Rund 1,21 Millionen von der Polizei registrierte Straßenverkehrsunfälle ereigneten sich im ersten Halbjahr 2025 in Deutschland. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren dies zwar zwei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, jedoch wurden dabei 175.000 Menschen verletzt – 1.322 Personen sogar tödlich, was einem Anstieg um 25 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Gerade bei Unfällen im Straßenverkehr kann jede Minute über Leben oder Tod entscheiden. Ersthilfe ist daher essenziell wichtig, bis die Rettungskräfte eintreffen. Es reicht nicht aus, lediglich im Rahmen der Führerscheinausbildung einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Entscheidend ist vielmehr, die Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Nur wenn alle wissen, wie sie im Ernstfall handeln müssen, werden unsere Straßen sicherer“, appelliert Isabella Finsterwalder, Pressesprecherin des Automobilclub KS e.V., an die Bevölkerung.
Erste Hilfe ist Pflicht
Wie wichtig regelmäßige Auffrischungskurse sind, zeigt auch eine Umfrage im Namen des Deutschen Roten Kreuzes von 2024: Hier zeigte sich deutlich, dass das Wissen tendenziell nachlässt, je länger der Kurs zurückliegt. Laut Umfrage war es bei 55 Prozent der Bevölkerung mehr als zehn Jahre her, seit ein Kurs besucht wurde. Was vielen zudem nicht bewusst ist: In Deutschland besteht nach § 323c Strafgesetzbuch die Pflicht, Erste Hilfe zu leisten – sofern sich daraus keine erhebliche Gefahr für den Ersthelfer ergibt und damit auch keine andere wichtige Pflicht verletzt wird. Sollte es nicht möglich sein, direkt einzugreifen – etwa an einer sehr gefährlichen Stelle auf der Autobahn –, ist dennoch ein Notruf oder eine anderweitige Alarmierung von Hilfskräften zumutbar. Unterlassene Hilfeleistung kann entsprechend mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe bestraft werden.
World First Aid Day 2025
Der Welt-Erste-Hilfe-Tag, der jedes Jahr am zweiten Samstag im September stattfindet, dient global dazu, die Bereitschaft in der Bevölkerung für Erste Hilfe zu stärken und Menschen weltweit zu ermutigen, lebensrettende Maßnahmen zu erlernen. Aber auch generell soll dadurch das Bewusstsein für das Thema geschärft werden. Initiiert wurde der Welttag der Ersten Hilfe im Jahr 2000 von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Halbmondgesellschaften (IFRC). Seitdem feiern die nationalen Gesellschaften des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds weltweit diesen Anlass mit lokalen Veranstaltungen, Aufklärungskampagnen und Bürgerinitiativen. In diesem Jahr fokussiert die Kampagne den Zusammenhang zwischen Erster Hilfe und Klimawandel. Unter dem Motto „Leben retten in einem sich wandelnden Klima“ beleuchtet der Welttag, wie extreme Wetterbedingungen und Umweltveränderungen die Vorbereitung auf Notfälle beeinflussen.