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DB boykottiert Fahrradmitnahme nach Frankreich

ADFC lobt französisches TGV-Vorbild und warnt vor weiteren Einschnitten: Neue ICE-Schnellstrecke Frankfurt-Paris jetzt ohne Angebote für Radreisende

(lifePR) (Bremen, )
Der Start des französischen Hochgeschwindigkeitszuges TGV auf der neuen Verbindung Stuttgart-Paris ist auch für Radreisende ein Meilenstein. Denn vom 10. Juni an bietet der TGV POS seinen Kunden vier reservierbare Fahrrad-Stellplätze pro Zug.

Heidi Wright, stellvertretende Bundesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sieht das Angebot im Flaggschiff der französischen Eisenbahn als "vorbildlich" an: „Im Interesse der Radreisenden können wir nur hoffen, dass der TGV bald auf vielen weiteren Strecken in Deutschland fährt, um die Fahrradmitnahme im schnellen Fernverkehr auch hierzulande durchzusetzen“, sagt Wright anlässlich des TGV-Auftaktes am kommenden Wochenende.

Von der Deutschen Bahn, so Wright, seien derzeit keine konstruktiven Schritte in dieser Sache zu erwarten. Denn der Ende Mai von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) gemachte Vorschlag, die Fahrradmitnahme im ICE testweise einzuführen, droht nun am Widerstand der DB-Konzernspitze zu scheitern – trotz des positiven Echos vieler Verkehrsexperten auf Tiefensees Vorstoß.

Während die französische SNCF derzeit ihre TGV-Züge mit flexiblen Mehrzweckabteilen für die reservierbare Mitnahme von Fahrrädern ausrüstet, verweist die DB noch immer auf deren angebliche „Unwirtschaftlichkeit“ im ICE und auf die „Anfälligkeit für Verspätungen“ – ohne allerdings diese Argumente näher zu belegen.

Angesichts der ersten TGV-Verbindung in Baden-Württemberg setzen Verkehrspolitiker wie der tourismuspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Ernst Burgbacher, nun auf positive Signalwirkung: „Das französische Beispiel zeigt, dass es auch anders geht.“ Es sei zu wünschen, so der Freiburger Abgeordnete, dass der jetzt eingetretene Wettbewerb im schnellen Fernverkehr zu einem Umdenken bei der Deutschen Bahn AG führt.

TGV-Radmitnahme: Buchung per DB-System nicht möglich

Dort allerdings scheinen die Signale weiter auf „rot“ zu stehen: Denn derzeit wird selbst die Fahrradmitnahme im neuen TGV von der Deutschen Bahn behindert: In den DB-Buchungssystemen ist der TGV nicht für die Fahrradmitnahme ausgewiesen, eine Reservierung der Radstellplätze ist auf diesem Wege für deutsche Kunden nicht möglich.

„Es ist ein Affront, dass die DB trotz jahrelanger Vorbereitung keine Reservierungsmöglichkeit anbietet“, so Heidi Wright. Laut DB soll dies erst im Dezember 2007 möglich sein, offiziell „aufgrund technischer Probleme“, so ein Bahnsprecher auf ADFC-Anfrage. TGV-Kunden mit Rad können bis dahin nur über die Verkaufsstellen der SNCF ihre Fahrradtickets buchen.

Dieses einem Boykott des TGV-Angebotes gleichkommende Verhalten der DB passt ins Bild: Denn die Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme im nationalen und internationalen Fernverkehr der Deutschen Bahn verschlechtern sich kontinuierlich, trotz großer Nachfrage: Auch auf der neuen Hochgeschwindigkeits-Verbindung Frankfurt/Main-Paris, die ebenfalls am 10. Juni ihren fahrplanmäßigen Betrieb aufnimmt, wird die Radmitnahme (bisher im EuroCity möglich) durch den ICE-Einsatz ganz nebenbei abgeschafft.

„Diese Absurdität muss schnellstmöglich beendet werden“, fordert auch der Grüne Europa-Abgeordnete Michael Cramer, „deshalb ist die DB AG aufgefordert, ihre ablehnende Haltung aufzugeben und eine Fahrradmitnahme auch im ICE zu ermöglichen.“ Gestützt wird diese Forderung auch durch entsprechende Erklärungen des Europaparlamentes sowie des Deutschen Bundestages.
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