"Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wollen wir rechtzeitig die Voraussetzungen dafür schaffen, dass auch künftig alle Menschen gut in der Region Hannover wohnen können", sagte Regionspräsident Hauke Jagau. "Dazu brauchen wir lebendige Orte, in denen sich die Menschen auf kurzen Wegen zum Beispiel mit Lebensmitteln oder Medikamenten versorgen können. Um das zu erreichen, wollen wir Anreize für ebenso innovative wie pragmatische Lösungen schaffen."
Mit bis zu 50.000 Euro will die Region daher bis zu sechs Projekte fördern, die in mindestens einem der unterschiedlichen Themenfelder aktiv sind. Dabei geht es um sechs Förderziele: neue selbstbestimmte gemeinschaftliche Wohnformen zu etablieren, Versorgungssicherheit zu schaffen, individuelles Wohnen auch für pflegebedürftige und behinderte Menschen zu ermöglichen und Initiativen für lebenswerte Orte und eine lebendige Nachbarschaft sowohl in ländlichen als auch in urbanen Gebieten voranzutreiben. Auch Veranstaltungen oder die Bildung von Netzwerken, die dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen, können nach den Plänen der Region gefördert werden.
"Um die hohe Wohn- und Lebensqualität in der Region zu erhalten und entsprechend den demografischen Herausforderungen weiter zu entwickeln, ist es nicht allein damit getan, dass genügend bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist", sagte Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover. "Mindestens genauso entscheidend ist, dass niemand gezwungen ist, aufgrund fehlender Nahversorgung oder Barrieren im eigenen Wohnumfeld umzuziehen. Mit der Projektförderung eröffnen wir ein weites Feld von Möglichkeiten, um direkt vor Ort das Miteinander zu stärken - ob nun durch Wohngemeinschaften von Pflegebedürftigen und nicht Pflegebedürftigen oder durch neue nachbarschaftliche Treffpunkte."
Die so genannte "Richtlinie zur Förderung von Modellprojekten zum selbstbestimmten Leben im Alter oder mit Behinderungen" wird am 27. Februar dem Ausschuss für Soziales, Wohnungswesen und Gesundheit vorgestellt, abschließend entscheidet die Regionsversammlung am 11. März über die Vorlage. Das Programm soll sich vor allem an die regionsangehörigen Städte und Gemeinden richten, an Einrichtungen und Verbände der freien Wohlfahrtspflege und an Unternehmen der Wohnungswirtschaft. Die Laufzeit der Projekte soll höchstens drei Jahre betragen.