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ICO – Token Sale – Die Finanzierungsform der Zukunft ? Was ist eigentlich ein Token Sale ?

(lifePR) (München, Berlin, )
CLLB erklärt die Grundlagen von Cryptocurrencies, ICO und Blockchain.

Die Quellen für Seed-Finanzierungen versiegen allmählich. Diverse Accelerator kämpfen verzweifelt um Umsätze. Das Startup-Ökosystem verändert sich gerade rapide.

Warum?

Wie wir alle wissen, ist es heute so einfach wie nie, ein Startup zu aufzubauen. Ein MVP kann in nur wenigen Tagen per App-Store verfügbar gemacht werden. Es besteht nicht länger die Notwendigkeit, millionenschwere Finanzierungen für Server und Software zu beschaffen. Investoren wollen schnelle Erfolge sehen – nur wenige lassen sich auf Risiken mit mehreren Unbekannten Variablen ein. Wie beschafft man sich also Geld, wenn ein Produkt mehr als lediglich einen Django-Code und eine AWS-Instanz benötigt?

Am besten über ein ICO, richtig?

Wir alle kennen den Hype:

Es ist ein Rezept für schnelles Geld gepaart mit Kickstarter! In nur wenigen Minuten kann man sich so vermeintlich Millionen beschaffen! Es gab bereits hunderte Erfolgsbeispiele! Es ist absolut sicher! Wirklich?

All dies stimmt zwar. Jeder dieser Punkte hat jedoch einen großen Haken. Willkommen in der wundersamen neuen Welt der Token Sales.

Lassen Sie uns dieses Thema ein wenig vertiefen.

Der Verkauf von Tokens ist, vereinfacht gesagt, ein Prozess, bei dem eine neue Kryptowährung erzeugt und verkauft wird. Während sich die Einzelheiten von Verkauf zu Verkauf unterscheiden, gehört zu diesem Prozess die Erstellung eines Smart Contracts auf der Blockchain und nachfolgend die Erzeugung und der Verkauf der daraus entstehenden Coins.

Teil des Verfahrens sind zumeist Anwälte, zugelassene Investoren und schließlich ein öffentlicher Verkauf. Es handelt sich um eine virtuelle Roadshow, einen regelrechten Zirkus, der zur Schaffung einer Gemeinschaft beiträgt.

Zuallererst sind ein paar Definitionen nötig.

Bei dem beschriebenen Prozess veräußern Sie kryptographisch erzeugte Tokens. Tokens sind digitale Objekte, die ein Element Ihres Geschäfts repräsentieren. Tokens können nahezu jeden beliebigen Gegenstand repräsentieren – kostenlose T-Shirts in einem T-Shirt-Onlineshop oder Bier aus einer Brauerei.

Sie können jedoch ohne einen umfassenden Rechtsschutz — zumindest in den USA — keine Tokens verwenden, um Firmenanteile zu veräußern. Genau an dieser Stelle enden die meisten Pläne für Token Sales — schließlich will die US-amerikanische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) nicht, dass Sie in ihrem Gebiet fischen. Abgesehen davon ist jedoch nahezu alles erlaubt.

Wir beginnen unsere Analyse mit ein paar Grundsätzen, die für amerikanische Staatsbürger gelten. Diese Grundsätze gelten nicht immer außerhalb der USA.

Viele Unternehmensgründer führen ihre Token Sales daher einfach außerhalb des Landes durch, um nicht mit der SEC und anderen Behörden konfrontiert zu werden. Ich werde Sie hier weder dazu ermutigen, noch Ihnen davon abraten. Sie selbst entscheiden.

Die Gesetzmäßigkeit dieser weltweiten Token Sales ist bislang ungeklärt und die Unterschiede zwischen Tokens und Kleinaktien sind kaum erkennbar– etwas, das nur wenige gerne zugeben.

Darüber hinaus sind Token Sales kein Finanzierungsinstrument.

Obwohl viele Unternehmen sie als solche einsetzen — und sich an millionenschweren Finanzierungen, die innerhalb weniger Minuten zusammenkommen, erfreuen — bringen sie in Wahrheit eine Kryptowährung auf den Markt.

Mit viel Planung und noch mehr Glück steigt der Wert dieser Kryptowährungen. Wenn der Token Sale gut strukturiert wurde, erhalten Unternehmen ein wenig mehr Geld als sie zu Beginn zur Verfügung hatten. Ohne Planung ist jedoch Chaos vorprogrammiert.

Tokens müssen ein lebenswichtiges Element in Ihrem Unternehmen darstellen. Genau wie Sie früher durch „Disney Dollars“ Zugang zu Disney-Fanartikeln bekamen, sollten Ihnen „Uber Bux“ gewissermaßen Zugang zu einer Software von Uber verschaffen, während „Krablr Koins“ ihnen eine neue Perspektive auf die Preisbildung im Krabbenhandel ermöglichen. Unternehmen haben alle erdenklichen Möglichkeiten genutzt, um ihre eigene Währung für sich arbeiten zu lassen, darunter auch die Verbindung eines Tokens mit einem Gramm synthetischen Horns von Nashörnern.

Auch hier soll kein Urteil gefällt werden. Wenn Sie ein Massage-Token oder ein Popcorn-Token oder ein Token für Sprachgenerierung durch Roboter verkaufen wollen, dann kann niemand Sie aufhalten.

Sobald Ihr „Krablr Koin „geprägt“ wurde, sollte die kleine Krabbenwirtschaft, die Sie aufgebaut haben, ganz von allein funktionieren. So „verdienen“ Sie Ihr Geld – indem Sie auf ihren eigenen Erfolg spekulieren.

Token Sales werden die traditionellen Angel- und Seed-Finanzierungen zweifellos ersetzen und könnten die Risikokapitalmethode komplett auf den Kopf stellen. Aber wie — und wann — dies geschieht, ist bisher unklar.

Sollten Sie also einen Token Sale vornehmen?

Auch hier kommt es ganz auf die Situation an. Sehen wir uns ein erfolgreiches Szenario an.

Eyal Hertzog ist der Mitbegründer von Bancor, ein FinTech-Unternehmen, das kürzlich die — wie manche sagen würden, zweifelhafte — Ehre hatte, innerhalb von drei Stunden 153 Mio. USD zu sammeln, um ein Produkt zu kreieren, welches die Börsen für Kryptowährungen überflüssig machen wird.

Zunächst ein paar Erklärungen. In diesem Fall verkaufte Bancor weit über 76 Millionen Tokens. Die Tokens wurden an Frühinvestoren für weitaus weniger als den aktuellen Preis von 2 USD pro Stück veräußert und legten direkt nach der Markteinführung schnell an Wert zu.

Der Preis hat sich mittlerweile stabilisiert und die aktuellen Besitzer von Bancor-Tokens können diese je nach Lust und Laune verkaufen oder kaufen. So entsteht ein Markt für eine Art Kryptowährung.

Besitzern der Tokens gehören jedoch keine Beteiligung an Bancor, sondern ein Token, das für die Produkte von Bancor verwendet wird.

Wie ein bemerkenswerter Artikel der New York Times erklärte, sollte man sich Bancor wie ein Casino vorstellen, das Geld einnimmt, indem es Chips an Frühinvestoren verkauft. Casinobesucher werden diese Chips irgendwann an den Spieltischen ausgeben. Bis zu diesem Zeitpunkt besitzen die Chips jedoch einen potenziellen Wert, basierend auf der prognostizierten Popularität des Casinos. Wenn genug Käufer 5 USD für einen Blue Chip bezahlen, der jemanden einst 1 USD kostete, dann macht das viele Investoren sehr glücklich. Bancor tat jedoch etwas noch viel Interessanteres.

Zusammengefasst kann man sagen, dass es sich hier um einen Baustein eines künftigen Produkts handelt, der möglicherweise nicht einmal für das Produkt selbst genutzt wird.
Bei dieser Art von Verkaufsgeschäft passieren ein paar Dinge, die das Verfassen eines Artikels zu diesem Thema problematisch gestalten. Zuerst müssen Sie sich vor Augen führen, dass sich Bancor nicht wirklich 153 Mio. USD „beschafft“ hat. Vielmehr wurde ein Bruchteil davon „beschafft“. Und sofern das Unternehmen nicht seine eigenen Tokens zum Scheitern verurteilen will, kann es den Großteil seiner Tokens nicht an eine andere Stelle übertragen, ohne den ganzen Markt in Bewegung zu versetzen.

Das Bild von Satoshi Nakamoto, der seelenruhig auf einem Stapel Coins sitzt und darauf wartet, diese eines Tages zu verkaufen, lässt sich hier auf jedes beliebige Unternehmen projizieren.

Wieviel hat Bancor denn nun wirklich „verdient“? In den meisten Token Sales halten die Unternehmen einen Teil Coins zurück – zumeist mehrere Millionen – die sie nachfolgend kaufen und verkaufen können, um ihr Geschäft zu finanzieren.

Gehen wir einmal davon aus, dass auch die Gründer ein paar Millionen Coins zurückhalten. Im vorliegenden Fall hat das Unternehmen 10% der Tokens, also insgesamt 3.960.000 Stück, zurückgehalten. Zumindest in diesem Fall besitzen die Käufer ihre eigenen Millionen Tokens. Da sie zahlungskräftig sind, können sie diese Tokens frei in Bancor investieren oder von dort abziehen.
Bancor werde eigenen Angaben zufolge „seine eigenen Mittel nutzen, um das Open-Source-Bancor-Protokoll zu entwickeln und zu verbreiten.“

Die klügsten Köpfe unter Ihnen werden vermutlich bemerkt haben, dass so die Möglichkeit für einen neuen Token Sale gegeben ist und dass noch eine ausreichende Menge an Tokens übrig ist, um sie später zu veräußern.

Dennoch musste Bancor sehr vorsichtig vorgehen. Token Sales sind oft mit einer Vielzahl von Problemen behaftet, darunter Scams, um Ether im Wert von Millionen zu stehlen. Der einfachste Weg, um dies zu erreichen, führt über die Veröffentlichung falscher Informationen zum Verkaufsprozess, bei denen potenzielle Käufer auf ein gefälschtes Konto verwiesen werden. Andere Hacker haben einfach die Überweisungsadresse auf der Webseite für den Token Sale verändert. So wurden bereits diverse Verkäufer um Millionen betrogen.

Vorsicht!

Dem arglosen Token-Verkäufer drohen einige Risiken. Hacker durchforsten das Internet und haben sich ein paar schlaue Tricks einfallen lassen. Zum Beispiel die Zieladresse auf der Ethereum-Blockchain während des CoinDash Token Sales verändern und so über Nacht Ether im Wert von 7 Mio. USD stehlen.

Diese Taktik wird nahezu täglich angewandt — Hacker oder einfallsreiche Hochstapler tauchen auf Slack auf und teilen den Nutzern mit, dass sich die Seite für den Token Sale geändert hat. Zuweilen posten auch sogenannte „Pump-and-Dump“-Betrüger falsche Behauptungen in den sozialen Netzwerken, um die Preise nach oben zu treiben. Unternehmen wie MetaCert erstellen Systeme, um gefälschte Links und Phishing-Scams herauszufiltern.

„Wenn Sie in Kryptowährungen investieren wollen und Sie erhalten eine Nachricht über einen zeitkritischen ICO oder Token-Rabatt und es hört sich zu gut an, um wahr zu sein, dann ist es das mit Sicherheit auch“, so der Gründer Paul Walsh. „Kontaktieren Sie das Unternehmen direkt und fragen Sie, ob die Aktion echt ist. Krypto-Unternehmen stellen keine zeitkritischen Geschäfte in Aussicht, bei denen Sie innerhalb weniger Minuten oder Stunden handeln müssen. Lassen Sie sich nicht überrumpeln — denn so werden auch die Schlausten unter uns getäuscht.“

Wie können Sie sich schützen? Indem Sie stets clever handeln.
„Meiden Sie ICOs, in denen Ihnen schnelles Geld versprochen wird“, so der Berater und Autor Marc Kenigsberg. „Überprüfen Sie die früheren Projekte und die Erfolgsbilanz des Teams, lesen Sie das Whitepaper, stellen Sie sicher, dass tatsächlich Nachfrage nach dem Produkt besteht und vermeiden Sie Geschäfte, die vornehmlich auf Marketing ausgerichtet sind und nur wenig Technik erfordern.

Wenn Sie an einem ICO teilnehmen, müssen Sie sich vor Phishing-Seiten und -Adressen in Acht nehmen, die in Slack-Kanälen gepostet werden. Zudem sollten Sie Adressen stets überprüfen, bevor Sie Geld überweisen.“

Risikokapital oder virtuelles Geld?

Wenn Sie einen Token Sale durchführen, können Sie dann immer noch Risikokapital beschaffen? Interessieren sich Risikokapitalgeber überhaupt dafür? Was wird allgemein mit Risikokapital geschehen? Niemand weiß das genau. Es zeichnet sich jedoch ein Trend in Richtung einer allgemeinen Akzeptanz von Token Sales als neues „Investitionsinstrument“ ab. Immer mehr Anlagefonds werden Token Sales in ihre Investmentpläne integrieren.

Derzeit befinden sich die Investoren in einer Zwickmühle. Viele wollen frühzeitig mit dem Kauf von Coins beginnen. Einer von ihnen, Moshe Hogeg, hat ICOs zu seinem zentralen Investitionsmittel gemacht. Andere Investoren, insbesondere Risikokapitalgeber mit älteren Fonds, müssen bei der Investition Acht geben, um nicht doppelt Gewinne zu verzeichnen. Allgemein werden Fonds gegründet, um Geld für ihre Gründer zu verdienen und nicht, um die Einnahmen an von Robotern verwalteten Token-Börsen zu investieren. Der „Harvard Business Review“ beschreibt diese Position sehr gut.

Die Autoren schrieben Folgendes:

„Risikokapitalgeber, die sich lange Zeit eher bedeckt bezüglich des ICO-Phänomens hielten, interessieren sich aus verschiedenen Gründen mittlerweile stärker für das Thema. Einer davon sind die Gewinne: Investoren in Kryptowährungen verzeichneten 2016 massive Gewinne. Die Kryptowährungen der Blockchain-Startups Monero und NEM stiegen im Wert um jeweils etwa 2.000%. Ether, die Kryptowährung, die für das Ethereum-Netzwerk verwendet wird, konnte beispielsweise seinen Wert im März 2017 innerhalb weniger Tage verdoppeln. Ja — in nur drei Tagen konnten Investoren der Ether-Währung ihre Anlage verdoppeln. Diese Investoren können sich ihren Gewinn in Form einer Fiat-Währung auszahlen lassen oder darauf warten, dass der Wert der Kryptowährung weiter steigt (oder fällt). Schwankungen können selbstverständlich in beide Richtungen stattfinden. Während der Preis von Ether zuletzt kontinuierlich zulegte, ist der Preis von Bitcoin am 3. März von rekordverdächtigen 1.290 USD um 20% auf 1.000 USD gefallen.

Der zweite Grund für das erstarkende Interesse der Risikokapitalgeber an ICOs ist die Liquidität der Kryptowährungen. Anstatt große Geldmengen in sogenannte Einhorn-Startups zu investieren und auf langfristige Erfolge zu warten (z.B. auf einen Börsengang oder eine Übernahme), können Investoren über ICOs schneller Fortschritte sehen und Gewinne verzeichnen.

Sie müssen ihre Gewinne aus den Kryptowährungen lediglich auf den dafür geeigneten Kryptowährungsbörsen in Bitcoin oder Ether umwandeln und dann ganz einfach über Onlinedienste wie Coinsbank oder Coinbase in eine Fiat-Währung konvertieren.

Schlussendlich hängt die Frage, ob ein Token Sale eine gute oder schlechte Idee ist, von der allgemeinen Resonanz in der Crypto-Valley-Gemeinschaft ab. Bisher sieht es jedoch gut aus. Viele Unternehmen verlassen die Sand Hill Road in Kalifornien, um woanders ihren Token Sale durchzuführen. Viele glauben, dass das größte Volumen an Seed-Finanzierungen durch Tokens anstelle von Limited Partners bereitgestellt wird. Auf die gleiche Weise, mit der Kickstarter die Unterhaltungselektronikbranche komplett auf den Kopf gestellt hat, wird dies die restliche Finanzwelt verändern.

So funktioniert ein Token Sale

Zuallererst ist zu sagen, dass Ihre Ausgangssituation und Bedürfnisse möglicherweise nicht für einen Token Sale geeignet sein könnten. Das ist in Ordnung. Es handelt sich hierbei nicht um eine Lösung, die zu allen passt. Vielleicht werden jedoch neue Systeme entstehen, die Verkäufern von Tokens ein schnelleres und effizienteres Handeln ermöglichen. Daraus folgt ein grundlegender Prozess, den ich bereits ein paar Startups habe durchlaufen sehen, um Geld zu „beschaffen“.

Es gibt keine Patentlösung für einen Token Sale..

Eines ist jedoch sicher: Es gibt einen richtigen und einen falschen Weg.

„Es gibt Unternehmer, die es komplett falsch machen“, so Rahul Sood, Vorstandsvorsitzender von Unikrn, der kürzlich einen Token Sale abgeschlossen hat. „Sie gehen wie bei der Veräußerung von Unternehmensanteilen vor. Sie holen keine umfassende Rechtsberatung ein, um den Verkauf vorzubereiten und ihr Whitepaper liest sich, als hätte es ein Esel mit Taschenrechner verfasst.“

Schlussendlich sollten beim Token Sale rechtliche Konflikte — oder noch schlimmer — Blindgänger vermieden werden. Aber warum? All jene, die sich für Token Sales interessieren, kennen sich bereits gut mit den Fallstricken und Vorteilen aus. Alles, was davon abweicht, gilt sofort als verdächtig.

„Die Gemeinschaft lernt schnell“, so Sood.

1. Erschaffen Sie ein Produkt

Der erste Schritt wird von Unternehmern, die ihren Token Sale schnellstmöglich abwickeln wollen, oft großzügig ignoriert. Dies birgt jedoch große Gefahren. Sie müssen ein Produkt haben und dieses Produkt muss die Grundlage für Ihr Token darstellen. Vielleicht kommen Sie damit durch, ein MVP oder eine Beta-Version auf den Markt zu bringen und dann direkt den Verkauf durchzuführen. Gehen Sie jedoch lieber davon aus, dass sie ein wenig Eigenkapital benötigen, um mit Ihrem Geschäft durchzustarten. Häufig wird geschätzt, dass Sie zwischen € 100.000,00 und € 150.000,00 benötigen, um Ihr Geschäft ins Rollen zu bringen. Sie haben richtig gelesen: Sie brauchen Geld, um Geld einzunehmen. Das ist zwar keine starre Regel, Sie sollten sie jedoch im Hinterkopf behalten.

2. Erschaffen Sie ein Token

Im Grunde erstellen Sie einfach ein Token im Ethereum-Ökosystem, das, im wörtlichen oder übertragenen Sinne, eine überlebenswichtige Ressource für Ihr Geschäft darstellen sollte. „Tokens im Ethereum-Ökosystem können jegliche vertretbare und handelbare Güter sein: Coins, Bonuspunkte, Goldzertifikate, Schuldscheine, In-Game-Gegenstände uvm. Da jedes Token ein paar grundlegende Funktionen auf einheitliche Weise erfüllen muss, ist Ihr Token unmittelbar mit der Ethereum-Wallet oder jeglichen anderen Kunden oder Contracts kompatibel, die die gleichen Standards verwenden“, so die Schöpfer von Ethereum.
Diese Tokens werden von den sogenannten Smart Contracts kontrolliert. Ein Smart Contract gibt dem Coin vor, wie er sich in bestimmten Situationen verhalten muss. Eine Beschreibung zur Erstellung von Smart Contracts würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, aber Sie oder Ihre Techie-Freunde können im Internet zahlreiche Informationen darüber finden. Wenn Sie einen kurzen Überblick über die Gestaltung eines Smart Contracts erhalten wollen, besuchen Sie diese Seite. Hier erstellen die Schöpfer von Ethereum zu Lernzwecken ein „Minimum Viable Token“. Es gibt dafür eine Vielzahl von Tools, darunter OpenZeppelin.
Dieser Code hilft Ihnen dabei, Ihre Tokens zu verwalten und Ihren Verkaufsprozess anzukurbeln. Man könnte auch sagen, dass dies der leichteste Teil des gesamten Projekts ist.

3. Holen Sie eine Rechtsberatung ein

Sobald Sie anfangen, mit dem Geld anderer Personen zu arbeiten, sollten Sie sich rechtlich absichern. Ein Token Sale beginnt eigentlich bereits in der Phase vor dem Verkauf und während der rechtlichen Planung. In den meisten Fällen benötigen Sie eine anwaltliche Meinung zu Ihrem Verkauf sowie eine rechtliche Einordnung des Geschäfts, sodass sie keine Probleme mit der Börsenaufsicht bekommen.

Das Ziel ist, sicherzustellen, dass Ihr Token kein Wertpapier darstellt. Das hat nichts mit Betrugsversuch zu tun — Sie müssen bei der Beschreibung Ihres Token Sales jedoch auf der sicheren Seite sein.

4. Verfassen Sie ein Whitepaper

Im nächsten Schritt müssen Sie ein Whitepaper oder vielmehr eine Produktpräsentation erstellen. Whitepapers sind im Wesentlichen Prognosen — also eine Art Finanzplan, der eine Beschreibung des Produkts, des Teams sowie der Token-Erstellung und Ihrer Vertriebsstrategie enthält. Hier und hier können Sie sich ein paar interessante Beispiele dafür ansehen.

Das erste Whitepaper ist eher traditionell aufgebaut und liest sich fast wie eine wissenschaftliche Arbeit. Das zweite Dokument ist vielmehr wie eine Broschüre gestaltet. Beide Methoden sind gleichermaßen effektiv. Mit einem Whitepaper verfolgen Sie primär das Ziel, Ihr Produkt ausführlich zu beschreiben, die Nutzung Ihres Tokens zu erklären und schließlich Ihre geplante Vertriebsstrategie für die Coins darzulegen. Ich habe bereits Whitepaper gesehen, die wie eine Präsentation aussahen, während andere so komplex wie Physiklehrbücher waren. Am wichtigsten ist jedoch, alle Angaben absolut eindeutig zu formulieren. Leider bleiben die meisten dieser Whitepapers sogar während des Verkaufsprozesses ungelesen, was zu Fehlkommunikation und Verwirrung führt.

5. Erschaffen Sie eine Gemeinschaft

Gemeinschaften sind von zentraler Bedeutung in den ersten Tagen des Token Sales. Die Gemeinschaft wird Sie unterstützen. Sie benötigen einen Chatroom auf Slack oder Discord, auf dem Sie mit möglichen Käufern kommunizieren können sowie eine PR-Strategie. Traurig, aber wahr: Die meisten Token Sales werden durch den Anfangshype vorangetrieben. Zum Glück wird dieser Hype von einer echten Gemeinschaft getragen. Wenn Sie diese Gemeinschaft nicht gleich zu Beginn erschaffen, werden Sie ihr Token schnell untergehen sehen. Zudem müssen Sie sicherstellen, dass Frühinvestoren ihre Coins nicht zu schnell wieder verkaufen.

Das wäre für Ihr Ansehen und den Markt allgemein schlecht. Schließlich wollen Sie eine freundlich gesinnte Gemeinschaft erschaffen, die Sie und nicht Ihr Token unterstützt. Es gab bereits viel zu viele Token Sales, die als einfache Pump-and-Dump-Geschäfte bezeichnet werden können, als dass Sie die Vorteile einer wachsenden Gemeinschaft schlichtweg ignorieren sollten. Indem Sie das Vertrauen einer Kerngruppe von Anhängern gewinnen, können Sie sicherstellen, dass Ihr Token über lange Zeit wertvoll und nützlich bleibt.

6. Bringen Sie Ihr Token an die Börsen

Nachdem Sie Ihre Coins erstellt haben und bereit für die Markteinführung sind, müssen Sie sich an die Börsen wenden, auf denen Ihr Coin angeboten werden kann. Das bedeutet, dass Personen Ihre Coins im offenen Marktumfeld spezieller Börsen kaufen und verkaufen können. Es ist absolut unverzichtbar, ein paar renommierte Börsen für den Vertrieb Ihrer Coins zu gewinnen.

Die meisten Tokens werden auch auf CoinMarketCap aufgeführt, eine Webseite, die allmählich zum Börsenticker für Token Sales avanciert. Diese Seite zeigt eine lange Liste von Tokens und ihren jeweiligen Marktwert. Die meisten Tokens wollen es selbstverständlich in die Top 40 schaffen. Tokens, die scheitern, befinden sich am Ende der Liste oder werden ganz aus dem Ranking entfernt. Es ist interessant, sich einmal die gescheiterten Coins am unteren Ende dieser langen Liste anzusehen.

Token Sales führen oft einen Vorverkauf für „zugelassene Investoren“ im Sinne des US-amerikanischen Wertpapiergesetzes durch, um einen Konflikt mit der SEC zu vermeiden. Diese anfänglichen Verkaufsrunden bedeuten, dass die Öffentlichkeit den guten Startpreis verpasst. Leider ist der Prozess jedoch unvermeidbar. Schlussendlich werden die meisten Token Sales auch für die Öffentlichkeit zugänglich, sodass jeder die Tokens kaufen oder verkaufen kann. Ab diesem Zeitpunkt muss sich Ihr Token selbst auf dem Markt behaupten. Die Wertzunahme oder -abnahme hängt maßgeblich von Nachrichten, Meinungen und Spekulationen ab.

Zudem halten die meisten Unternehmen eine Anzahl Tokens für ihre Gründer, Belegschaft und Stamminvestoren zurück. Diese Gelder machen den Prozess lohnenswert für Frühinvestoren und Gründer. Denken Sie jedoch daran: Es handelt sich hierbei nicht um Vorzugsaktien! Investoren müssen Ihre Anforderungen kennen. Viele Verkäufer von Tokens bitten Frühinvestoren darum, ihre Coins eine Weile im Portfolio zu behalten. So wird ein sofortiges Abstoßen der Tokens vermieden.

Letztendlich erschaffen wir auf diese Weise einen neuen Aktienmarkt ohne Aktien — also einen Markt, der bemerkenswerterweise ohne große Spannungen auskommt. Es lässt sich nicht vermeiden, dass manche dieser Token Sales scheitern. Einige Aspekte dieses Prozesses könnten sich jedoch verändern, wenn die internationale Gesetzgebung aufholt. Der grundlegende Prozess, der aus der Produktbeschreibung, der Einholung einer Rechtsberatung und dem Aufbau einer Gemeinschaft besteht, wird sich jedoch nicht verändern.

Ahmed Al-Balaghi, ein Token-Investor in China, der betonte, dass es „bisher keine Regulierung gibt und somit jeder investieren und ICOs durchführen kann.

„Viele neue chinesische Investoren streben mit nur wenig oder gar keinem Vorwissen über Blockchain und Kryptowährungen auf den Markt und zocken mithilfe von ICO-Projekten“, so Al-Balaghi. Der ICO-Markt in China ähnelt dem in der restlichen Welt (mit Ausnahme der USA), da China bisher keine entsprechenden Vorschriften erlassen hat. Anfang Juni deutete die People‘s Bank of China (PBOC) jedoch an, dass „möglicherweise Regelungen für ICOs nach dem Sandbox-Prinzip eingeführt werden könnten.“ Sheng Songcheng, ein Berater der PBOC, betonte vor Kurzem, dass „moderate Vorschriften eingeführt werden sollten, die jedoch Innovationen nicht im Keim ersticken dürfen.“ Aus diesem Grund ist die Lage in China recht ähnlich wie in der restlichen Welt (zumindest noch): Jeder kann aufgrund des zugrundeliegenden Charakters von ICOs und von Blockchain investieren und mitmachen.“
All das hat sich jedoch kürzlich verändert. Die SEC könnte dem Beispiel Chinas folgen und Token Sales, Miner und Kryptowährungsfirmen verbieten – oder einfach alles so lassen, wie es ist. Das Gleiche wie in China könnte auch in den USA geschehen — vielleicht aber auch nicht. Bis dahin sollten Sie davon ausgehen, dass Tokens auf Basis von Firmenanteilen verboten sind und sich stattdessen auf Tokens mit einem Nutzwert fokussieren.

Der Prozess besteht zusammengefasst aus vier Schritten:

• Rechtsberatung einholen
• Whitepaper verfassen
• ein Token erschaffen
• und es verkaufen.

Er unterscheidet sich kaum von einem Kickstarter-Projekt oder dem Verkauf eines beliebigen Produkts. Aber aufgrund der speziellen Eigenschaften von Tokens, müssen Sie ihr Wachstum und das Interesse an ihnen aufrechterhalten. Es kommt ein Moment in den meisten dieser Verkaufsprozesse, an dem die Gegner zahlreicher sind als die Befürworter. Dieser Umkehrpunkt wird das Unternehmen in den Ruin treiben, wenn das gesamte Geschäft auf den Token Sale gesetzt wurde. Intelligente und umsichtige Planungen können Sie dabei unterstützen, diese Situationen zu vermeiden — ganz verhindern lassen sie sich jedoch nicht.

Die Zukunft

Token Sales sind die neue Seed-Finanzierung. Startups werden immer mehr Schwierigkeiten bekommen, Finanzierungen auf Eigenkapitalbasis zu erhalten und versuchen, mit Macht in den Markt für Token Sales zu drängen. Das ist an sich in Ordnung.
Es läuft schlussendlich darauf hinaus, dass Kryptowährungen als Kleber, der die Finanzwelt zusammenhält, akzeptiert werden. Es gibt ausreichend Platz für mehrere Token Sales, auch in der gleichen Branche. Wir können davon ausgehen, in den kommenden Jahren eine Marktbereinigung und zahlreiche Veränderungen zu erleben. Ich vermute jedoch, dass Angel-Investments im Laufe der Zeit stärker in Richtung der Token-Investments rücken werden.

Dies ist erst der Anfang eines neuen, einzigartigen Fundraising-Modells, das viele Verlierer und viele Gewinner hervorbringen wird. Es ist eine vereinheitlichte Methode, mit der sich Unternehmen Geld für neue Projekte beschaffen können. Es liegt nun in der Hand der Produktschöpfer, Designer, Programmierer und Träumer, das System auf vernünftige Art und Weise.

CLLB Rechtsanwälte berät bereits diverse Startups und Unternehmen zu den Themenkreisen Bitcoins und Blockchain und verfolgt die weitere Entwicklung vor Allem auch in rechtlicher Hinsicht weiter.

Pressekontakt: István Cocron, CLLB Rechtsanwälte, Panoramastrass 1, 10178 Berlin, Fon: 089/ 552 999 50, Fax: 089/552 999 90; Mail: cocron@cllb.de Web: www.cllb.de

CLLB Rechtsanwälte Cocron, Liebl, Leitz, Braun, Kainz Partnerschaft mbB

CLLB Rechtsanwälte steht für herausragende Expertise auf dem Gebiet des Zivilprozessrechts. Die Ausarbeitung und erfolgreiche Umsetzung einer zielführenden Prozessstrategie ist nicht nur in Großverfahren mit mehreren hundert geschädigten Investoren ein entscheidender Faktor. Auch komplexe Einzelverfahren gerade mit internationalem Bezug können nur durch den Einsatz spezifischer Erfahrung und detaillierter Sach- und Rechtskenntnis optimal geführt werden. Unsere Anwälte sind deshalb mit der Funktionsweise von Finanzprodukten der geregelten und ungeregelten Märkte bestens vertraut, als Kapitalmarktrechtspezialisten ausgewiesen und verfügen über langjährige, d.h. zum Teil mehr als zehnjährige, einschlägige Jusitizerfahrung vor Gerichten in der gesamten Bundesrepublik. Die Kanzlei CLLB Rechtsanwälte wurde im Jahr 2004 in München gegründet und konnte sich durch zahlreiche Erfolge in aufsehenerregenden Verfahren bereits nach kurzer Zeit etablieren. Beinahe zwangsläufig war deshalb die Erweiterung der Repräsentanz mit Eröffnung eines weiteren Standortes in der Bundeshauptstadt Berlin im Jahr 2007. Neben den vier Gründungspartnern István Cocron, Steffen Liebl, Dr. Henning Leitz und Franz Braun, deren Anfangsbuchstaben für die Marke "CLLB" stehen, ist mit Alexander Kainz seit 2008 ein weiterer Partner für den Mandantenerfolg verantwortlich. Mittlerweile vertreten zwölf Rechtsanwälte von CLLB die rechtlichen Interessen ihrer Mandanten. Sie sind dabei vorwiegend auf Klägerseite tätig und machen für sie Schadensersatzforderungen geltend. Das heißt kurz zusammengefasst: Wir können Klagen.

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