NABU bringt den Vollhöfner Wald auf den Rathausmarkt
Hamburger Parteien sollen vor Bürgerschaftswahl Stellung zum Erhalt des Waldes beziehen
(lifePR) (Hamburg, )Rund 100 Menschen folgten dem Aufruf, teils als Bäume oder tierische Waldbewohner verkleidet. Gemeinsam entrollten sie ein überdimensionales Banner mit der Aufschrift „Hamburg wählt: Völli bleibt“. Der NABU hatte bereits im September ein Protestmailing gestartet, bei dem mittlerweile mehr als 7200 Menschen Hamburgs Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher auffordern, den Vollhöfner Wald dauerhaft zu erhalten. „Es ist einfach skandalös, dass überall über Klimaschutz und Walderhalt geredet wird, vor der eigenen Haustür dann aber doch andere Dinge für wichtiger gehalten werden“, erklärte Ostwald.
Hintergrund: Beim Vollhöfner Wald, der zuletzt durch eine mittlerweile beendete Baumbesetzung in den Medien präsent war, handelt es sich um einen natürlich entstandenen, ca. 45 Hektar großen Naturwald von hoher ökologischer Wertigkeit. Rein rechtlich ist der Wald Teil des Hafengebietes und wurde 2016 durch die Hafenplanungsverordnung Altenwerder West von der Hafenerweiterung in die Hafennutzung überführt. Dagegen klagen NABU und BUND. Mehr dazu unter: www.NABU-Hamburg.de/vollhoefnerwald
Die Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation erklärte in einem Schreiben an den NABU Hamburg vom 17. Oktober 2019 zur Zukunft des Vollhöfner Waldes: „Eine Entwicklung des Areals erfolgt voraussichtlich nicht vor 2023.“ Es besteht also keine akute Gefahr für den Wald, wie bereits in den vergangenen Wochen publik wurde. Der NABU fordert allerdings die Hamburger Politik auf, in Zeiten von Artenschwund und Klimakrise ein deutliches Zeichen zu setzen und sich für den Erhalt des Waldes auch über das Jahr 2023 hinaus und seine dauerhafte Sicherung einzusetzen.
Jeden Sonntag um 11 Uhr lädt die Klimaschutz-Initiative Vollhöfner Wald zum Waldspaziergang ein. Jede*r Hamburger*in kann sich hierbei selbst ein Bild von der Schönheit und Wertigkeit des Vollhöfner Waldes machen. Zurzeit findet vor Ort nur eine Kundgebung statt, da die HPA als Hausherrin mit Hinweis auf die kürzlich beendete Besetzung den Spaziergang im Wald untersagt. Der NABU wird sich dafür einsetzen, dass die Hamburger*innen den Vollhöfner Wald weiterhin erleben dürfen und die Spaziergänge fortgesetzt werden können.