SV Perlerlesreut feiert 85-jähriges Jubiläum
Perlesreut. "Ganz schön alt geworden, aber unglaublich jung geblieben - wer möchte das nicht gerne von sich behaupten?" fragte Bürgermeister Manfred Eibl beim Jubiläumsfest des SV Perlesreut. Und der Bürgermeister gab auch gleich die Antwort: Einer könne das mit Fug und Recht von sich behaupten: der 85-jährige SV Perlesreut, "der zum Markt gehört wie die Kirche und die Wirtshäuser." Überhaupt wurde dem Sportverein Perlesreut bei der Feier des 85-jährigen Bestehens viel Lob durch Sport und Politik zuteil. Anerkennung gab es auch für Pfarrer Konrad Eichner für den Festgottesdienst in der Pfarrkirche und die Predigt, mit der der Pfarrherr aus der Seele des Sports sprach. "Selten habe ich eine derart zutreffende Ansprache eines Geistlichen bei einem Sportjubiläum gehört", kommentierte der viel gereiste Bezirksspieleiter Klaus Jacke. Perlesreut hatte sich sein Festtagsgewand angelegt. In der Mehrzweckhalle hatten sich die Gratulanten versammelt, um sich zum Kirchenzug zu formieren. Die Marktkapelle Perlesreut und die Blaskapelle Haus im Wald führten die Vereine BRK, KSB, die FFW Perlesreut, Niederperlesreut, Waldenreut, Heinrichsreit, die weiteren Perlesreuter Vereine der Fischer, Geflügelzucht, Waldverein, Schützen, Fremdenverkehrsverein, Schmalzlerzunft, TC, den SV Prag, TSV Ringelai, SV Röhrnbach, TV Freyung, DJK Fürsteneck, TSV Preying, FC Tittling, DJK-SG Schönbrunn am Lusen und Schmalzdoblschützen Kühbach und natürlich der Fahnenmutter Liselotte Pleintinger mit den Festdamen im stattlichen Zug und fahnenschwenkend zum Gotteshaus.
Mit einem Loblied an den Herrn wurde der Festgottesdienst eröffnet. Die Lesung übernahm SV-Vorsitzender Karl Thoma zum Thema "Einer trage des anderen Last". Dies gelte auch für den Sport, den Fußball, bei dem einer für den anderen kämpfen und beistehen soll". In der Predigt dankte Pfarrer Konrad Eichner allen, die sich seit Bestehen des Vereins darum bemüht haben, dass junge Menschen sich für Sport begeistern lassen. "Damit ein Verein, eine Gemeinschaft, ein Mannschaft über so viele Jahre bestehen kann, braucht es viele aktive Menschen, die sich persönlich einbringen", meinte der Pfarrherr. Jeder versuche sich nach seinen Möglichkeiten einzubringen, damit der Verein unter sportlichen und kameradschaftlichen Gesichtspunkten gut leben kann. Das, was für den sportlichen Bereich gilt, ist auch in anderen Lebenszusammenhängen bedeutsam. "Der persönliche Beitrag, das Engagement jedes Einzelnen ist genauso wichtig in Schule und Beruf, in Familie und Freundeskreis, in Gesellschaft, Politik und Kirche. So gesehen hat auch der Sportverein hier in Perlesreut eine wichtige gesellschaftliche und soziale Aufgabe."
Pfarrer Eichner meinte, junge Menschen lernen beim Sport Toleranz und Teamfähigkeit, sich für ein gemeinsames Ziel einzusetzen. "Das kann nur gelingen, wenn sich jeder zurücknimmt, den anderen mitnimmt und nicht nur in der ersten Position stehen will, denn nur miteinander ist ein Spiel zu gewinnen." Konrad Eichner drücke seinen Wunsch für die weitere sportliche Zukunft des Jubelvereins aus: "Wer Menschen froh machen will, muss Freude in sich haben. Wer Wärme in die Welt bringen will, muss Feuer und Begeisterung in sich tragen. Wer Frieden auf Erden schaffen will, muss Frieden im Herzen gefunden haben." Nach dem Festgottesdienst bliesen die beiden Kapellen wieder Takt zum Festzug, der bis zum Rathaus und dann zurück in die Mehrzweckhalle zur weltlichen Feier ging. SV-Vorstand Karl Thoma hieß alle willkommen, die das Jubiläum mitfeiern. Sein besonderer Gruß galt Landrat Ludwig Lankl, Bürgermeister Manfred Eibl, 2. Bürgermeister Georg Ranzinger, 3. Bürgermeister Albert Stockinger, den Marktgemeinderäten, Bezirksspieleiter Klaus Jacke, der Fahnenmutter Liselotte Pleintinger, Ehrenvorstand Ludwig Seidl, Bräu Uli Wiedemann. Im SV Perlesreut werde sportliche Betätigung getragen von Gemeinschaftsgeist, Idealismus, Einsatzbereitschaft und Fortbestand, betonte Bürgermeister Manfred Eibl. Auf zahlreiche Höhepunkte könne der Verein stolz sein. So auf die Eisschützen als zweimaliger Sieger im Deutschlandpokal und Bundesligist im Jahre 2004/2005, weiter auf die 1. Fußballmannschaft als Bezirks-Oberligist und in der führenden Jugendarbeit. Damenturnen und Kinderturnen spielen eine große Rolle. "Wobei auch das gesellschaftliche Leben eine wichtige Säule im Sportverein ist." Die Gemeinde habe zu den Erfolgen einiges beigetragen: Bau der Sportanlage, Schulturnhalle, Übernahme laufender Pflegekosten und das Jugendförderprogramm. Die Glückwünsche des Landkreises übermittelte Landrat Ludwig Lankl. 85 Jahre SV Perlesreut seien eine Zeitspanne, die ausgefüllt ist im Zeichen des Miteinanders. Lankl übergab als Geschenk einen Fußball. Ein solch "rundes Leder" übergab auch Bezirksspielleiter Klaus Jacke, dazu den Ehrenteller des Bezirks Niederbayern. Vor 85 Jahren habe der SV Perlesreut vielfache sportliche Aufgaben übernommen und diese seither mit Bravour durchgeführt. Text: Norbert Peter