"Die Arbeit wird uns nicht ausgehen"
Zukunftsmanager Dr. Pero Mićić beim Neujahrsempfang des Marketing-Club Niederbayern
(lifePR) (Landshut, )„Die Menschen werden sich immer mit etwas identifizieren und darstellen wollen“, sagte Mićić. „Sie werden zum Beispiel auch immer Musik oder andere Dinge genießen wollen. Diese Konstanten bleiben. Nur das Was und das Wie ändert sich.“ Damit ein Unternehmer sein künftiges Geschäftsmodell findet, muss er seine Firma und seinen Markt laut Mićić durch fünf Zukunftsbrillen betrachten. Jede Brille steht für eine zentrale Frage, mit der die Unternehmensstrategie ausgerichtet werden kann. Wie sieht die wahrscheinliche Zukunft aus? Welche überraschenden Szenarien könnten auftreten? Wie ist Zukunft gestaltbar? Wie plane ich die Zukunft? Und wie erlebe ich die Zukunft?
Aus den Antworten auf diese Fragen sollten Unternehmer und Führungskräfte eine Vision entwickeln – eine konkrete Annahme der Zukunft. „Wir brauchen etwas, auf das wir hinarbeiten können“, sagte Mićić. „Menschen, die sich auf etwas freuen, sind leistungsstärker, glücklicher und gesünder.“ Die Künstliche Intelligenz solle dabei nicht als Bedrohung wahrgenommen werden, sondern als Vehikel für den eigenen Aufstieg gesehen werden: „Unternehmen müssen die neuen technischen Möglichkeiten für sich und ihre Kunden nutzen. Sonst werden sie von der Entwicklung überholt.“
Außerdem sollten beim Durchspielen verschiedener Konstellationen immer auch aggressive, intelligente Chinesen und der Google-Mutterkonzern Alphabet miteinbezogen werden. Das war der vielleicht wertvollste Tipp des Experten an diesem Abend: Jeder sollte seine unternehmerische Zukunft mit internationaler und digitaler Konkurrenz denken. Das hilft auf die Sprünge.
Mićić zeichnete ein Zukunftsbild mit Menschen, die immer technischer werden. Von einem Internet, das nicht mehr hinter einem Bildschirm steckt, sondern die reale und virtuelle Welt verschmelzen lässt. Einfaches Beispiel: Die Kontaktlinse, die Paare verkuppelt, indem sie zu jedem Menschen, dem man begegnet, die Wahrscheinlichkeit gemeinsamer Vorlieben anzeigt.
Bei allen Entwicklungssprüngen, die da kommen werden: „Die Maschine braucht den Menschen, um von ihm geschaffen und betrieben zu werden, um ihm nützlich zu sein“, sagte Mićić. „Und weil es auf der Welt noch so viel zu verbessern gibt, wird den Menschen auch die Arbeit nicht ausgehen.“ Aus politischer Sicht brauche es zum Beispiel unbedingt Technologien, die anzeigen, wann jemand lügt. Aus ökologischer Sicht müsse die Dekarbonisierung vorangetrieben werden. Dabei wird CO2 als Rohstoff gesehen, aus der Luft gewonnen und unter anderem als Treibstoff genutzt.
Als Vorbild, um auf Geschäftsprojekte der Zukunft zu kommen, empfahl Mićić übrigens den Tesla-Gründer Elon Musk. Denn ihn zitierte er so: „Ich versuche jeden Tag, an die Zukunft zu denken und dabei nicht traurig zu sein.“
Der Zeichner Matthias Schwert hielt den gesamten Vortrag in einem riesigen Echtzeit-Mindmap fest. Dieses Werk überreichte MCN-Präsident Jürgen Wachter an den Hauptsponsor des Abends, die MIPA SE aus Essenbach.