mit diesem Angebot wandte sie sich vornehmlich an Verwaltungen von Wohnungs-eigentümergemeinschaften. Dabei gab es klare Anzeichen, dass es sich bei den Anleihen keineswegs um sichere Geldanlagen handelt.

So hatte die BaFin im März 2024 angeordnet, dass die DR Deutsche Rücklagen GmbH ihr Kreditgeschäft einstellen und abwickeln muss. Die Gesellschaft habe Projektgesellschaften der Baubranche und Bauträgern partiarische Darlehen angeboten und damit das Kreditgeschäft ohne die erforderliche Erlaubnis der BaFin betrieben, teilte die Finanzaufsicht mit. „Außerdem gelten partiarische Darlehen als äußerst riskant. Von einer sicheren Geldanlage kann bei den Anleihen daher keine Rede sein“, so Rechtsanwalt Dr. Leitz. Nur wenige Wochen zuvor hatte die BaFin bereits bemängelt, dass die DR Deutsche Rücklagen für ihre Anleihe 2026 nicht den erforderlichen Verkaufsprospekt vorgelegt habe.

Trotz dieser Warnzeichen haben Hausverwaltungen Rücklagen von Wohnungseigentümergemeinschaften in die riskanten Anleihen der DR Deutsche Rücklagen investiert – zum Teil offenbar ohne Wissen der Wohnungseigentümer. „Damit dürften die Hausverwaltungen gegen ihre Pflichten verstoßen haben, da sie das Geld nicht mündelsicher angelegt haben und es aufgrund der Kündigungsfristen auch nicht kurzfristig verfügbar ist“, sagt Rechtsanwalt Dr. Leitz.

Dass das Geld der Wohnungseigentümergemeinschaften nicht sicher angelegt ist, offenbarte sich Ende 2024, als die DR Deutsche Rücklagen GmbH fällige Zinszahlungen  offenbar nicht leisten konnte. Eine für den 13. Februar 2025 angesetzte Gläubigerversammlung wurde kurzfristig abgesagt und am 14. Februar 2025 stellte die DR Deutsche Rücklagen Insolvenzantrag.

Damit zeigt sich das Risiko für die Anleger. Über die bestehenden Risiken und insbesondere über das Totalverlust-Risiko hätten auch die Anlageberater im Rahmen einer ordnungsgemäßen Anlageberatung aufklären müssen. „Ist das nicht geschehen und die Risiken wurden verharmlost oder sogar ganz verschwiegen, können den Anlegern, also den Wohnungseigentümergemeinschaften, Schadenersatzansprüche entstanden sein“, so Rechtsanwalt Dr. Leitz.
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