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Zwei Pilotprojekte "Aufstiegscoach" in Nordhessen und Offenbach

(lifePR) (Nürnberg, )
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- Langzeitarbeitslose in Arbeit und zum Aufstieg bringen
- Aufstiegscoach unterstützt entscheidende Stufen in Leben aus eigener Kraft


"Mit dem Aufstiegscoach wollen wir neue Wege gehen, um Langzeitarbeitslose und Ungelernte dauerhaft in Arbeit zu bringen und mit ihnen gemeinsam eine Aufstiegsperspektive zu verantwortungsvolleren Positionen mit besserem Einkommen zu erarbeiten", waren sich die Partner im Projekt einig. Das bundesweit einmalige Experiment mit 60 Teilnehmern ist im September gestartet und läuft bis Ende 2014. Es wurde von der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände initiiert und wird operativ umgesetzt vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft. Im Norden sind das Jobcenter Schwalm-Eder und das Jobcenter Waldeck-Frankenberg mit je 15 Plätzen und zusammen 1,5 Stellen Aufstiegscoach beteiligt. Im Süden ist es die MainArbeit Kommunales Jobcenter Offenbach mit 30 Plätzen und 1,5 Stellen. Gefördert werden die Projekte mit einem Volumen von über einer halben Million Euro je zur Hälfte vom Hessischen Sozialministerium und von den beteiligten Jobcentern.

Die "Aufstiegscoaches" sollen Wege in besser qualifizierte und deshalb besser bezahlte Jobs erschließen helfen und Beschäftigte in die Lage versetzen, dass sie ihren Lebensunterhalt möglichst ohne ergänzende Hilfen vom Jobcenter bestreiten können. Sie sollen im Gespräch mit Unternehmen und neuem Arbeitnehmer Probleme im Betriebsalltag aufspüren und Hilfe anbieten, um das Beschäftigungsverhältnis zu stabilisieren. In einem weiteren Schritt sollen sie ausloten, welche berufsbegleitende Qualifizierung oder Erprobung auf einem anderen Arbeitsplatz dem Arbeitnehmer ermöglicht, in eine anspruchsvollere und damit besser bezahlte Tätigkeit aufzusteigen.

Die beiden Pilotprojekte vermitteln, qualifizieren und begleiten zum Aufstieg arbeitslose ebenso wie erwerbstätige Arbeitslosengeld-II-Empfänger, darunter auch Minijobber. Die Ziele sind ehrgeizig: 40 Prozent Vermittlungsquote, 60 Prozent Nachhaltigkeitsquote, 25 Prozent Qualifizierungsquote und 70 Prozent Aufstiegsquote, also Gehaltserhöhung sowie Wegfall bzw. deutliche Verminderung der ergänzenden Leistungen aus Steuermitteln. Nach den ersten 3 Monaten Vorbereitungsphase sind die Teilnehmer aktiviert und motiviert. Jetzt geht es in die Vermittlungsphase. Dazu gewinnen die Aufstiegscoaches Betriebe als Partner und Kunden. Die Teilnehmer erkennen realistische Einstiegsmöglichkeiten in Arbeit, wozu sie beruflich flexibel und mobil sein müssen. Der Aufstiegscoach gibt Hilfestellung beim Bewerben und räumt Probleme bei fehlender Kinderbetreuung aus dem Weg. In der Qualifizierungs- und Aufstiegsphase berät der Aufstiegscoach Betriebe und Teilnehmer bei der individuellen Arbeitsplatzanalyse und denkbaren Qualifizierungsbausteinen, die sich der Teilnehmer berufsbegleitend erarbeiten soll.

"Das Projekt 'Aufstiegscoach' ist ambitioniert und erfolgreich angelaufen", sagte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner. In Hessen gebe es mehr als 80.000 erwerbstätige Menschen mit ergänzendem Leistungsbezug. Diese Menschen sollen verstärkt in den Fokus genommen werden und Hilfestellung bei der beruflichen Weiterentwicklung erhalten. "Hier neue Wege zu gehen, hilft den betroffenen Menschen und ist zugleich ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung des Fachkräftemangels. Viele dieser Menschen haben Fähigkeiten und Talente, die es zu entwickeln lohnt", so Grüttner.

Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), erläuterte: "Die bundesweit einmaligen Pilotprojekte sind ein Experiment des Förderns. Wenn sie gelingen, dann sind auf der Treppe zu einem Leben aus eigener Kraft die entscheidenden ersten Stufen genommen: Einstieg, Stabilisierung, und Qualifizierung. Die Anstrengung wird mit einem Aufstieg in besser bezahlte Arbeit belohnt". Seit zehn Jahren habe die hessische Wirtschaft 200.000 sozialversicherte Arbeitsplätze geschaffen. Die unbefristete Vollzeitstelle sei weiter der Normalfall. Und es gebe 120.000 Arbeitslose und 50.000 Langzeitarbeitslose weniger. Die neue Philosophie des "Förderns und Forderns" sei erfolgreich gewesen. Sie müsse jetzt aber weiter verbessert werden. Denn nach einem ersten Einstieg in Arbeit würden zu viele erneut arbeitslos oder müssten über lange Zeit neben ihrem Lohn ergänzendes Arbeitslosengeld II beziehen.

Dr. Frank Martin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, unterstrich die wichtige Rolle die, die hessischen Betriebe in diesem Pilotprojekt spielen: "Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass es gerade für langzeitarbeitslose Menschen fast unmöglich ist, den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu finden. Besonders in konjunkturell schwierigen Zeiten haben sie das Nachsehen. Umso wichtiger ist eine Initiative, die durch die hessischen Unternehmen vorangetrieben wird. Wir brauchen mehr Betriebe, die bereit sind sich dieser Aufgabe zu stellen. Die vielen erwerbstätigen Arbeitslosengeld II-Bezieher in Hessen, die ohne finanzielle Hilfen des Staates den eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Familien nicht selbstständig bestreiten können, haben bessere Perspektiven verdient. Dafür lohnt es sich gemeinsam die Initiative zu ergreifen."

Dr. Matthias Schulze-Böing, Geschäftsführer der MainArbeit, dem kommunalen Jobcenter der Stadt Offenbach, betont den innovativen Charakter des Projekts: "Bisher endete die Betreuung durch das Jobcenter meist nach der Vermittlung in eine Arbeitsstelle. Dieses Projekt geht weiter. Arbeitsverhältnisse werden durch intensive Betreuung und passgenaue Qualifizierung stabilisiert. Wenn das klappt, können wir Menschen aus der Niedriglohnfalle führen und ihnen eine stabile Berufsperspektive erarbeiten. Wir freuen uns über das Engagement der hessischen Unternehmerverbände und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit."

Wanda Krautter, Aufstiegscoach des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft im Pilotprojekt Offenbach, erläuterte, was ein Aufstiegscoach macht. "Wir beginnen mit einer Stärken-Schwächen-Analyse, schauen, wo genau es klemmt, wie nächste Schritte aussehen könnten und nehmen die Betroffenen dabei im Zweifel auch an die Hand." Teilziele würden gemeinsam festgelegt, schrittweise so erste Erfolge verbucht. "Der bestandene PC-Kurs, ein vielversprechendes Praktikum oder der Ausbau der Kinderbetreuung sind für unsere Teilnehmer wichtige Erfolgserlebnisse, um motiviert den beruflichen Aufstieg anzugehen." Für den Aufstieg werden gemeinsam mit den Arbeitgebern Möglichkeiten geprüft, ob eine bestehende Beschäftigung ausgebaut werden kann und wo Ansätze für eine passgenaue Qualifizierung liegen. "Dies ist gerade für kleine Unternehmen ohne eigene Personalentwicklung eine Chance auf eine weitsichtige Personalpolitik."

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