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Sicher unterwegs mit dem Stand-Up-Paddle-Board

Stand-Up-Paddling ist eine beliebte Sportart für Wasserbegeisterte jeden Alters. Doch Vorsicht: Verbraucher:innen sollten Sicherheitshinweise beachten, um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden. Die Wahl von Board und Zubehör ist entscheidend.

(lifePR) (Berlin, )
Ob auf dem heimischen See, dem Fluss in der Stadt oder auf dem Meer: Stand-Up-Paddling (SUP) oder Stehpaddeln erfreut sich großer Beliebtheit. Stand-Up-Paddle-Boards eignen sich sowohl für gemütliche Touren als auch für sportliche Paddelrennen. An vielen Badestellen können Interessierte die schwimmfähigen SUP-Boards inklusive Zubehör ausleihen. Für Vielpaddler:innen kann sich auch der Kauf eines eigenen SUP-Boards lohnen. „Beim Ausleihen eines Boards können sich Verbraucher:innen ausprobieren und bekommen eine erste Vorstellung davon, was sie für den Sport benötigen und worauf sie beim Kauf achten sollten“, sagt André Siegl, Experte für Arbeits- und Gesundheitsschutz beim TÜV-Verband. Die Auswahl an Boards ist groß. Es sollte für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet sein und zum eigenen Körper passen. Der TÜV-Verband gibt Tipps zum Kauf und zur sicheren Nutzung von Stand-Up-Paddle-Boards.

Auswahl eines SUP-Boards: Inflatable oder Hardboard?

SUP-Boards lassen sich in feste Hardboards und aufblasbare Boards, so genannte Inflatables, unterteilen. Letztere bestehen aus einem zweilagigen PVC-Material. Die beiden Schichten werden mit Fäden vernäht und verklebt. Durch das Aufpumpen werden die Fäden gespannt und das Board erhält seine Steifigkeit. Inflatables haben den Vorteil, dass sie platzsparend gelagert und komfortabel transportiert werden können. Sie sind vor allem für Paddler:innen mit wenig oder gar keiner Erfahrung geeignet. Meist sind sie zwischen 270 und 300 cm lang. Siegl: „Als Faustregel gilt: Je größer der Paddler, desto größer sollte das Board sein. Für welche Board-Länge sich Paddler:innen letztendlich entscheiden, hängt aber auch von Können und Vorlieben ab.“

Für erfahrene Paddler:innen mit genügend Lager- und Transportfläche eignen sich Hardboards. Sie bestehen meist aus Carbon oder Fiberglas und haben den Vorteil, dass sie im Vergleich zu Inflatables eine höhere Steifigkeit aufweisen und somit besser im Wasser liegen. Dadurch kann eine höhere Geschwindigkeit und Stabilität erreicht werden. Doch Vorsicht: Durch die harten Materialien besteht beim Stürzen ein erhöhtes Verletzungsrisiko.

SUP-Boards unterscheiden sich je nach Nutzungszweck ihrer Besitzer:innen. So gibt es stabile Touring-Boards für Langstrecken-Paddler:innen, Racing-Boards für Geschwindigkeitsfans, Wildwasserboards für das Paddeln auf unruhigen Gewässern, breite Yoga-Boards oder Tandem-Boards für zwei Personen.

Lange Boards gleiten stabiler als kurze. Je schmaler sie sind, desto schneller fahren sie. „Wer ein Kind oder einen Hund mitnehmen möchte, sollte ein breiteres Board wählen, da es stabiler auf dem Wasser liegt“, sagt Siegl. Auch die Dicke des SUP-Boards spiele eine Rolle: Dicke Boards mit großem Volumen haben mehr Auftrieb und können daher mehr Gewicht tragen. Für Sportler:innen gilt: Boards mit schmalem Heck eignen sich gut für Surfmanöver. Dünne Boards fühlen sich standstabiler an als dicke Boards.

Bei den SUP-Boards gibt es je nach Hersteller und Preis große Unterschiede hinsichtlich der verwendeten Materialien, wie Folien und Klebungen sowie bestimmter Konstruktions- und Designmerkmale. Günstige Inflatables sind bereits ab etwa 200 Euro erhältlich. Tiefer in die Tasche greifen müssen Verbraucher:innen für Hardboards. Hier beginnen die Preise erst bei rund 1.000 Euro.

Finne, Paddel, Leash: Kaufhinweise für SUP-Zubehör

Ohne eine oder mehrere Finnen an der Unterseite des SUP-Boards könnten sich Paddler:innen nicht auf dem Wasser fortbewegen und würden sich nur im Kreis drehen. Siegl: „Finnen dienen der Stabilität und beeinflussen die Fahrgeschwindigkeit. In flachen, ruhigen Gewässern kann eine einzelne Finne in der Mitte des Boards ausreichen. Wer in Wellen oder Strömungen unterwegs ist, sollte neben einer großen Mittelfinne zwei Seitenfinnen verwenden.“

Bei der Wahl des Paddels sollten Verbraucher:innen darauf achten, dass es 15 bis 30 cm größer ist als die paddelnde Person. Viele Paddel sind in der Länge verstellbar und lassen sich in kleine Teile zerlegen. Außerdem sollte das Paddel nicht zu schwer sein und auf dem Wasser schwimmen können.

Praktisch sind auch Befestigungsmöglichkeiten für wasserdichte Seesäcke, um Gegenstände transportieren zu können. „Das bewährteste Befestigungssystem besteht aus einer gekreuzten Bungee-Schnürung vorne, einem mittigen D-Ring an der Nase zum Schleppen und einem D-Ring am Heck zum Befestigen einer Leine“, sagt Siegl. Eine spiralförmige flexible Sicherheitsleine (engl.: Leash) um Fußgelenk oder Wade  verhindert, dass Paddler:innen nach einem Sturz ins Wasser von ihrem Board getrennt werden. Dabei sollte die Leine genügend Spiel haben, denn zu kurze Leinen behindern die Bewegungsfreiheit im Falle eines Sturzes. Im Fließwasser sollte die Sicherungsleine nicht am Fuß befestigt sein, sondern an einem Gürtel oder an der Schwimm-/Rettungsweste und mit einem Quick-Release-Verschluss im Notfall schnell zu lösen sein.

Prüfzeichen geben Auskunft über Qualität und Langlebigkeit

Die Qualität der Materialien ist entscheidend für die Langlebigkeit von SUP-Boards. Unabhängige Prüfzeichen bieten eine gute Orientierung in Sachen Sicherheit und Qualität. „Trägt ein Board das Prüfzeichen eines TÜV-Unternehmens, erfüllt es die Anforderungen an Materialbeschaffenheit, Belastbarkeit und Stabilität und ist somit sicher im Gebrauch“, sagt Siegl. „Die TÜV-Labore führen umfangreiche Simulations- und Praxistests durch. Paddler:innen können sicher sein, dass das Board robust gebaut ist, einen stabilen Auftrieb hat und im Rahmen der Nutzlast eine gute Steifigkeit aufweist, also nicht durchhängt.“ Außerdem wird die Standfläche (engl.: Deckpad) auf Sicherheit und Rutschfestigkeit getestet. Die Textur des Deckpads beeinflusst, wie sicher Paddler:innen auf dem Board stehen und verhindert, dass sie nicht bei kleinen Wellen vom Board rutschen.

Auch Zubehör, wie Finnen, Paddel und Sicherheitsleinen werden strengen Prüfungen unterzogen. Dabei handelt es sich nicht nur um Labor- sondern auch um Praxistests. Die TÜV-Sachverständigen testen zum Beispiel, ob die D-Ringe bei starkem Zug sicher am Board halten. So wird sichergestellt, dass die Verbindung zwischen Paddler:in und Board auch starken Strömungen standhält.

Sicherheitstipps für die Nutzung

Paddler:innen sollten gut schwimmen können, um auch schwierige Situationen mit dem SUP besser bewältigen zu können. Zudem ist die Verwendung einer Sicherheitsleine empfehlenswert. Zur Sicherheitsausrüstung gehören außerdem eine Schwimmweste, eine Trillerpfeife und – bei niedrigen Temperaturen – ein Neoprenanzug. Je nach Gewässer oder Entfernung vom Ufer sind Schwimmwesten sogar vorgeschrieben. Schwimmwesten sind so konstruiert, dass sie im Falle eines Sturzes beim Schwimmen unterstützen. Mehr Sicherheit bieten Rettungswesten. Sie haben einen stärkeren Auftrieb als Schwimmwesten und schützen auch bei plötzlicher Ohnmacht vor dem Ertrinken.

SUP-Nutzer:innen sollten sich vor einer Tour über das Wetter informieren und im Falle von Gewitter oder Sturm auf das Paddeln verzichten. Außerdem sollten sie sich vorher gut über das zu befahrende Gewässer informieren. Zu den wichtigsten Infos gehören Wasserstand bzw. Tiefenstruktur, Strömungsverhältnisse, individuelle Regelungen und Sperrzonen sowie Routen der Schifffahrt. Bei der Planung eines SUP-Trips ist es zudem wichtig, auf den Sonnenuntergang zu achten, damit Paddler:innen rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit wieder an Land sind.

TÜV-Verband e.V.

Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.

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