Dass das Thema Regionalpolitik und Bürgerbeteiligung für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Relevanz ist, zeigte der Zuspruch: Der Saal in der Vertretung der Region Wielkopolska im Europaviertel mit seinen mehr als 250 Plätzen war ausgebucht.
Die Moderation hatte ein früherer Hannoveraner übernommen: Carsten Lietz, heute Berater für die Generaldirektion Kommunikation. Im Publikum saßen Vertreterinnen und Vertreter aus Ministerien, Kommunalpolitik und Wissenschaft aus mehr als 30 Ländern, darunter auch aus Nicht-EU-Staaten wie Brasilien, Mazedonien, Serbien und der Türkei.
Für die Region Hannover unterstrich Barbara Thiel, dass aufgrund der späten Verabschiedung des mittelfristigen EU-Haushaltsrahmens Mitte 2013 die Einbindung der Kommunen in den Entwicklungsprozess der neuen Regionalförderprogramme nur noch im Schnelldurchlauf möglich war, wenn man den Starttermin Januar 2015 nicht gefährden wollte.
Zu Beginn der Sitzung hatte bereits Hanna Jans aus dem Kabinette des für Regionalfragen zuständigen Kommissars Johannes Hahn die Forderung der EU-Kommission nach einer andauernden Beteiligung der Wirtschafts- und Sozialpartner sowie der Kommunen bei der Ausarbeitung und Umsetzung der neuen EU- Förderung wiederholt. "Was wir brauchen sind Jobs, Jobs und nochmals Jobs", mahnte Jordi Castels Masanes für die Provinz Barcelona angesichts der dortigen Jugendarbeitslosigkeit von rund 25 Prozent. Auch er forderte mehr Mitbestimmung bei der Ausarbeitung der Förderprogramme. Das Fazit nach zwei Stunden angeregter Diskussion fiel verhalten aus: Die großen Erwartungen der EU-Kommission an die Beteiligung von Kommunen und Sozialpartnern sowie der Bevölkerung habe in der Realität nicht umgesetzt werden können, stellten die Gesprächspartnerinnen und -partner fest.