Nach einem anstrengenden Tag in einem Möbelhaus gönnt sich Claudia Dvoracek erst mal eine kleine Erfrischung bevor sie ihre Kinder zu Bett bringt. Die letzten Tage und Wochen waren stressig für sie, denn Wände wollen gestrichen, Möbel besorgt und Spielzeug angeschafft werden. In den nächsten Tagen kommt das Jugendamt und schaut sich die Räumlichkeiten der neuen Tagesmutter genau an. Die 38-Jährige Leipzigerin hatte schon seit Längerem die Idee zur Selbständigkeit, denn bald sollte ihr befristeter Arbeitsvertrag auslaufen.
Seit der Geburt ihrer Zwillinge im Jahr 2001 ist die gelernte Einzelhandelskauffrau alleinerziehend und meistert eigenverantwortlich Haushalt, Familie und Berufsleben. Das war nicht immer einfach.
Als die Leipzigerin im Anschluss an die Elternzeit wieder in ihren Beruf zurückkehren wollte und ihren Arbeitgeber - ein Sportgeschäft - fragte, ob Sie der Kinder wegen künftig im Frühdienst arbeiten könne, bot man ihr nur einen Aushilfsjob an. Damit hätte Sie den Unterhalt für sich und die Kinder aber nicht bestreiten können. Als ihre Filiale kurze Zeit später schloss, fiel die engagierte junge Frau in die Arbeitslosigkeit.
"Ich möchte ein Vorbild für meine Kinder sein und ihnen Fleiß beibringen" sagt Claudia Dvoracek und bestätigt, dass sie immer positiv gedacht hat und wusste, dass es weitergeht. Über das Jobcenter Projekt "Neue Wege für Alleinerziehende", das der Bildungsträger Arbeit und Leben koordiniert, erhielt sie im Herbst 2009 Bewerbungstrainings und nahm an Anti-Stress Nachmittagen teil, "um innerlich zur Ruhe zu finden", wie sie sagt. Rückblickend meint sie, dass besonders die Auffrischung der Computerkenntnisse sehr hilfreich war, denn bereits nach der ersten Bewerbung im Jahr 2010 hat es mit einer neuen Stelle geklappt. Seitdem beriet sie wieder als Fachverkäuferin für Sportartikel die Kunden. Ihr neuer Arbeitgeber schätzte ihre fröhliche und angenehme Art und kam ihr auch bei den Arbeitszeiten entgegen. So ließen sich erstmalig die Familie und Beruf vereinbaren. Ein Wermutstropfen blieb jedoch: Das Einkommen reichte nicht aus, um den Lebensunterhalt für sie und die Zwillinge komplett zu tragen. Das war auch ein Grund, weshalb Claudia Dvoracek im Sommer 2012 nach eingehender Beratung durch ihre Arbeitsvermittlerin die vom Jobcenter Leipzig geförderte Weiterbildung zur Tagesmutter absolvierte. Dies hat der jungen Frau den Weg in eine neue berufliche Zukunft geebnet.
Seit Mitte September gilt ihre Aufmerksamkeit nun drei kleinen Persönchen, welche keinen Platz in einer Kita bekommen haben. "In einigen Wochen werde ich dann sogar fünf Kinder betreuen und diese Zeit werde ich genießen. Meine Zwillinge sind mittlerweile schon in der Schule und ich erlebe jetzt intensiv die Entwicklung der Kleinen mit. Das freut mich", berichtet die frisch gebackene Tagesmutter.
Den Schritt in die Selbständigkeit fördert die Agentur für Arbeit Leipzig mit einem Gründerzuschuss.
"Dieses schöne Beispiel zeigt doch, dass Alleinerziehende keineswegs chancenlos sind. Auch wenn es manchmal etwas schwerer ist, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, gibt es doch vielversprechende Mittel und Wege. Für alleinerziehende Männer und Frauen haben wir etwa gemeinsam mit kompetenten und erfahrenen Partner wie Arbeit und Leben verschiedene Förderprojekte auf die Beine gestellt, in denen Alleinerziehende individuell qualifiziert, beraten und bei allen sonstigen Dingen unterstützt werden. Selbständigkeit kann zum Beispiel ein solcher Weg sein. Aber nicht alle sind wie Claudia Dvoracek für den Schritt in die Selbständigkeit gemacht, sondern streben eine Beschäftigung bei einem Arbeitgeber an. Deshalb gibt es für die Arbeitgeber, die Alleinerziehende einstellen, auch verschiedene Zuschussmöglichkeiten. Meine Botschaft lautet: alleinerziehende Männer und Frauen sind sehr häufig besonders motiviert, engagiert und sie bringen viele Potenziale mit, die jedes Unternehmen bereichern", so Dr. Simone Simon, Geschäftsführerin des Jobcenters Leipzig.
Hintergrundinformation
Im Rahmen der Fachkräfteoffensive des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und der Bundesagentur für Arbeit werden auch die Potenziale alleinerziehender Frauen und Männer in den Blick genommen, denn in dieser Zielgruppe schlummern Reserven, die einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung der Zukunft leisten können. Am 04. Juni fiel der Startschuss für die Initiative "Beschäftigungschancen für Alleinerziehende erschließen". An 22 Standorten in 14 Bundesländern sollen die bereits bestehenden Aktivitäten und Projekte gebündelt werden, um Alleinerziehende für den Arbeitsmarkt zu aktivieren. Der Standort Leipzig beteiligt sich unter der Bezeichnung "Durchstarten - Alleinerziehende in Leipzig" an dieser Initiative. Das zentrale Ziel der Initiative besteht darin, Unternehmen von den Potenzialen Alleinerziehender zu überzeugen und Wege aus der Arbeitslosigkeit zu eröffnen.
An der Leipziger Initiative sind die Agentur für Arbeit, das Jobcenter Leipzig und weitere Partner wie der Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, die Stadt Leipzig sowie die Bildungsträger Arbeit und Leben Sachsen, Consulting Innovation Training GmbH und JaRiKo - Sozialer Ring gGmbH beteiligt.
Seit der Geburt ihrer Zwillinge im Jahr 2001 ist die gelernte Einzelhandelskauffrau alleinerziehend und meistert eigenverantwortlich Haushalt, Familie und Berufsleben. Das war nicht immer einfach.
Als die Leipzigerin im Anschluss an die Elternzeit wieder in ihren Beruf zurückkehren wollte und ihren Arbeitgeber - ein Sportgeschäft - fragte, ob Sie der Kinder wegen künftig im Frühdienst arbeiten könne, bot man ihr nur einen Aushilfsjob an. Damit hätte Sie den Unterhalt für sich und die Kinder aber nicht bestreiten können. Als ihre Filiale kurze Zeit später schloss, fiel die engagierte junge Frau in die Arbeitslosigkeit.
"Ich möchte ein Vorbild für meine Kinder sein und ihnen Fleiß beibringen" sagt Claudia Dvoracek und bestätigt, dass sie immer positiv gedacht hat und wusste, dass es weitergeht. Über das Jobcenter Projekt "Neue Wege für Alleinerziehende", das der Bildungsträger Arbeit und Leben koordiniert, erhielt sie im Herbst 2009 Bewerbungstrainings und nahm an Anti-Stress Nachmittagen teil, "um innerlich zur Ruhe zu finden", wie sie sagt. Rückblickend meint sie, dass besonders die Auffrischung der Computerkenntnisse sehr hilfreich war, denn bereits nach der ersten Bewerbung im Jahr 2010 hat es mit einer neuen Stelle geklappt. Seitdem beriet sie wieder als Fachverkäuferin für Sportartikel die Kunden. Ihr neuer Arbeitgeber schätzte ihre fröhliche und angenehme Art und kam ihr auch bei den Arbeitszeiten entgegen. So ließen sich erstmalig die Familie und Beruf vereinbaren. Ein Wermutstropfen blieb jedoch: Das Einkommen reichte nicht aus, um den Lebensunterhalt für sie und die Zwillinge komplett zu tragen. Das war auch ein Grund, weshalb Claudia Dvoracek im Sommer 2012 nach eingehender Beratung durch ihre Arbeitsvermittlerin die vom Jobcenter Leipzig geförderte Weiterbildung zur Tagesmutter absolvierte. Dies hat der jungen Frau den Weg in eine neue berufliche Zukunft geebnet.
Seit Mitte September gilt ihre Aufmerksamkeit nun drei kleinen Persönchen, welche keinen Platz in einer Kita bekommen haben. "In einigen Wochen werde ich dann sogar fünf Kinder betreuen und diese Zeit werde ich genießen. Meine Zwillinge sind mittlerweile schon in der Schule und ich erlebe jetzt intensiv die Entwicklung der Kleinen mit. Das freut mich", berichtet die frisch gebackene Tagesmutter.
Den Schritt in die Selbständigkeit fördert die Agentur für Arbeit Leipzig mit einem Gründerzuschuss.
"Dieses schöne Beispiel zeigt doch, dass Alleinerziehende keineswegs chancenlos sind. Auch wenn es manchmal etwas schwerer ist, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, gibt es doch vielversprechende Mittel und Wege. Für alleinerziehende Männer und Frauen haben wir etwa gemeinsam mit kompetenten und erfahrenen Partner wie Arbeit und Leben verschiedene Förderprojekte auf die Beine gestellt, in denen Alleinerziehende individuell qualifiziert, beraten und bei allen sonstigen Dingen unterstützt werden. Selbständigkeit kann zum Beispiel ein solcher Weg sein. Aber nicht alle sind wie Claudia Dvoracek für den Schritt in die Selbständigkeit gemacht, sondern streben eine Beschäftigung bei einem Arbeitgeber an. Deshalb gibt es für die Arbeitgeber, die Alleinerziehende einstellen, auch verschiedene Zuschussmöglichkeiten. Meine Botschaft lautet: alleinerziehende Männer und Frauen sind sehr häufig besonders motiviert, engagiert und sie bringen viele Potenziale mit, die jedes Unternehmen bereichern", so Dr. Simone Simon, Geschäftsführerin des Jobcenters Leipzig.
Hintergrundinformation
Im Rahmen der Fachkräfteoffensive des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und der Bundesagentur für Arbeit werden auch die Potenziale alleinerziehender Frauen und Männer in den Blick genommen, denn in dieser Zielgruppe schlummern Reserven, die einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung der Zukunft leisten können. Am 04. Juni fiel der Startschuss für die Initiative "Beschäftigungschancen für Alleinerziehende erschließen". An 22 Standorten in 14 Bundesländern sollen die bereits bestehenden Aktivitäten und Projekte gebündelt werden, um Alleinerziehende für den Arbeitsmarkt zu aktivieren. Der Standort Leipzig beteiligt sich unter der Bezeichnung "Durchstarten - Alleinerziehende in Leipzig" an dieser Initiative. Das zentrale Ziel der Initiative besteht darin, Unternehmen von den Potenzialen Alleinerziehender zu überzeugen und Wege aus der Arbeitslosigkeit zu eröffnen.
An der Leipziger Initiative sind die Agentur für Arbeit, das Jobcenter Leipzig und weitere Partner wie der Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, die Stadt Leipzig sowie die Bildungsträger Arbeit und Leben Sachsen, Consulting Innovation Training GmbH und JaRiKo - Sozialer Ring gGmbH beteiligt.
