Touchscreens, interaktiver Geschichts-Tacho - die TÜV SÜD-Sonderausstellung im Münchner Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe bietet Besuchern ab 14. Juli für ein ganzes Jahr lang deutsche Automobilgeschichte zum Anfassen. Die Experten tauchen tief ein in die Geschichte der Mobilität ein, zeigen Videos zur Entwicklung der Fahrzeuguntersuchung, Exponate wie Abgas- oder Bremskraftmessgeräte und erzählen die eine oder andere Anekdote zum TÜV-Termin. Startschuss der Vorläuferorganisation von TÜV SÜD zur Fahrzeuguntersuchung war 1910 in Stuttgart. Damals gründete die "Gesellschaft zur Überwachung und Versicherung von Dampfkesseln" eine eigene Abteilung zur "Prüfung von Fahrzeugen und deren Führern" - als Reaktion auf den damals stark zunehmenden Straßenverkehr. "Damit stehen TÜV SÜD und seine Gründer für 100 Jahre sichere Mobilität", sagt Gerhard Müller. "In der Ausstellung zeigen wir die Hintergründe unseres Engagements für die Verkehrssicherheit und bieten einen Ausblick auf die sichere Mobilität von morgen." Ein Kapitel widmet Müller dabei dem spannenden Thema, wie TÜV SÜD die Fahrzeughauptuntersuchung in die Türkei exportierte und wie dort inzwischen die Gleichung Sichere Autos = Sicherer Verkehr funktioniert. Ein weiteres Kapitel gilt der anstehenden Harmonisierung des Auto-TÜV auf EU-Ebene.
Postkarten, Plaketten und Stempel - Ziel ab 1961: Die Verwaltung der periodischen Fahrzeuguntersuchung zu vereinfachen. Mit einer Plakette auf dem Nummernschild, die fortan die Einladung zur HU per Postkarte ersetzt und dem Fahrzeughalter anzeigt, wann er das nächste Mal zur Hauptuntersuchung muss. "Die TÜV-Plakette, das Original, gibt es seit 50 Jahren und auch in Zukunft bei TÜV SÜD", sagt Müller. Stempel, Urkunden, Siegel: Auf der Ausstellung können Besucher die Geschichte der Plakette nachvollziehen.
Messgeräte, Emissionstabellen, gesetzliche Vorgeben - Topthema in den 1980-er Jahren: der Umweltschutz. Zur Hauptuntersuchung kam nun die Abgasuntersuchung (AU). Fortan zeigte eine weitere Plakette auf dem vorderen Nummernschild: Die Emissionswerte des Autos entsprechen den gesetzlichen Vorgaben. Die AU wurde 2010 in die HU intergiert - die vordere Plakette wieder abgeschafft. Jetzt gibt es einen Termin und eine Plakette für beides.
PC und PDA (Handcomputer) - die moderne Hauptuntersuchung ist elektronisch: Fahrsicherheitsassistenten haben in den vergangenen Jahren zu einem deutlichen Plus bei der Verkehrssicherheit gesorgt. Allerdings nur, wenn sie über die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs funktionieren. Deshalb werden heute auch elektronische Assistenzsysteme wie ABS, ESP, Bremsassistent, Kurvenlicht und andere geprüft.
Ladesäulen, induktives Laden, Elektrofahrzeuge - wie vor 100 Jahren steht die Mobilität derzeit an der Schwelle zu einem grundlegenden Wandel: Elektromobilität ist das Thema der Fortbewegung von morgen. "Damit der Verkehr auch in Zukunft sicher bleibt, setzen wir uns für international einheitliche Vorgaben in Sachen Elektroantriebe ein", sagt Müller. TÜV SÜD ist beim Fahren mit Strom Vorreiter in vielfacher Hinsicht - das Engagement reicht von der Hauptuntersuchung für E-Fahrzeuge über Homologation und Batteriesicherheit bis hin zur Entwicklung von Ladestationen sowie zur Schulung von Werkstattpersonal zur Hochvolttechnologie.
Die Ausstellung im Verkehrszentrum des Deutsche Museums öffnet am Donnerstag, 14. Juli ab 17:30 Uhr, der Vortrag von Gerhard Müller beginnt um 18:30 Uhr.
Weitere Informationen rund um die HU unter www.tuev-sued.de.
Ein Spezial zum Thema Elektromobilität gibt es unter www.tuev-sued.de/e-mobility.