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Neukonzeption der Gedenkstätte Ahlem: Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs soll aus Sicht des Fachausschusses bis 2014 umgesetzt werden

(lifePR) (Hannover, )
Die Arbeitsgemeinschaft Ahrens Grabenhorst Architekten, IKON Ausstellungsgestaltung und der Landschaftsarchitekt Marcus Cordes soll die Neukonzeption der Gedenkstätte Ahlem der Region Hannover bis zum Jahr 2014 umsetzen. Der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport der Region Hannover hat in seiner heutigen Sitzung (01. Dezember 2012) empfohlen, den Regionspräsidenten zu ermächtigen, entsprechende Planungsverträge abzuschließen, sofern kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht. Die Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des hannoverschen Architektenbüros Ahrens Grabenhorst hatte Anfang des Jahres den ersten Preis in einem europaweit ausgeschriebenen Gestaltungs- und Architektenwettbewerb zugesprochen bekommen. Eine Entscheidung fällt jedoch erst die Regionsversammlung am 13. Dezember 2011.

Der Auftragsrahmen umfasst sowohl die Sanierung und den Ausbau des denkmalgeschützten Direktorenhauses der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule, die Errichtung eines neuen, zentralen Empfangsgebäudes als auch die Gestaltung des Außengeländes und die Erschließung des Gesamtensembles. Die Gesamtkosten für die Neukonzeption belaufen sich auf rund 5,3 Millionen Euro.

Für die Realisierung der Neukonzeption waren im Vorfeld der Wettbewerbsauslobung nach einer überschlägigen Kostenschätzung zunächst 3 Millionen Euro vorgesehen gewesen, die aber nur die Sanierung und den Ausbau des Direktorenhauses berücksichtigten. "Die Ergebnisse der Preisgerichtssitzung und insbesondere der Siegerentwurf haben gezeigt, dass ein weiterer zentraler Anbau, die gestalterische Einbeziehung des Außengeländes sowie die Erschließung des Gesamtensembles neben der bisher vorgesehenen Bestandssanierung aus konzeptionellen Anforderungen unerlässlich sind", begründete Regionspräsiden Hauke Jagau den neuen Kostenrahmen.

Für die Umsetzung der Neukonzeption sind - vorbehaltlich der Genehmigung der Haushaltssatzung - im Haushaltsplan 2012 in einem ersten Schritt 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Weitere Mittel fließen in den Folgejahren. Die Region Hannover rechnet dabei mit einer Gegenfinanzierung durch Fördergelder in Höhe von bis zu 2,4 Millionen Euro vornehmlich aus EU-Mittel. Die Landwirtschaftskammer Hannover hat bereits die Bereitstellung von zusätzlichen 400.000 Euro für die Gestaltung des Außengeländes in Ahlem zugesagt.

Im kommenden Jahr soll nun die für einen Bauantrag notwendige Entwurfsplanung abgeschlossen werden. Ein Baubeginn könnte dann im Herbst 2012 erfolgen. Die Eröffnung der neugestalteten Gedenkstätte Ahlem ist für das Frühjahr 2014 vorgesehen.

Während des Umbaus wird die Gedenk- und Bildungsarbeit fortgesetzt, auch wenn der Ausstellungsbereich ab Jahresende 2011 nicht mehr zugänglich ist. Vier Sonderveranstaltungen wird es im nächsten Jahr in Ahlem geben - in Kooperation mit Partnern wie dem Historischen Museum Hannover oder dem Jüdischen Museum Berlin. Anfang März findet in Zusammenarbeit mit dem Fritz-Bauer-Institut eine hochkarätig besetzte Tagung zum Thema Gedenkstättenpädagogik statt. Auch die Vortragsveranstaltungen im Regionshaus gehen weiter. Am 19. April wird der Historiker und Publizist Götz All sein neues Buch "Warum die Deutschen? Warum die Juden?" vorstellen.

Hintergrund: Im November 2010 hatte die Region Hannover die Neugestaltung der Gedenkstätte Ahlem ausgeschrieben. Ziel ist es, die Gedenkstätte - mit einem Raumprogramm von ca. 900 Quadratmetern - zu einem zentralen Informationszentrum über die nationalsozialistische Verfolgung von Juden sowie von Sinti und Roma in der Region Hannover auszubauen. Zugleich soll an die Gartenbauschule als Ort jüdischen Lebens, Lernens und Arbeitens erinnert werden.

Der Siegerentwurf des hannoverschen Teams um die Architekten Roger Ahrens und Prof. Gesche Grabenhorst sieht ein neues, zentrales Eingangsgebäude vor. Als verbindendes Ordnungselement soll eine Wegachse parallel zur Heisterbergallee angelegt werden, die alle wesentlichen Bereiche der Dokumentations- und Gedenkstätte miteinander in Beziehung setzt und den Blick durch das gläserne Foyer auch in den Schulgarten lenkt.

Im Keller des Altbaues sollen die authentischen Verhörzellen aus der Zeit des "Dritten Reiches" sichtbar gemacht werden. Im 1. Obergeschoss soll der Fokus auf dem Nationalsozialismus liegen, im 2. Obergeschoss auf der Geschichte der 1993 von Moritz Simon gegründeten Gartenbauschule. Das Dachgeschoss mit Gruppen- und Schlafräumen ermöglicht Studien- und Arbeitsaufenthalte. Ein neuer Veranstaltungs- und Sonderausstellungsraum ist für das Sockelgeschoss des Neubaus vorgesehen.

"Das Gesamtkonzept respektiert die Würde des Ortes mit gebotener Zurückhaltung und liefert einen überzeugenden Beitrag zur Darstellung der Geschichte der Israelitischen Gartenbauschule in der Zeit vor 1933, während des Nationalsozialismus und in der Zeit danach", fasste Hartmut Rüdiger als Vorsitzender das Votum des Preisgerichts zusammen.
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