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Wann ist ein Mann ein Mann?

Die Geschlechterrolle beim Familienaufstellen

(lifePR) (Goldbach, )
Nicht nur Herbert Grönemeyer stellt sich diese Frage in seinem Song "Männer". Seit geraumer Zeit wird sie, gepaart mit der Frage "wann ist eine Frau eine Frau?", immer häufiger gestellt. Joachim Seelmann, MentalCoach und Familienaufsteller, wird mit dieser Frage bei seinen fast wöchentlich stattfindenden Aufstellungstagen regelmäßig konfrontiert. Zu Zeiten unserer Großmütter war klar: Ein Mann ist ein Mann, wenn er seine Familie ernähren und für ihren Schutz und ihre Sicherheit sorgen kann. Bis auf wenige Ausnahmen ging der Mann arbeiten, um die finanzielle Versorgung zu sichern, während die Frau für den Haushalt und die Kindererziehung zuständig war. Ein Infrage stellen dieser Aufgabenverteilung gab es nicht.

Seit nunmehr zwei Generationen scheint diese Rollenverteilung aufzuweichen, zumindest was die Arbeit außer Haus betrifft. Das gilt vor allem für Frauen. Da sie mehr Auswahlmöglichkeiten als früher haben und diese auch entsprechend mehr nutzen, treten Frauen heute selbstbewusster auf. Sie geben dem Beruf, neben der Familie, einen weit größeren Raum als die Generationen ihrer Mütter und Großmütter. Allerdings gleichen sich Frauen in ihren Verhaltensweisen den Männern eher an - sie "stehen ihren Mann", anstatt ihre eigenen, frauenspezifischen Wege zu gehen.

Die Rolle des Mannes

Die Rolle der Männer hat sich dagegen wenig verändert. Männer sind zwar als Väter viel präsenter als früher. Ansonsten herrscht unter ihnen aber eher Verunsicherung, in welche Richtung die Entwicklung laufen wird: Hin zu mehr Einfühlungsvermögen und Sanftmut oder zu noch stärkerer Betonung der bislang typisch männlichen Eigenschaften.

Männer nehmen in den Arm
Männer geben Geborgenheit
Männer weinen heimlich
Männer brauchen viel Zärtlichkeit
Oh Männer sind so verletzlich

Obwohl ein Kind erst mit ca. drei Jahren verstandesmäßig einordnen kann, dass es ein Junge oder ein Mädchen ist, verhalten sich bereits Babys mit 18 Monaten ihrer Rolle entsprechend. Der kleine Bub strahlt besonders gern Frauen an, das kleine Mädchen Männer. Dieses Verhalten ist allerdings erlernt. Bereits am Tag der Geburt beginnen Eltern und die Menschen in der Umgebung - weitgehend unbewusst - mit der Rollenverteilung. Unabhängig von Größe, Gewicht und Verhalten bezeichnen sie das Neugeborene als zart, niedlich und hübsch, wenn es sich um ein Mädchen handelt. Der Junge wird dagegen als aufgeweckt, groß und willensstark betitelt. Somit entsteht eine Feedback-Schleife, wobei beide Seiten sich gegenseitig beeinflussen und bestimmen, welche Geschlechtsidentität sich entwickelt.

Männer haben's schwer, nehmen's leicht
außen hart und innen ganz weich
werden als Kind schon auf Mann geeicht
Wann ist ein Mann ein Mann?

Und hier sind wir dann beim Familienstellen angelangt. Die Problematiken, mit denen sowohl Männer als auch Frauen zu Aufstellungsterminen erscheinen, liegen oft begründet in den Herkunftsfamilien. Denn neben den Eigenschaften, die Kindern übergestülpt wird, hören Sie auch Aussagen wie, "der kann seinem Vater nicht das Wasser reichen" oder "die hat ja gar nichts von ihrer Mutter". Möglicherweise mussten sie Vater oder Mutter ersetzen, wurden zu "Mamas Prinzen", bzw. "Vaters Prinzessin" und sind somit nicht frei für eine eigene Partnerschaft.

Die männliche Kraft wird vom Vater (und anderen männlichen Vorfahren) auf den Sohn übertragen. Die weibliche Kraft erhält die Frau aus der Frauenlinie (ausgehend von der Mutter). Wenn das Verhältnis vom Sohn zum Vater oder von der Tochter zur Mutter gestört ist, ist auch die Beziehungsfähigkeit schwierig.

Ein Beispiel aus der Praxis soll dies verdeutlichen:

Johannes, 43 Jahre alt, verheiratet, zwei halbwüchsige Kinder, kommt zum Familienaufstellen. Johannes lebt in einer idyllischen Kleingemeinde, ist Prokurist in einem mittelständischen Unternehmen, zufrieden mit seiner Arbeit und bisher auch mit seinem Familienleben. Sein Alltag spielt sich weitestgehend in der Firma ab. Abends ist er müde und wird von seiner Familie auch dementsprechend verschont. Die Frau kümmert sich um den Haushalt und die Kinder und geht nebenher noch jobben. Die Wochenenden verbringt er, zwischen Gasthaus, Fußballplatz und Fernseher, weitestgehend auf der Couch. So hat er es in seiner Herkunftsfamilie gelernt, so wird dort auch heute noch gelebt. Auch seine Ehefrau ist in kleinbürgerlichen Verhältnissen groß geworden und war bisher, seiner Meinung nach, ganz zufrieden mit dieser Rollenverteilung.

Männer führen Kriege
Männer sind schon als Baby blau
Männer rauchen Pfeife
Männer sind furchtbar schlau
Männer bauen Raketen
Männer machen alles ganz ganz genau
Wann ist ein Mann ein Mann?

Doch nun ist plötzlich alles anders. Die Frau beginnt sich zu verändern. Sie fordert seit geraumer Zeit mehr Engagement, mehr Zeit, mehr Miteinander von ihm. Er soll sich häufiger um die Kinder, den Haushalt und überhaupt um das zuhause kümmern. Johannes versteht die Welt nicht mehr. Fünfzehn Jahre lang lief alles glatt. Ein Haus wurde gebaut, einmal jährlich gemeinsam Urlaub gemacht und ansonsten war einfach immer klar, wer was wie und wie oft zu machen hatte.

Jetzt genügt es seiner Frau nicht mehr, dass er der finanzielle Versorger der Familie ist. Nein, er soll auch der "emotionale Akrobat" in der Familie werden. So drückt er sich zumindest aus. Er erzählt: "Meine Frau macht mir Vorhaltungen, dass ich wie mein Vater sei. Auch dieser würde nur an seine Interessen denken und die Familie wäre ihm egal. Meine Frau meint sogar, dass ich mich mehr um meine Mutter kümmern würde, als um sie."

Männer kaufen Frauen
Männer stehn ständig unter Strom
Männer baggern wie Blöde
Männer lügen am Telefon
Oh Männer sind allzeit bereit
Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit

Johannes hatte zu seinem Vater nie ein besonderes Verhältnis. Als er Kind war, war der Vater immer auf Montage und als Pubertierender waren die Freunde sowieso wichtiger, als der Vater. Er kann sich an keine Situation erinnern, wo sein Vater für ihn da gewesen wäre. Die wichtigere Bezugsperson war schon immer seine Mutter.

Der Mann und seine Mutter

Bei der Aufstellung wird sehr schnell deutlich, dass Johannes noch stark mit seiner Mutter, verstrickt ist. Er stellt die Stellvertreterin seiner Mutter an die Position, die eigentlich seine Frau einnehmen müsste. Der Stellvertreter des Vaters ist ganz aus dem Gesichtsfeld der Beiden aufgestellt. Sie können ihn gar nicht wahrnehmen. Die Ehefrau steht abgewandt von ihm, die beiden Kinder flankieren sie, wobei der Sohn an ihrer rechten Seite steht. Schon in diesem Anfangsbild wird die Dynamik ersichtlich, die in dieser Familie generationsübergreifend vorherrscht. Die Söhne übernehmen Partnerrollen und sind damit vollkommen überfordert. Beide Stellvertreter fühlen sich zwar stark, aber nicht wirklich wohl in ihrer Haut. Beide sehen ihre Ehefrauen nicht und beide wissen sie nicht, wo wirklich ihr guter Platz ist. Die Bewegungsimpulse der Stellvertreter lassen sie hilflos im Raum herumirren.

Paarbeziehungen von Mann und Frau sind üblicherweise Beziehungen von Gleich zu Gleich. In einer funktionierenden Beziehung stehen Mann und Frau nebeneinander, der Mann rechts, die Frau an seiner linken Seite, der Herzseite. Sollte dies nicht der Fall sein, ist Handlungsbedarf - wie bei Johannes. Paaraufstellungen eignen sich, aktuelle Konflikte und Krisen zu klären und erste Schritte aus den Verstrickungen zu gehen. Sie bringen die Liebe in den Blick, die im Einklang ist, mit sich selbst und mit dem Partner.

Der Konflikt von Johannes wird in dieser Familie schon an den halbwüchsigen Sohn weitergegeben, der im Aufstellungsbild die starke Position des Vaters einnimmt. Wenn hier nichts gelöst wird, wird der Sohn ähnliche Beziehungsmuster wie sein Vater anziehen, die sich später zu Partnerproblemen entwickeln können.

In der weiteren Aufstellung werden alle Beteiligten nach und nach an die Plätze gestellt, die der Ordnung einer Familie entsprechen. Mit heilenden Lösungssätzen, gibt Johannes Stellvertreter zurück, was er für die Eltern getragen hat. In diesem Fall werden folgende Sätze gesprochen: "Du bist meine Mutter und ich bin Dein Sohn. Du bist die Große und ich das Kind. Ich nehme jetzt meinen richtigen Platz in der Familie ein, so dass Dein Platz bei Papa sein kann. Ich gebe alles, was ich für Dich und Papa getragen habe an Euch zurück."

Erst ganz zum Schluss der Aufstellung ist es Johannes Stellvertreter möglich, der Ehefrau an seiner linken Seite einen guten Platz zu geben. Beide Elternteile stehen im Schlussbild stärkend hinter ihm, die erstgeborene Tochter links neben der Ehefrau und nachfolgend der jüngere Sohn. Liebevoll schauen sich Johannes und seine Frau in die Augen, sie können nun kraftvoll und partnerschaftlich in eine gemeinsame Zukunft schauen.

Begleitet von regelmäßigen Coachingsitzungen entwickelt sich die partnerschaftliche und familiäre Situation von Johannes in eine neue, positive Richtung. Das zuvor klischeemäßig gelebte Rollenverhalten beider Partner, verändert sich immer mehr, hin zu einer Beziehung von Gleich zu Gleich.

Männer kriegen keine Kinder
Männer kriegen dünnes Haar
Männer sind auch Menschen
Männer sind etwas sonderbar
Oh Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich
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